Tour de France 2011: Blog

Wer weiß, warum er den Milchmann auf den Hinterkopf geschlagen hat?
Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen zwar das Denkvermögen, aber beim Linusmann scheint es nicht gewirkt zu haben, gemessen an der Reaktion. :slight_smile:

7. Etappe: Le Mans - Châteauroux, 218km

Mir fällt keine Überschrift ein

80% Luftfeuchtigkeit, 20°C, zeitweise schneckte man mit 30 km/h durch die Landschaft.

Während heute wieder alles in seinen geordneten Bahnen lief und Mark Cavendish die Etappe gewann, es 80% Luftfeuchtigkeit bei 20°C gab und man über weite Strecken mit 30 km/h durch die Landschaft schneckte, nutze ich diese Überführungsetappe mal, um die Neuigkeiten aus einem Jahr zwischen der letzten und der diesjährigen Tour knapp zusammenzufassen, damit jeder, der ein bisschen mitlesen möchte, auf dem neusten Stand ist. :wink:

Das nächste große Rennen nach der Tour war die Vuelta a España, die - abgesehen von der Tatsache, dass man sich mit immer spekakuläreren Ankünften auf 45% steilen Rampen profilieren wollte - sich nur durch ein Ereignis hervortat, die seitdem die Radsportwelt beschäftigt: Andy Schleck und Stuart O’Grady, damals beide für Saxobank, dem Team von Bjarne Riis unterwegs, haben abends nach 22 Uhr zwei Bier getrunken und wurden nach Hause geschickt. Einen Tag später dann hieß es, sie wären morgens um 5 Uhr erst zurückgewesen, noch etwas später hätten sie ausgelassen auf den Tischen getanzt und Schande über das Team gebracht, mittlerweile ist man sich sicher, dass sie mit 5 Promille unter den Tischen lagen. Aufgeflogen ist die Sache, weil sie während ihrer Zechtour auf ihren Chef getroffen waren. Wenig später dann stand das schon lange erwartete eigene luxemburgische Team mit dem Mega-Budget, Mercedes-Teamwagen und auf Wunsch von Schleck und O’ Grady Champagner statt Wasser in den Trinkflaschen. Das ist in etwa die Geschichte des Teams Leopard-Trek, das so erstmals bei der Tour startet. Man kann das auch noch weiter vereinfachen: Leopard-Trek ist Saxobank minus Bjarne Riis und minus Richie Porte. Ein Franzose ist an Bord, Brice Feillu, und fünf Deutsche, von denen der schlag- und tretfertige Linus Gerdemann und das Tour-Fossil Jens Voigt in Frankreich am Start sind.

Saxobank holte als Ausgleich für seine verlorenen Schlecks nur einen einzigen Fahrer, der diesen Verlust rausreißen sollte, Alberto Contador und mit dieser Verpflichtung setzte sich der Exodus seiner Mannschaft nach Luxemburg fort. Macht aber nichts, der Contador braucht keine Mannschaft. Ein paar Tage später wurden vier positive Clenbuterol-Proben der Tour bekannt, doch der Buchhalter fährt und fährt und fährt, der Rechtsstreit dauert an.

Neben Milram hat sich ein zweites bedeutendes Team aufgelöst, das Cervélo Test Team, das herstellerfinanziert war und nur dazu diente, Material zu testen. Weil der Verband wollte, dass sie dafür gefälligst eine teure Pro-Tour-Lizenz lösen sollten, löste man hingegen das Team auf und gliederte sich den Amerikanern von Garmin an.

Während Lance Armstrong mit der Australienrundfahrt im Januar sein definitiv letztes Rennen bestritt und sich seitdem vor den Gerichten in den USA für vermeintliche Dopingvergehen verantworten muss, machten auch zwei weitere Fahrer negative Schlagzeilen. 2007 war T-Mobile-Fahrer Patrick Sinkewitz positiv auf Testosteron getestet worden, was bei der Tour bekannt wurde und die Öffentlich Rechtlichen erst zum Ausstieg aus der Überrtagung bewogen hatte und ein Jahr später dazu, den reuigen Sinkewitz als Anti-Doping-Experten zu verpflichten, an der Seite des Fuentes-Kunden Jörg Jaksche. Sinkewitz fuhr dann wieder und wurde im April diesen Jahres auf das Wachstumshormon HGH getestet. Jaksche sprang dem Kollegen zur Seite und unterstellte der UCI eine Manipulation der Probe und erzählte dann, wie nachvollziehbar er den erneuten Verstoß fand: „Ich glaube fast, mir wäre das auch so passiert.“
Der zweite Fall ist ein Fall für den Film: Riccardo Riccò, Wunderkind, die „Kobra“, die die negativen Schlagzeilen der Tour 2008 beherrscht hatte, war 2010 beim Team Vacansoleil in den Sport zurückgekehrt - um sich im Frühjahr während des Training selber eine Blutinfusion zu verabreichen, die er bei sich im Kühlschrank aufbewahrt hatte. Das hatte er dem Arzt gebeichtet, der ihn nach Nierenversagen das Leben gerettet hatte - um es später zu widerrufen und einen Vertrag bei einem kroatischen Team zu unterschreiben. Später aber wurde Riccò von seinem Verband endgültig suspendiert. Riccò wäre aber nicht Riccò, wenn er sich nicht bei irgendwelchen Jedermannrennen einschleichen würde um doch noch Radfahren zu können. Und tatsächlich, zehn Tage nach der Bestätigung seiner Sperre schnappte er sich ein Rad, versteckte sich etwa zehn Kilometer nach Start eines Jedermannrennens bei Mailand hinter einem Haus und schlich sich ins Feld ein. Dann half er Freunden, Ausreißer wieder einzufangen. Ein Wunder, dass man ihn erkannt hat, was? War aber so, noch während des Rennens. Sensationell. Nach der Zieldruchfahrt, nach der er auch noch die öffentlichen Duschen des Rennens benutzt hatte, verschwand er auf die Aufforderung der Veranstalter hin. Das ist der ultimative wissenschaftliche Beweis: Doping macht dumm.

Für eine Überaschung ganz anderer, schöner Art sorgte die diesjährige Auflage des schwersten Eintagesklassikers im Kalender, dem legendären Paris-Roubaix. Man erwartete einen Sieg des Schweizers Fabian Cancellara (Leopard-Trek), jeder erwartete das. Also versuchte keiner selbst zu gewinnen, sondern nur dafür zu sorgen, dass Cancellara verlor, kesselte ihn ein und belauerte ihn. Das hatte zur Folge, dass ein fassungsloser, 197cm großer Ausreißer den begehrten Plasterstein als Siegtrophäe abstaubte, Johan Vansummeren (Garmin-Cervélo). Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte!

Nur wenig später sorgte der Giro d’Italia für eine Tragödie. Nicht nur, dass Alberto Contador gewann und dass man halsbrecherische Abfahrten und Anstiege auf Schotterpisten für gelungene Spannungselemente hielt. Am 9. Mai stürzte der Belgier Wouter Weylandt (Leopard-Trek) auf einer Abfahrt in den Tod und war augenblicklich tot. Sein Team verließ den Giro am Tag danach, seine Startnummer 108 soll nie mehr vergeben werden. Einige Tage später starb auch der Spanier Xavier Tondo (Movistar), als er beim Schließen der heimischen Garage von seinem eigenen Auto überrollt und zerquetscht wurde. Bei der Tour de Suisse vor drei Wochen stürzte sein Teamkollege Mauricio Soler und lag bis gestern im künstlichen Koma. Nach ersten Aussagen der Ärzte leidet er nun unter neurologischen Störungen.

Auch die Technik hat sich in einem Jahr weiterentwickelt. Unser Luxemburger Superteam ist die erste Mannschaft, die mit einer elektronischen Schaltung fahren. Die sind mittlerweile im Cross schon Standard und ahben sich bewehrt. Eine andere, uralte Erfindung bahnte sich im Cross letztes Jahr ihren Weg: Scheibenbremsen.

Und auch Neues aus der Kunst gibt es: Das weltgrößte Radsportfoto, das von Philipp Hympendahl geschossen und im Juni 2010 vorgestellt worden war, hat einen neuen Besitzer, die Sportklinik in Halle. Das gigantische und wunderschöne Foto kann man hier sehen. Also ich hätte es auch gern gehabt. :wink:

Classement de l’étape

  1. CAVENDISH Mark 171 HTC - HIGHROAD 5h 38’ 53"
  2. PETACCHI Alessandro 169 LAMPRE - ISD 5h 38’ 53" + 00’ 00"
  3. GREIPEL André 33 OMEGA PHARMA - LOTTO 5h 38’ 53" + 00’ 00"
  4. FEILLU Romain 201 VACANSOLEIL-DCM 5h 38’ 53" + 00’ 00"
  5. BONNET William 132 FDJ 5h 38’ 53" + 00’ 00"
  6. BECKER Markus 232 EQUIPE AVONLEA 5h 41’ 59" + 03’ 06"
  7. SELM Simón 233 EQUIPE AVONLEA 5h 41’ 59" + 03’ 06"
  8. AVONLEA EQUIPE AVONLEA 5h 51’ 34" + 12’ 41"
    Je déteste le merde Wind. Et les merdes Sprintetappen.

Ausgestiegen: Tom Boonen (Quick Step), Sturzfolgen von vorgestern; Bradley Wiggins (Sky), Schlüsselbeinbruch.

Der Blog is ja Geil, aber die sechste Etappe 2x in verschiedene Richtungen??? Glaube meine Pedale hat sich im Kameramottorrad verhakt… :blush:

Ein Wisch und alles ist weg. Danke für den Hinweis.

Werden gerissene Ketten eigentlich nach wie vor mit am Wegesrand liegenden Steinen zusammen gedengelt? Kenne das von früher noch, man hat dann zwar nicht mehr alle Blätter zum Fahren, aber man rollt weiter.

:open_mouth: :open_mouth:
bestimmt nicht,die teamautos schleppen alles mit.
bei einem platten wird nicht mehr geflickt :laughing:
das rad des fahrades wird getauscht und wenn das fahrad selber irgendwie kaputt ist wird es gegen ein neues ausgetauscht.

Naja, war damals in einer italienisch-friesischen Equipe und trainiert wurde in nem Mittelgebirge, nur blieben wir auf dem Weg zur Tour im Teutoburger-Wald hängen und haben so nie Teilnehmen können :sunglasses:

:top: Immer top übers Radsportgeschehen informiert dank BF und seiner Radkrew.

Ich hoffe ja unser Forum steht bei dir zumindest ehrenhalber auf dem Radtrikot! Das würde dann jedenfalls erklären, warum Al immer mehr heimliche Mitleser entdeckt. :smiley:

Was allerdings meine Pétanque-Anfrage nicht beanwortet :youhou:

Kommt noch. Erst Monpellier ist Pétanque-Land.

Ich habe übrigens noch was vergessen. Jahre habe ich gewartet, dass das passt und jetzt tut es das endlich. Das hier ist für Riccardo Riccò von Archive anno 2005. Die Vorausschauungsfähigkeit dieser Band ist ernorm gewesen. :veneration:

Wie bei uns so ein Radwechsel funktioniert erkläre ich vielleicht in meinem heutigen Beitrag. Sofern auf der Strecke nichts Interessantes passiert. :wink:

8. Etappe, Aigurande - Super-Besse Sancy, 189km

Beim Sporteln nicht übertreiben!

Das ist der Hinweis meines Horoskopes für die Woche, die jetzt beginnt. Also pünktlich zur Gültigkeit der neuen Fernsehzeitung, in der das steht. Das schockt mich wirklich. Was soll ich denn jetzt machen, in dieser Woche? Ich möchte ja auch die Sterne nicht verärgern. Also soll ich es im Zentralmassiv, das heute angefahren wurde, ruhig angehen lassen? Oder ist das bei Horoskopen so, dass man sich einen Gültigkkeitsbereich aussuchen kann? Wenn ja, dann nehme ich das, was bei Geld/Beruf steht: „Gute Ideen kommen jetzt von Ihren Freunden.“

Simón: „Attackiere am Col de la Croissant Robert und vernichte die Favoriten!“.
Markus: „Schnapp dir an der Ess-Station einen Beutel von Sky, die haben immer Kirschkuchen.“

Ich musste mich entscheiden. Schwierig, weil man dann höchstwahrscheinlich einen seiner Freunde verliert. Also gingen wir das rational an, beim Frühstück. Mit der einen Hand Müsli schaufelnd, mit der anderen abwechselnd Nudeln und T-Bone-Steak und mit der Nase die Tastatur meines Laptops bedienend: „Wikipedia sagt: ‚Ursprünglich wurde die Idee begriffen als ein Urbild, das der Wirklichkeit zu Grunde liegt oder gar diese selbst ist. Heute wird sie eher so definiert, dass von ihr eine Wirkung ausgeht, die Aufmerksamkeit bündelt, sowie die Kraft sich in alle Richtungen auszudehnen.‘ Also zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es mir nicht möglich, meine Aufmerksamkeit und Kraft für ein Stück Sky-Kirschkuchen zu bündeln, Markus“, und schaufelte noch eine Ladung Müsli Richtung Schnabel.

Markus erklärte daraufhin: „Ich verstehe unter der Idee einen notwendigen Vernunftbegriff, dem kein kongruirender Gegenstand in den Sinnen gegeben werden kann. Also sind unsere jetzt erwogenen reine Vernunftbegriffe transzendentale Ideen. Sie sind Begriffe der reinen Vernunft; denn sie betrachten alles Erfahrungserkenntnis als bestimmt durch eine absolute Totalität der Bedingungen. Sie sind nicht willkürlich erdichtet, sondern durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben und beziehen sich daher notwendiger Weise auf den ganzen Verstandesgebrauch.“
Simón: „Genau das habe ich ja gesagt, Verstand heißt: Attackiere am Col de la Croissant“

Simón erklärt immer alles so einleuchtend, so klar, dass ich das für die bessere Idee hielt.
Mit dem Horoskop im Rücken fühlt man sich gleich beschwingter, es ward mir eine rechte Freude, am Col de la Croix Saint-Robert zu attackieren. Das ist genau mein Berg. So steil, dass mir mein Fliegengewicht optimal hilft, aber so kurz, dass sich mein genetisch bedingter Fettanteil nicht zu negativ auswirken kann. Und 1400m sind nun auch nicht die Höhe. Ich war ganz nervös, als es losging, da in der schönsten Gegend des Zentralmassivs. Man hat die Berge um sich, die Kurorte gleich umme Ecke und alles lädt dazu ein, sich in die Landschaft zu setzen und den Regen zu genießen, aber man weiß, dass das gleich vorbei sein würde.

An 180. Position liegend bin ich gleich bei den ersten Anstiegsmetern dem Grupetto entfleucht. Ein Mordsantritt, ein kurzer, spöttischer Blick über die Schulter hinweg, ein Grinsen und ich war weg. Keiner konnte mir folgen. Verblüffte Gesichter. Eine Kamera war nicht in der Nähe, aber für alle Fälle habe ich ein leidendes Gesicht macht, die Zähne gefletscht und mir zur Kühlung eine Trinkflasche ins Gesicht geschüttet. Oben am Berg war ich 130. und glücklich. Man, hab ich die alle abgehängt! Simóns Idee war die absolut treffende um meine Horoskopmacher zufrieden zu stellen. Und gesportelt war das nun auch nicht zu doll.
Simón selber hätte mir eigentlich helfen soll, er wurde einzig in der Funktion meines Bodyguards am Berg verpflichtet. Aber den haben die Stürze der letzten Tage ganz schön getroffen. Erst die Grabenfahrt im Regen der Bretagne und dann gestern immer schön über die anderen rübergepurzelt. Noch ist nichts gebrochen und er kann vernünftig Radfahren, aber danach … die Verwandlung. „Ich kann nicht mehr gehen, ich kann nur noch fahren“, hört man des Öfteren auch von Verunnüchterungssündern im Straßenverkehr. Bei Sim ist es wie im Film, wo der Held sich blutverschmiert durch die Weltgeschichte kämpft und sobald das vorbei ist und man seine Gliedmaßen wieder annäht und den Genickbruch schient, fängt er an zu quängeln. Genauso ist das bei Simón. Kaum steigt er vom Rad, verzerrt er das Gesicht, saugt die Luft durch die Zähne ein und schleicht durch die Gegend wie ein alter Esel. „Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich!“, heißt es dann aber.

Markus hingegen geht es prima, der fühlt sich wohl im Land von Voltaire und Rousseau. Das Zeitlimit hat er ganz knapp gepackt und will morgen mindestens bist zur Ess-Station in Dienne kommen, bevor er vielleicht anfängt rückwärts zu rollen. Acht Pässe morgen.

Und an dieser Stelle dann noch die Technikerklärung. Erst die Überleitung: Gewonnen hat heute der Portguiese Rui Alberto Costa (Movistar). Der bekam exakt heute vor einem Jahr auf der Etappe nach Gueugnon demonstriert, wie einfach der Radwechsel ist, als Carlos Barrdeo unmittelbar nach der Ziellinie fix sein Vorderrad ausklickte um ihm damit eins überzubraten und es danach wieder einzubauen. Das ganze hat etwa fünf Sekunden gedauert. Man kann es aber auch einfach so auswechseln, wenn man will. Einfach Hebel umlegen, rausreißen, neues Rad einsetzen, Hebel festmachen und losdüsen. Das Hinterrad ist etwas komplizierter. Wenn sich ein Infekt abzeichnet, ruft man am besten sofort seinen Teamwagen herbei, Marisol, und fährt rechts ran. Links ist das verboten! Blitzschnell holt sie einen Wagenheber aus dem Wunderkofferraum, senkt den Lollipop auf unser Haupt, hebt das Rad an, reißt es nach dem Loslösen der Radmuttern mit einem Schlagschrauber raus, setzt blitzschnell ein neues an, wischt uns nochmal übers Visier und lässt uns dann wieder los. Wenn noch die Flügel verstellt werden müssen, dauert es etwas länger. Aber seit dem Tankverbot letzte Saison geht es im Allgemeinen rasend schnell.

Neben der Tatsache, dass Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) immer noch im Gelben fährt, bleibt noch eine Sache zu erwähnen: Ich führe eine neue Kategorie ein.

[size=150]Dinge, die wir nie von und über xy hören wollten.[/size]
Folge 1: Mark Cavendish und seine Twitter-Berichte. Twitter ist dieses lustige, unnütze Medium, durch das man 140 Zeichen pro Beitrag Blödsinn posten kann. Etwa was man gerade isst, was man gerade verdaut hat und was man gerade ausscheidet. Cavendish gestern:

Classement de l’étape

  1. COSTA Rui Alberto 83 MOVISTAR TEAM 4h 36’ 46"
  2. GILBERT Philippe 32 OMEGA PHARMA - LOTTO 4h 36’ 58" + 00’ 12"
  3. EVANS Cadel 141 BMC RACING TEAM 4h 37’ 01" + 00’ 15"
  4. SANCHEZ Samuel 21 EUSKALTEL - EUSKADI 4h 37’ 01" + 00’ 15"
  5. VELITS Peter 179 HTC - HIGHROAD 4h 37’ 01" + 00’ 15"
  6. AVONLEA 231 EQUIPE AVONLEA 4h 54’ 40"+ 17’ 54"
  7. SELM Simón 233 EQUIPE AVONLEA 4h 56’ 45" + 19’ 59"
  8. BECKER Markus 232 EQUIPE AVONLEA 5h 10’ 34" + 32’ 48"

wenn man sich die heutige etappe ansieht,eine echte achterbahn.
allez et courage !! :smiley: :clap: :jump:

Mensch, Mensch, Mensch, das ist nicht nur Achterbbahn heute… Das ist ja lebensgefährlich!

9. Etappe, Issoire - Saint-Flour, 208km

Stellt euch vor, ihr sitzt mit 50 km/h auf dem Rad in einer Ausreißergruppe, es geht leicht bergab, rechts und links sind Wiesen mit Stacheldrahtzäunen. Und dann beschließt ihr, vom Rad runter in einen dieser Stacheldrahtzäune zu springen und sich die Kniekehlen akupunktieren zu lassen. Nicht schön? Gut, dann stellen wir uns lieber auch nicht vor, dass ein Auto des französischen Fernsehens die Ausreißergruppe überholt und die Hälfte der fünf Fahrer anfährt, einer davon mit dem Rücken auf der Straße landet und eben ein weiterer kopfüber in den Zaun fliegt. Und der fährt weiter, mit bandagierten Kniekehlen und blutgetränkten Socken. Unvorstellbar? Das dachte ich bis heute auch, das dachte jeder, vor allem Johnny Hoogerland (Vacansoleil). Und dann dieses Gemetzel heute. Meine Herren…

Doch damit nicht genug. Wir haben außerdem zu vermelden: Einen kasachischen Oberschenkelbruch (Alexander Vinokourov, Astana) , einen belgischen Schulterblattbruch (Jurgen Van den Broek, Omega Pharma-Lotto), einen belgischen Schlüsselbeinbruch (Frederik Willems, Omega Pharma-Lotto) und ein gebrochenes amerikanisches Handgelenk (David Zabriskie, Garmin-Cervélo).

Nach 40km im Regen ging heute eine Gruppe weg, darunter Thomas Voeckler (Europcar), der am Dienstag im Gelben Trikot fahren wird, sieben Jahre nach seiner tollen Tour 2004. Auf der nassen, kurvigen Abfahrt vom Col du Pas de Peyrol (Cat.2) kam es dann zu jenen tragischen Stürzen der Favoriten vorne im Feld. Vinokourov rutschte in den Wald runter und musste von seinen Teamkollegen zurück hoch auf die Strecke gestüzt werden. Außer den oben genannten und ausgestiegenen Fahrern hat es auch Cadel Evans (BMC) und Andreas Klöden (Radioshack) erwischt, beide konnten ihre Fahrt aber fortsetzen, Klöden wurde erst nach der Zieleinfahrt ins Krankenhaus gebracht. Danach neutralisierte das Peloton das Rennen, auch die Ausreißer nahmen das Tempo für viele Kilometer heraus.

Helm ab für Hoogerland, der die Etappe heute als 139. hinter dem Feld zuende gebracht, das Bergtrikot erobert hat und hoffentlich auf Schmerzensgeld zählen darf.

Mehr muss man heute nicht sagen. Es wäre ganz nett, mal eine normale Etappe haben zu können. Heute war mir nicht nach Scherzen zu Mute, das war nicht lustig.

Allerdings. Mensch, ich kann immernoch nur den Kopf schütteln.

gestern hatte es auch schon einen zwischenfall mit einem pressemotorad gegeben.ich sehe und beschuche die tour seit jahren und jedes jahr bin ich immer wieder überrascht wie wenige unfälle es gibt zwischen den radfahrern und dem ganzen verkehr drumherum.
das ist sehr oft sehr chaotisch und knapp.
die tourleitung sprach heute abend schon von « sanktionen » und neuen regeln.
:frowning:

Spiegel online berichtete heute vom ersten Dopingfall.
Alexander Kolobnew vom Team Katjuscha wurde auf der 98. Tour de France positiv getestet.

Hat der « Antriebslose » doch den Riegel im Cellophan verspeist oder war es etwa die Zahnpasta :stuck_out_tongue:
spiegel.de/sport/sonst/0,1518,773791,00.html

Oh nein, bitte sofort aus der Berichterstattung aussteigen, liebes Fernsehen, wochenlang eine Schlagzeile draus machen und sofort jeden anderen Fahrer ins Kreuzverhör nehmen. Ab sofort werde ich in allen meinen Beiträgen nur noch über diesen Fall sprechen und auch über alle künftigen.

23h 43 es ist immer noch ruhetag!!!
ich hoffe das dieses jahr der sport das sagen hat und nicht diese schummelei…

Richtig Sorgen müsste man sich nur machen, wenn es keinen Dopingfall gäbe :laughing:

Was bisher geschah: Nachdem die aus gutem Haus kommende Diane gegen den Willen ihrer Familie den armen und ungehobelten Cowboy Jack geheiratet hat, beginnt für die blonde und blauäugige Schönheit ein hartes Leben. Diane fällt von einer Kuh und bricht sich den Fingernagel. Nach einem Monat Marthyrium beschließt Diane, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und eröffnet Jack, dass sie ihn verlassen wird. Doch sie hat nicht mit seiner Reaktion gerechnet. Wird sie dem Grobian entkommen können?

Establishing Shot: Holzranch mit Holzveranda und Holzschaukelstuhl. Zwei Kaktusse links und rechts. Umschnitt.
Die Schwingtür fliegt krachend auf, mit einem Satz steht Jack in Lederhose auf der Veranda, das Gewehr im Anschlag und feuert auf einen Büffel. Das Tier fällt um. Schnitt
Diane reitet auf die Farm, ihre blonden Locken sind ganz wild, ihr rosanes Kleid schmutzig.

Diane: Jack!
Jack: Diane!
Diane: Jack.
Jack: Diane.
Diane: Ja.
Jack: Was?
Diane: Ich muss dir was sagen.
Jack: Was?
Diane: Ich werde dich verlassen.
Jack: Komm doch erstmal rein und iss Bohnensuppe.
Diane: Nein, Jack. Wir klären das jetzt hier auf der Stelle und ein für alle Mal!

Diane stampft auf. Staub wirbelt auf. Diane hustet. Kamera zoomt auf ihr Gesicht. Die Unterlippe steht vor, die Oberlippe ist gekräuselt. Sie schmollt.

Diane: Ich werde dich verlassen, Jack. Jetzt und für immer. Unsere gemeinsame Zeit ist vorüber, Jack. Ich fühle nichts mehr. Und dieser Dreck überall.
Jack: Diane, das kannst du nicht tun.
Diane: Doch, das kann ich.
Jack: Kannst du nicht!
Diane: Oh doch!

Jack lässt das Gewehr fallen und reißt den Mund vor Staunen weit auf. (Regie: Til, kriegst du das hin? Ich weiß, du kannst nur einen Gesichtsausdruck, aber versuch es doch mal.) Jack stampft auf und schreit Diane an.

Jack: No!
Diane: Oh yes!

Jack hebt seine Flinte auf und fuchtelt damit in Richtung Diane

Jack: Oh no! You infidel! Dirty old slut! Leave my ranch at once!

Jack wirft einen Kaufboystiefel nach ihr, Diane bewegt sich nicht. Der Stiefel trifft sie, sie verliert einen Zahn. Diane macht auf dem Absatz kehrt. Wieder Staubwirbel. Ein UFO landet, Diane steigt ein und wirft Jack einen letzten, vernichtenden Blick zu. Im Hintergrund Rauchentwicklung aus einem Fenster. Jack dreht sich ruckartig um

Jack: Oh no! The bones! I mean - the beans!

Wegzoomen. Dramatische Musik. Beethoven. Schnitt. Abspann:

In der nächsten Folge sehen Sie: Die Rache des Jack.

:imp: Du kannst doch nicht einfach die Berichterstattung boykottieren wenn Greipel siegt. Er war bestimmt nur halb so fertig wie ich heut beim Aufstieg aus dem Mangfalltal :S 24 % :astonished: