In den USA gibt es die legendäre Route 66 (heute nur noch in Teilstücken) von Chicago nach Santa Monica an die kalifornische Pazifikküste. Jeder Biker träumt davon, die einmal abzufahren. In Frankreich „gab“ es die berühmt-berüchtigte N7, die gestresste Pariser in endlosen Autokolonnen zu Ferienbeginn in den sonnigen Süden brachte. Das übernimmt heute die fast parallele „Autoroute du Soleil“, die schon einmal bei Benutzung das Ferienbudget um die Hälfte reduziert.
Aber es gibt für den beschaulicher Reisenden noch eine etwas idyllischere und fast unbekannte Route in den Süden, die D 906 von Vichy nach Alès.
An dieser Route liegt in einer Höhe von ca. 1.000 Metern eine kleine Stadt mit einer berühmten Abteikirche, in der ein französischer Papst sein Hochgrab hat, der heute wohl wegen seines Lebenswandels den Knast nicht mehr verlassen würde, ein wahrer Gangster-Papst, dem eigentlich nur eine gute Handlung zugeschrieben wird. Aber wie bekannt: andere Zeiten – andere Sitten.
Im Spätsommer wird die Stadt ziemlich voll wegen eines Musikfestivals, das auf jemanden zurückgeht, der mit der Familie von Sarkozy nichts zu tun hat.
Wo sind wir? Und wer Lust hat, möge sich noch zu den anderen Punkten äußern.
Richtig, Jollyjolly.
Die hochgelegene Gemeinde Chaise-Dieu in der Süd-Auvergne beherbergt das Grab des im 14. Jahrhundert für 10 Jahre geradezu sonnenkönigmäßig herrschenden Papstes Clemens VI. Pierre Roger alias Clemens VI. wurde allerdings um 1290 auf der Burg Maumont in Rosiers-d’Égletons (Corrèze) geboren und starb 1352 in Avignon. Auf seiner Habenseite steht, dass er sich vehement gegen die Pogrome und Judenverfolgung während der Pestjahre stellte, unter denen Europa in dieser Zeit litt.
Im Spätsommer findet seit fast 50 Jahren das ehemals mit den Werken des ungarisch-französischen Pianisten György Cziffra gestartete Musikfestival statt, das inzwischen zu den bedeutendsten in Frankreich zählt.
Chaise-Dieu liegt im wunderschönen Regionalnaturpark Livradois-Forez.
Leider kann ich kein neues Rätsel anbieten, irgendwie fehlt neues Bildmaterial bzw. ausreichend Rätselhaftes. Und von Guugle, das findet hier ja schneller als ich Bordeaux schreiben kann.
Wer will darf uns mit einem neuen Rätsel beglücken.
Woolitos Rätsel gibt ja nun tatsächlich noch Gelegenheit zu weiteren Gedankenflügen (Zit.: ‚…und wer Lust hat, möge sich noch zu weiteren Punkten äußern’):
Bei seiner opulenten Rätselstellung mit 4 Ausgangsbildern hat es für mich schon auch einigen Reiz, die im Rätsel sich anbietenden ‚Gegensätze’ vor Augen zu führen bzw. anzusprechen:
in dem satten Grün einer sanft wogenden Auvergne-Landschaft dieser massive, ja klobig aufragende Körper der Abteikirche;
in der äußerlich so karg und schmucklos wirkenden Kirche entdeckt man dann ein pompöses Hochgrab mit 18 Marmorsäulen für einen damaligen Papst, dessen ausschweifendes Auftreten bzw. Lebenswandel so völlig im Gegensatz zum Erscheinungsbild, zur Persönlichkeit des gerade in unseren Tagen viele Gläubige so beeindruckenden derzeitigen neugewählten Papstes steht;
die burgartig abweisende kalte äußere Kirchengestalt – sie will auch nicht zu dem himmlisch und einladend wohlig klingenden Namen des Ortes passen.
Daneben hat bei mir die imaginäre ‚Fahrt’ entlang der D 906 über weite Strecken wieder viele schöne Bilder/Erinnerungen wachgerufen.
Diese roten Felsen würde ich im ‹ Parc National du Mercanteur › vermuten, und zwar entweder in der ‹ Gorges Daluis › an der D 2202 von Guillaumes (06) ab,
oder parallel dazu von Beuil (06) an der D 228 in der ‹ Gorges supres du Cians ›.
Richtig Fritzfranz. Durch den heutigen Fußgängertunnel (die D28 nach Beuil und Valberg führt parallel durch einen anderen Tunnel) im roten Gestein der Gorges du Cians passiert man eine der aufregendsten Landschaften in den Mercantour-Alpen. Und wenn man in Beuil ankommt, kann man sich auf die einzig wahre Pizza ganz Südfrankreichs freuen: richtig voll mit Salami und knusprig fein und nicht die übliche Vegetarier-Patschmasse ).
Mal sehen, in welche googlefreie Zone du uns führst.
Die Kirche dieses nicht sehr großen, dafür aber wirklich alten Ortes hilft - wie die meisten markanten Gebäude - wahrscheinlich zur Identifizierung am ehesten weiter. Soviel sei auch schon verraten; es ist ein schöner Ort.
Chapeau, Michelmau,
eine so umgehende Lösung, da sind offensichtlich bleibende und schöne Erinnerugen noch lebendig!
Dieser kleine Ort La Roque-Gageac am Steilufer der Dordogne war im Mittelalter eine blühende Freie Stadt, der Hafen Umschlagplatz für Holz, Steine, Wein, und auch die Bischöfe von Sarlat nahmen hier gern ihre 2. Residenz.
1957 (ich war damals 11 Jahre alt) stürzte ein riesiger Felsbrocken runter, riß ein paar Häuser nieder, rollte über die Straße und endete im Fluß. Die Straße wurde zwei Jahre lang gesperrt.Drei Personen kaman damals ums Leben.
2010 geschah dasselbe wieder.
Siehe drittes Bild :
Ich weiß nicht, ob alle dein Bild sehen können, Michelmau. Ich stelle es noch mal rein. Schätze, ein ähnliches Problem wie vor kurzem mit deinem Avatar.