Bilderrätsel Frankreich - C'est où en France ?

Die Dächer, michelmau, die Dächer! (wahrscheinlich war ich in einem früheren Leben eine Katze oder eine Taube! :mrgreen: )
Der Name des Tores prangt auch über dem Schaufenster des benachbarten Ladens.
Ach ja, ich hatte eben vergessen: Du kennst dich nicht in Tennis aus, michelmau! :laughing:
Ich muss noch erwähnen, dass ein Abstecher von der nahen Autobahn lohnenswert ist!

Leider, Michelmau,
auch diesmal gilt eher ‚ex oriente lux’.

…und Andergassens letztem Satz kann ich nur voll und ganz zustimmen.
Übrigens, die gesuchte Stadt durchfließt ein Fluss, dem auch das Departement seinen Namen verdankt.
Und noch ein ganz anderer Tip (wenn wir einmal in Bezug auf angewandte Technik etwas großzügig sind): Unsere heutigen Graffiti-‚Künstler’ in den Großstädten könnten hier das älteste fast 1200 Jahre alte französische Meisterwerk bewundern.

In der burgundischen Stadt Auxerre an der Yonne, die auch dem Departement ihren Namen gegeben hat, steht das Renaissance-Tor St. Pierre. Warum sollte dann auch die sich daneben befindende Bar anders nennen? Auxerre, die Stadt des Guillaume „Cadet“ Rousselle, dessen bizarrem Wirken in der Französischen Revolution wir das nette, wenn auch ein wenig aus dem Bewusstsein der heutigen Kindergeneration entschwundene Lied „Cadet Rousselle“ zu verdanken haben.
Andergassen wusste wohl schon vorher die Lösung.

Die im 16. Jh. in Auxerre erbaute Basilika ‚Eglise Saint-Pierre’, gegen Ende des Jahrhunderts und anfangs des 17. Jh im Stil der Renaissance/des Frühbarocks dekorativ erneuert, liegt sehr ‚versteckt’ am Ende einer schmalen Gasse hinter den Altstadthäusern einer Geschäftsstraße.
Inmitten der bodenständigen Häuserzeile plötzlich dieses auffallende, ‚wegweisende’ Tor.
Es hat ähnliche, die Aufmerksamkeit erregende Schmuckelemente wie die Kirche –kannelierte Doppelsäulenpaare mit korinthischen Kapitellen tragen einen mächtigen Architrav mit Laubfries;
darüber eine Attika mit 2 Kartuschen, jeweils von ornamental geschmückten Pilastern noch hervorgehoben;
den abschließenden Segmentgiebelfüllen 2 mythische Gestalten.
Zweifellos erregt dieses Tor Aufmerksamkeit und lenkt den Blick auf die ‚verborgene’ Kirche.

PR auch schon vor 400 Jahren!

Gespannt wartet schon
Fritzfranz

Hallo, Woolito,
da funktionierte gestern wohl die Übertragung nicht bei mir,
meine einleitende Bewunderung für Deine Lösung mit dem brillanten Bild ebenso wie meine geäußerte freudige Erwartung einer neuen Knobelaufgabe von Dir ist offensichtlich in den weiten des WWW verloren gegangen.

Auf ein Neues-
Fritzfranz

Ein Ort, der von weitem an eine der berühmtesten Landmarks in Südafrika erinnert und vor über zweihundert Jahren der Rückzugsort eines gekrönten Hauptes war und deswegen nach diesem benannt ist. Ein gekröntes Haupt mit dem gleichen Titel herrscht auch heute noch über sein Land.

Das sieht sehr nach Marseille aus… :confused:

Damit hast du den Ort schon einmal richtig eingeGRENZT. :mrgreen:

Tja, zwischen Meer und Berg ist der Raum ziemlich eng! :mrgreen:
Wäre es nicht der ehemalige Parc du Roy d’Espagne, nach dem Zufluchtsort des spanischen Königs Karl IV. genannt? Der jetzige Thronbesitzer in Madrid stammt auch aus dem Hause Bourbon.

Genau so ist es.
Wenn man in Marseille von einer erhöhten Stelle oder an der Küste nach Süden zu den Hängen der Marseilleveyre schaut, sieht man dieses Ensemble von 9 (rechts außerhalb des Bildes ist noch eines) unterschiedlich hohen, in den Hangwald errichteten Gebäuden, kurz „Roy d’Espagne“ genannt. Aus der Entfernung bilden sie einen ähnlich markanten Orientierungspunkt wie die drei Disa-Park-Türme in Kapstadt unterhalb des Tafelberg-Massifs. :clap:

Z.B. von der Cité radieuse aus…

In der Reihe « In Frankreich und doch nicht in Frankreich », versinnbildlicht dieses weithin sichtbare Denkmal als exterritoriale 100-Hektar-Exklave eine internationale Freundschaft und erinnert an eine Schlacht, bei der gewissermaßen die Geburtsstunde einer Nation schlug. Wo?

Wir sehen das Kanadische Nationaldenkmal Vimy,
zu Ehren und zum Gedenken der im 1. Weltkrieg bei den Kämpfen um die Höhenzüge hier im nordfranzösischen Kohlebecken zwischen Lens und Arras im April 1917 umgekommenen zahlreichen kanadischen und britischen Soldaten.

Richtige Antwort, die dich eine Runde weiter bringt! :clap:

10123748147kl.jpgIn welcher Stadt überrascht inmitten der durchweg großbürgerlichen Bauten aus den letzten Jahrhunderten unvermutet dieses Zeugnis einer ganz neuen Bauweise?
…und wer zum Namen dieses Gebäudes etwas sagen kann - Chapeau!

Das ist die kreisförmige Markthalle « Marché des Grands Hommes » aus dem 18. Jh. auf dem gleichnamigen Platz (das Spiegelbild der Apotheke und die Abkürzung « GH » brachten mich auf die Spur) in Bordeaux.
Dieses Einkaufzentrum bekam Ende des vorigen Jahrhunderts eine moderne gläserne Einfassung. Auf dem Platz münden sternförmig 6 Straßen, die jeweils den Namen eines « Grand homme » aus der Zeit der Aufklärung tragen: Buffon, Diderot, Montaigne*, Montesquieu, Rousseau, Voltaire.
P.S. Ich war noch nie in Bordeaux! Danke fürs Kennenlernen! :wink:

  • lebte zwar nicht im 18. Jh., war aber seinerzeit auch Philosoph und Bürgermeister von Bordeaux

Lieber Andergassen,
grandios, höchste Bewunderung - einfach perfekt!

Nun darfst Du uns wieder zum Nachdenken, Suchen, Grübeln, Sinnieren bringen.

Da es gerade von Sinnieren die Rede ist…
Abteien und Klöster gibt es in Frankreich zwar in Hülle und Fülle, über 800 m Höhe sollte es aber viel weniger geben. Die gesuchte Abtei wurde im 12. Jh. als Augustinerkloster gegründet. Da sie aber viel von ihrem geistigen Einfluss eingebusst hatte, wurde sie im 18. Jh. per Papstbrief geschlossen.

Ich befürchte aber, ich habe gleich am Anfang die Lösung verraten! :open_mouth:

In der Tat sinniert man bei über 800 Metern Höhe nicht lange in der vendeeischen Pampa (sorry Edwin) und architektonisch auch nicht im Zentralmassiv und in den Pyrenäen herum, sondern steuert gleich die Alpen an. Und in der Nähe des Genfer Sees im Hochsavoyen wird man in der Gemeinde Abondance fündig. Dort residiert der Bürgermeister in den ehrwürdigen Räumen der gleichnamigen Abtei aus dem 12. Jahrhundert. Auf dem Bild sieht man die Klosterkirche.

Was kann man noch dazu sagen, außer :clap: ?