Wo sind wir dieser Kirche begegnet,
in derem Inneren - beinahe wie im Verborgenen und leicht zu übersehen - ein virtuoses Meisterwerk aus einer großen Kunstepoche ‚schlummert’?
(Bitte ins Bild klicken)
War das in Souillac, wo Du dieser abbatiale begegnet bist?
Genauso ist es, Aperdurus, gut 30 km östlich von Sarlat die Dordogne flussaufwärts liegt Souillac, dessen ehemalige romanische Abteikirche ‚Santa Marie’ aus dem 12.Jh. einen Besuch lohnt.
Der eindrucksvolle Blickwinkel auf den Chor, dessen 3 direkt zum Chorhaupt öffnende Kapellen zusammen mit den Ostapsiden am Querhaus einen reich gestaffelten Raumeindruck geben, haben uns neugierig gemacht.
Von der Seite des einstigen Kreuzganges sind gerade noch die mit Laterne bekrönten Halbkugel-Kuppeln des Daches zu sehen.
Diese Kirche ist also ein typischer Vertreter der perigordischen Kuppelkirchen, wie u.a. in Perigueux, Cahors…
Blick in den Chorraum am Altar
Blick unter ein kuppelgewölbtes Joch
Schon bei Betreten der Kirche begegnet man im Vorraum gleich einer nicht erwarteten Kostbarkeit:
Das große Relief im Bogenfeld über dem Inneneingang:
Es erzählt die Legende des Theophil, eines seines Amtes enthobenen Schatzmeisters der Kirche von Adona. Dieser schließt mit dem Teufel einen Pakt, um wieder rehabilitiert zu werden:
links die Unterzeichnung des Vertrags
rechts legt er seine Hand zu Besiegelung des Pakts in die des Teufels
darüber schwebt Maria aus himmlischen Sphären, sie entzieht dem Schlafenden den Vertrag und rettet so seine Seele
Die Szene wird eingerahmt von 2 Figuren, rechts – am Schlüssel erkennbar – Petrus.
Der Bogen dieses Szenarios wird rechts gestützt von der sog. ‚Bestien-Säule’:
Auf 3 Seiten eine Menge niederstürzender, sich überkreuzender, durchschlingender Paare von Löwen, Greifen, dazwischen menschliche Körper.
Links der Höllensturz der Verdammten, rechts die Auserwählten: drei sich liebevoll zuwendende umarmende Menschenpaare.
In einer kleinen Nische darunter die Skulptur des Propheten Jesaja.
In der Darstellung des leichten Schreitens, des ekstatischen Tanzens, Schwebens, aber auch in der Transparenz und feinen Stofflichkeit der Kleidung, der Dynamik des Faltenwurfs und der Bewegung ein Höhepunkt romanischer Personengestaltung!
Danke Fritzfranz für die interessanten Informationen. Vielleicht sollte man noch hinzufügen, dass das Portal ursprünglich die Eingangspforte war und im 16. Jhdt zerstört wurde. Erst später wurden die Fragmente nach innen versetzt, um das einzigartige Tor zu erhalten.
Wir waren im Sommer 2011 mit dem Rad dort auf unserer Tour Valence - Arcachon.
Damit mein neues Rätsel leichter lösbar wird, gebe ich für den Ort als geografischen Bereich „Rhone- Alpes“ an. In welchem Ort fand der „vide grenier“ statt?
Gruß aus der Drôme
Aperdurus
Die Kalksteinwände und die Bauart der Häuser lassen mich Richtung Drôme denken, etwa in der Gegend des Parc-Naturel-Regional-du-Vercors, aber ? ?
Leider erleuchten mich z.Zt. auch diese 6 wunderschönen, aber nicht angezündeten Petroleum-Lichter noch nicht -
sinniert trübe im Dunkeln
fritzfranz
Gut kombiniert, Fritzfranz. Offenbar brauchst Du die Petroleumlampen zur Erleuchtung nicht!
Die Gemeinde liegt in Parc Naturel Regional du Vercors. Die Bewohner leben im wesentlichen von Weinbau ( einem der höchstgelegenen in Frankreich), Getreide- und Wahlnussanbau, Viehzucht und dem ( unvermeidlichen )Töpfern. Sie erfreuen sich der nahegelegenen Naturwunder aller Gattungen und führen, so hat man wenigstens den Eindruck, abseits der Hektik ein beschauliches und gemütliches Leben.
Gruß aus der Drôme
Aperdurus
Es könnte das Dorf Gigors sein.
Es gibt in Gigors zwar einen wunderbaren Golfplatz, aber m.W. keinen Weinbau. Also leider nein.
Ich seh schon: Ein nettes Städtchen, wo die Gässchen « Viol » heißen…
Das verstehe ich leider nicht. Da bitte ich um eine Erläuterung.
Ich weiß nur, dass die Mairie nicht gerade von der Hektik des Alltags kündet:
carte-france.info/carte-vill … -en-diois/
Wenn man näher schaut (Karte vergrößern!), stellt man fest, dass die Nebenstrassen « Viol » heißen (nordprovenzalisch), statt « ruelle » wie sonst im Französischen.
Danke für die Info. Meine Michelin- Karte, in der ich nachschaute, schweigt sich da aus. Da gibt es keine Viols. (Hoffentlich auch keine innerfamiliären ) Da habe ich wieder etwas dazugelernt.
Tatsächlich ist das Foto während eines Trödelmarktes in Chatillon-en-Diois aufgenommen worden. Diese Trödelmärkte abseits der Touristenströme und abseits der großen Städte sind sehr interessant, weil sie häufig echte « vide-greniers » sind. Sie sind noch nicht von den Profi-Trödlern mit auf alt getrimmten Neuwaren beschickt.
Meine Tochter hat z.B. eine funktionsfähige Peugeot- Kurbelkaffeemühle aus der 60-igern für €14.- gekauft. Stolz berichtete sie mir einige Wochen später, dass exakt dieselbe Mühle im Internet für € 49.-- angeboten würde.
Die Schafzüchter von Chatillon-en-Diois haben Sorgen mit den Wölfen, die angeblich ihre Schafe reißen. Die Regierung entschädigt so großzügig, dass diese Sorgen ständig am Köcheln gehalten werden. Man will die « Prämie » nicht verlieren, die mehr einbringt als der Verkauf. Siehe hier.
Die Landschaft drumherum - das « Diois » ist einfach atemberaubend und es gibt sehr viele, immer noch wenig bekannte Natursehenswürdigkeiten. Allen voran das 7. Wunder der Drôme, der Mont Aiguille. Herrliche Fotos hier. Dann der Cirque d’ Archiane, Le Claps, das Bergsteigerdorf Chichilianne, die Passstraße auf den Col de Rousset, die Lavendelfelder, natürlich der Fluß Drôme mit seinen Bademöglichkeiten, das Städtchen Die, samt seinem Clairette, die Rad-, Wander- und Kletterrouten am Fuß und quer durch das Vercors, die Tropfsteinhöhlen, Wasserfälle ---- kurz: eine Landschaft, die den Vorstellungen der meisten Leute von Frankreich genau entspricht.
So, das musste mal sein. Weiter gehts mit Andergassens Rätsel.
Wo kann man diese schöne alte Markthalle bewundern?
In einer kleinen Stadt, die
- 10 km von einem Strom (das Departement, wo die Stadt sich befindet, ist nach einem Nebenfluss des Stromes genannt, Aperdurus lässt grüßen)
- 40 km von der Regionshauptadt und
- 85 km von der Departementshauptsadt entfernt ist.
Warum läßt Aperdurus grüßen? Der wohnt doch nicht im Dep. Isère. Kommt aber dort, wenn er Lyon umgehen will, manchmal vorbei.
Das schon, wohnt aber unweit dieses Nebenflusses!
Ich glaube, du bist auf den Punkt gekommen, Aperdurus!
Ich überlasse die Chance, zu lösen, anderen.
Bevor ich mit der schönen alten Markthalle weitermache zunächst noch nachträglich an Aperdurus mein ganz großes MERCI, uns einen so einzigartigen Teil von ‚La douce France’ mit dem zusätzlichen Bildangebot noch näher gebracht zu haben – wunderschön!
Nun zu Andergassens neuem Bild:
Das Dach mit den auffälligen ‚Dachöffnungen’ und den ungewöhnlichen Ziegeln erinnerte mich an die sehr alte Markthalle in dem kleinen Rhône-Städtchen Crémieu (Region Rhône-Alpes, Departement Isère).
Bravo fritzfranz, und nun sind wir wieder gespannt auf Neues!
Aus der großartigen Vielgestaltigkeit von 5264 km französischer Festlands-Küstenlinie, wo finden wir diese Variante?