Spanisch versus Französisch

Spanisch versus Französisch. Französisch als Schulfach in der Krise?

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Spanisch gilt als « bodenständig und berufsnah »? :astonished: Wenn ich hier Stellenanzeige lese die Fremdsprachen erfordern dann ist es immer Englisch und Französisch, in letzter zeit noch russisch aber Spanisch nicht…

Ich weiß nicht, was da für ein Bohei drum gemacht wird. Es sollte doch mal den Eltern bzw. den Schülern überlassen sein was sie lernen wollen. Außerdem kommt es ja noch auf das Angebot an. Als ich zur Schule ging, gab es noch Altgriechisch und Russisch als Wahlfächer und die wurden gut besucht. Heute sind das an der selben Schule nur noch Englisch, Französisch und Latein. :unamused:

Die ewig alte Diskussion… Am liebsten geführt in Hausaufgabenforen, wo sich verzweifelte Schüler an die Gemeinde wenden und fragen, ob sie Latein/Französisch/Spanisch lernen sollen, was denn « sinnvoller » wäre. So weit, so gut. Die Antworten sind aber immer das Beste an solchen Fragestellungen. Weil man in der Regel nur einer der drei Sprachen lernt, hacken sich die jeweiligen Lager gegenseitig die Augen aus, um ihre Lieblingssprache zu schützen und ihre eigene Wahl zu verteidigen.

Hier hatten wir auch mal kurz angesprochen, dass Französisch einen verstaubten Ruf hat, was man unter anderem auch am Altersdurchschnitt des Forums ablesen kann :wink:, während Spanisch mit Sommer, Sonne und Sangria assoziiert wird, wie ich damals schrieb. Letztlich kann man aber keinem zu irgendeiner Sprache raten, weil alle Vor- und Nachteile haben, so dass jeder das wählen sollte, was er lernen will.

Ich habe in der 7. natürlich erst Französisch gewählt, worauf ich sechs lange Schuljahre gewartet hatte und im Jahrgang gab es genau sechs Schüler mehr, die Französisch als Latein gewählt hatten, nachdem es in den Jahren zuvor immer drei Klassen mit Französisch und eine mit Latein gegeben hatte. Mittlerweile kann man da jetzt auch Spanisch wählen, aber immer nur eine Klasse, weil es immer noch nicht genug Spanischlehrer gibt und der Fokus darauf liegt, das als Drittsprache ab der 10./11. Klasse anzubieten.

Es war nie so, dass Spanisch leichter zu lernen wäre, das ist das Märchen der Schüler, die Französisch hassten, das abwählten und dafür drei Jahre Spanisch in der Oberstufe lernen mussten. Die hatten nach einem halben Jahr die gleichen Probleme wie vorher in Französisch. Die Grammatik ist fast identisch, nur dass der gehasste Subjonctif als Subjuntivo noch inflationärer verwendet wird als im Französischen und die Schüler sich damit quälen. :unamused:

Was mich mittlerweile, wo ich auch Latein noch gelernt habe, wundert, ist dass man das Schüler in der Schule lernen lässt. Es mag seine grammatischen Schwierigkeiten haben bzw. das Deutsche hat es, wenn man aus Latein übersetzen muss, aber die größte Schwierigkeit einer aktiven Sprache ist es, das flüssig sprechen zu müssen. Da kann sich keiner durchmogeln und bestehen, wenn er die richtigen Fälle und Modi erraten und aus dem Kontext übersetzen kann. Meiner Meinung nach ist das nur ein Relikt aus den alten Vorstellungen von Bildung, den die Eliten hatten und noch vorher, wo es einfach Weltsprache in der Schrift war. Aber heute doch nicht mehr.

Was die Chancen auf dem Arbeitsmarkt angeht mit Spanisch, so ist mir auch noch nicht aufgefallen, dass das besonders nachgefragt ist. Noch trauriger ist allerdings, dass auch Französisch nicht allzu gefragt ist. Ich muss mich zur Zeit seeeeeeehhhr viiiiiieeel mit Stellenanzeigen beschäftigen und bin am Bewerbungen schreiben. Fakt ist einfach, dass Englisch die wichtigste und fast einzige Fremdsprache ist, auf die es ankommt. Zudem überschätzt man meines Erachtens das Spanische dahingehend, dass es zwar weltweit eine der am meisten gesprochenen Sprachen ist, dass diese Länder aber nicht gerade zu den wichtigsten direkten Handelspartnern von deutschen Unternehmen gehören und auch Südamerika oder Spanien nicht gerade ein Wallfahrtsort für deutsche Arbeitssuchende sind. Aus der Sicht kann man mit Niederländisch oder gar Polnisch fast noch mehr anfangen als mit Spanisch.

das ist wolh die « deutsche brille » :wink:
in frankreich stellt sich oft die frage : deutsch oder spanisch .nicht in allen schulen wird deutsch angeboten.englisch ist in f auch die erste fremdsprache.
vielleicht gibt es hier noch andere meinungen dazu.

Bin mit Avonlea ganz einverstanden. Spanisch ist gar nicht einfacher als französisch, vielleicht nur die Rechtschreibung.
Und Spanisch ist nicht « nützlicher » als französisch. Da kommt selbstverständlich die Frage, ob eine Sprache nützlich ist, und ob man eine Sprache lernt, weil man sie als « nützlich » empfindet… Welcher 15Jährige braucht wirklich englisch in seinem Alltag ?

Spanisch ist einfach à la mode. Wird weiter zunehmen, jedoch nicht lange, dann ein bisschen zurück und sich stabilisieren. Spanisch wird aber wahrscheinlich nie frz überholen.

Im Artikel wird von -0.5% für frz geredet… und spanisch nicht mal 340.000 Schüler (gegen fast 1.7 mio für frz). Kein Grund zur Panik.

In Österreich ist es genau gleich, jedoch muss das französische auch gegen das italienische kämpfen. Und trotzdem ist es mit Abstand die 2. fremdsprache.

Außerdem sollten die Deutschen vorsichtig sein : französisch verbreitet sich immer mehr auf der Welt… und in ein paar Jahrzehnten wird es die erste Muttersprache Europas. :wink:

[was Latein betrifft : es wird unterrichtet, weil es eine der Rollen der Schule, die Kultur der nächsten Generation zu übermitteln. Und für unsere westeuropäische Kultur hat die lateinische Sprache bzw Kultur eine große Rolle gespielt… Ob der Unterricht wirklich in diese Richtung geht, ist eine andere Frage. Was ich aber nicht verstehen kann, ist dass in Deutschland sowie in Österreich Latein zur Alternative von anderen Fremdsprachen angeboten wird… Das gibt in Frankreich nicht, obwohl Fr vom Latein viel mehr beeinflusst wurde…]

In meiner Schule gab’s nur Englisch und Deutsch.
Die meisten Schüler wählten Englisch als erste Fremdsprache und Deutsch als zweite.
Ein paar Jahre , bevor ich in die Rente ging, wurde, unter Druck der Eltern, Spanisch als zweite Fremdsprache eingeführt. Mehrmals hab ich mich mit der jungen Kollegin unterhalten können, die Spanisch unterrichtete.Sie war verzweifelt; ihre Schüler lernten Vokabeln und Konjugation nicht und bekamen selbstverständlich sehr schlechte Noten.
Persönich hab’ich Spanisch als dritte Fremsprache im Lycée studiert. Hab nie gedacht , daß Spanisch besonders leicht ist.

Wer als 15jähriger englisch braucht bzw. gebraucht hat? -Ich, schließlich kam man ja auch mit Kindern der « Besatzer » in Kontakt und manch einer durfte mit seinen Eltern in Royal British Legion.
Ok, relativierend muß ich wohl sagen das mein Kindergartenkumpel nen britischen Stiefvater hatte und von daher kann ich bis heute englisch besser reden als schreiben. :smiley:

Und französisch wollte ich schon immer lernen, kann es aber nach wie nicht so wie ich es können will, aber am 07.10. gehts weiter Richtung A2 in der UP. Französisch ist bestimmt nicht einfacher oder schwerer als spanisch, aber für mich deutlich schöner zu hören und zu sprechen :laughing: .

Die Spanier schreien für mich immer als wenn man auf spanisch nicht auch flüstern könnte, aber sie tun es einfach nicht. :frowning:

Was? Echt? :astonished:
Ich finde es gibt kein nuschelnderes Volk als die Spanier. Ich habe es drei Jahre lang gelernt und verstehe trotzdem nur einen Bruchteil von dem Spanisch, das ich da manchmal höre. Selbst Italienisch lässt sich fast einweindfrei in einzelne Wörter und Sinneinheiten zerlegen, obwohl nie gelernt, nur Spanisch nicht. Was ist da bloß los auf der iberischen Halbinsel? :smiley:
Man sieht also, dass selbst von der Hörverstehensseite Spanisch nicht leichter ist als Französisch.

Ich finde schlimmstenfalls, dass die Spanier beim Sprechen „spucken“ (tharagotha), aber nicht nuscheln. Ansonsten sprechen Spanier im Gegensatz zu den Franzosen „silbenorientiert“ (has-ta-la-vis-ta), sind deshalb für Deutsche recht einfach zu verstehen, was man von den Weltmeistern der „Liaison“ weniger behaupten kann. (leesangfong, aenong), spanisch: los nin-jos, uun anjo) :smiley:

In puncto Weltmeisterschaft der Liaison stehen wir den Portugiesen gleich.

Stimme zu. :smiley: Und den nächsten Titel „gewinnt“ Brasilien. Die sind „noch schlimmer“ als die Portugiesen.

Nicht nur die Liaison ist ein Problem, sondern vor allem das Enchaînement. Pour elle → [Purell] oder sept amies → [ßettami].

Über einen Kommentar musste ich schon schmunzeln:

Wenn diese Schüler sich so irren, wie dieser Typ, ist ja kein Wunder, dass es so ist. Nur scheint der Typ zu vergessen, dass in Belgien, Kanada (und soooo viele Deutsche schwärmen davon!) und in der Schweiz, nur um diese Länder zu nennen, Französisch gesprochen wird… und in Afrika… usw. Und in dem größten Land Südamerikas wird nichtmal Spanisch gesprochen, sondern Portugiesisch… :unamused:

Über das Thema habe ich mich schon geäußert. Diesen Trend hab ich schon gemerkt und kann das nur bedauern.
Ich hatte auch Spanisch, ich wurde gezwungen. Und nein, liebe Deutschen, Spanisch ist nicht leichter, Subjuntivo ist da noch schlimmer und häufiger, und während das Passé simple kaum noch unterrichtet wird, wird das Indefinido immer noch gerne verwendet. Die Leute, die meinen, Spanisch sei leichter als Französisch, haben keine Ahnung. Aber wirklich KEINE.

Dass Spanisch mehr Sprecher hat ist das beliebteste Argument… ist aber nicht ganz richtig, weil wenn es so wäre, würden wir alle Chinesisch lernen… Außerdem, und es wurde schon gesagt, ist spanisch nur in Lateinamerika vertreten, und man kann nicht behaupten, dass die Beziehungen zw Deutschland und diesem Teil der Erde besonders eng sind (egal ob politisch, kulturell oder wirtschaftlich). Im Gegensatz zu 2 frzsprachigen Ländern (Frankreich und Schweiz).

Wenn man die Demographie glaubt, liegt die Zukunft Europas in Frankreich und die Zukunft der Welt in Afrika (das haben die Chinesen schon lange verstanden). Also sind Französischunterrichte eine gute Investition :smiley:

Sie haben in der Tat keine Ahnung.
Das ist aber nicht so wichtig, was das Entstehen dieser Meinung betrifft. Eine riesige Mehrheit von Sprachlernern egal welcher Sprache, egal in welchem Land, vergleicht erst einmal bewusst oder unbewusst die neue Sprache mit der eigenen. Elemente der neuen Sprache, die einem leicht fallen, werden schnell gelernt, alles was anders ist oder dessen Bedeutung man nur schwer erkennt, wird in der Hintergrund geschoben. Das Ziel der meisten Sprachlerner ist es, in der anderen Sprache (erst einmal) überleben zu können. Und hier ist der Einstieg ins Spanische erheblich leichter als der ins Französische. Und noch etwas: Falsches Spanisch ist meistens verständlich für den Spanier, falsches Französisch ist sehr oft unverständlich für Franzosen. Einfach ausgedrückt: Für Französisch muss man sich direkt am ersten Tag auf den Arsch setzen.

Genau. Das gleiche gilt für Italienisch : leichter Anfang, der eine Kommunikation in der Fremdsprache schnell ermöglicht. Aber je weiter man lernt, desto schwieriger es wird.
Meinem Eindruck nach gilt für frz das Gegenteil : schwerer Anfang, keine Kommunikation möglich auch nach Monaten. Aber, wenn ein gewisses Niveau erreicht wird, geht das Weiterlernen von selbst.

Die meisten Schüler kommen aber erst gar nicht so weit, dass sie ein solides Niveau erreichen und deshalb wird es für sie auch nicht einfacher.

Wenn es so ist, wie du sagst (was ich je länger ich darüber nachdenke, auch glaube), dass Spanisch einen leichteren Einstieg hat als das Französische, dann lässt sich dessen schwerer Stand auch leichter begründen. Die Schüler fangen das mit 11 oder 12 an zu lernen. Das ist aber genau die Phase, in der man langsam anfängt schludrig zu werden. Wo Mama nicht mehr die Hausaufgaben korrigiert, wo man einen eigenen PC kriegt und am Gymnasium neue Freunde trifft. Wenn Französisch einen schweren Einstieg hat, dann dauert es erfahrungsgemäß drei, eher vier Jahre, bis man halbwegs heile Sätze herausbekommt, aber da ist man schon 15/16. Wer hat es bis dahin geschafft, die eifrige Lernwilligkeit aus der Grundschule rüberzuretten und „das Loch“ zu überwinden? Nicht allzu viele.

Das heißt, wenn man den Stand des Französischen erhalten will, müsste man es die Schüler entweder früher lernen lassen, wie Englisch, oder man schiebt es ans Ende der Mittelstufe/in die Oberstufe, wo sich Schüler frei entscheiden können, ob sie das lernen wollen. Es ist möglich, dass man mit 17 eine andere Meinung vom angeblich verstaubten Frankreich hat als mit 12, wenn man es zwangsweise lernen muss.
Allerdings bin ich nicht gerade Fan davon, in der Grunzschule Fremdsprachen unterrichten zu lassen. Der Erfolg kommt mit sehr beschränkt vor, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass man die wichtigsten Inhalte der deutschen Grammatik überhaupt erst in der 5. Klasse lernt.

also ich finde DAS passt jetzt:

Es streiten sich ein Franzose, ein Engländer und ein Deutscher, wer die komplizierteste Sprache hat.

Der Franzose: „Mon dieux, natürlich wir Franzosen. Wir schreiben ‚Monsieur‘ und wir sagen ‚Musjö‘.“

Der Engländer: „Well, wir Briten erheben Anspruch auf den Titel, wir schreiben ‚Elevator‘ und sagen ‚Lift‘.“

Der Deutsche: "Das ist einfach, natürlich sind wir Deutschen die Sieger. Wir schreiben ‚Entschuldigen Sie bitte, ich habe Ihren letzten Satz nicht richtig verstanden, würden Sie so nett sein und den bitte wiederholen?‘ und wir sagen 'Hä?
:mrgreen:

(Nachwuchs? Ein kleiner Nic für Sarkozy…) bonjour-frankreich.com/forum … html#37552

:smiling_imp:

Warum dieses Konkurrenzdenken? Was ist wichtiger, welche Sprache ist komplizierter? Ich habe Französisch und Spanisch gelernt und finde für beide beruflich und privat immer wieder Anwendung. Könnte ich weder die eine noch die andere Sprache, würde es zumindest beruflich auch auf Englisch gehen. Meine Französischkenntnisse sind mir fürs Spanische eine sehr große Hilfe. Jede gesprochen Sprache, die man lernt, ist in meinen Augen sinnvoll. Ob sie nur in einem oder in vielen Ländern gesprochen wird.
Ich versuche z.B. Polnisch zu lernen, weil ich beruflich viel mit Polen zu tun hab. Dagegen ist jeder subjuntivo ein Witz! Aber klar, wer braucht schon Polnisch?! Sind aber auch unsere Nachbarn. Bei uns im Job ist vor allem die Kombination Englisch / Russisch hoch im Rennen. Wer beides gut kann, hat den Vertrag so gut wie in der Tasche.