Wo würden die Leute nicht sparen bei gleichbleibendem Einkommen? Bei Benzin und Zigaretten. Da man bei anderen Dingen noch riesige Spar"reserven" hat, wird sich selbst bei einem Literpreis von 5 Euro und einer 20erPackung von 10 Euro nicht viel ändern.
Die Franzosen hätten dabei mehr Probleme, denn die haben mindestens zwanzig Sachen, bei denen sie nicht sparen könnten oder wollten.
Es ist nur richtig, dass Sprit teurer wird, allerdings müssen die öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut und billiger werden. Das muss das Ideal sein und nicht, dass jeder einzeln mit seinem Strandkorb auf Rädern durch die Gegend düst und die Luft verpestet.
Sicher hast Du in vielen Lebenssituation Recht, wenn Du die häufigere Nutzung des ÖPNV (F: = Bus und Bahn) anmahnst. Ich fahre selber oft mit dem Bus nach Hause und zu unseren Foren- Treffen bin ich bis jetzt auch immer mit der Bahn gefahren. Aber dieses ist nur möglich, weil ich seit seit 42 Jahren in einem Autohaus meine Brötchen verdiene. Nichts gegen eine sinnvolle Diskussion, aber bitte keine allgemeine Verteufelung. Jede Medaille hat zwei Seiten.
Ich hoffe jetzt nicht, dass Du mich zu den Bösen zählst.
Um Gottes Willen, ich verteufle nicht das Autofahren! Jeder kann Autofahren wie er will und ich halte es heutzutage noch für unersetzlich. Leider. Aber wenn von Zukunftsvisionen die Rede ist, dann stelle ich mir nicht vor, dass in fünfzig Jahren die Leute alle mit fliegenden Autos unterwegs sind, sondern dass es ein perfektes Netz öffentlicher Verkehrsmittel gibt. Das ist ein realistisches Ziel, in den Städten sind wir schon nah dran. Ich als Landei mit einer Busverbindug pro Stunde und auch nur von 6-17 Uhr wähnt sich in Hamburg im Paradies. Umso unverständlicher ist es mir, dass die Stadt trotzdem am Verkehr erstickt und trotzdem jeder ein Auto vor der Tür stehen haben muss, das er dann nur am Wochenende bewegt, aus Angst sonst keinen Parkplatz mehr zu bekommen. Das ist verrückt.
Außerdem ist Erdöl unfassbar billig. Viel zu billig dafür, dass es ein extrem wertvoller und endlicher Rohstoff ist. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man über die steigenden Benzinpreise den Kopf schüttelt. (An dieser Stelle ein Lesetipp für Thrillerfans: Andreas Eschbach - Ausgebrannt. Wirklich lesenswert, wenn auch natürlich weit enfernt von einem Sachbuch).
Mobilität muss anders definiert werden. Wer weiß, was daraus wird. Vielleicht kann man in fünfzig Jahren auch per I-Phone reisen…
und dann steht man Heilig Abend im Schneetreiben und kommt nur mit dem Taxi heim, weil die Verkehrsbetriebe den Betrieb eingestellt haben. Ist mir letztes Jahr passiert, und das war nicht das einzige Erlebnis. Sobald ich ein bisschen mehr Luft habe, kommt mir wieder ein Auto ins Haus. Und dann mache ich einen Freudentanz um meine brennende Monatskarte, denn diesen Eiertanz mit dem Nahverkehr habe ich gehörig satt!
Und ich freue mich jeden Tag, dass ich ein Auto habe, auch wenn es meistens in der Garage steht. Denn als mein Sohn sich letztens den Arm gebrochen hatte, wäre ich mit Öffentlichen VM nie und nimmer so schnell in der Schule und im KH gewesen.
Avonlea dein Ansinnen ehrt dich, aber in vielerei Hinsicht ist es Quatsch. Mein Mann würde seinen Arbeitsplatz weder mit Bus noch mit Bahn erreichen und sollte es doch irgendwie gehen dann würde er sicher nicht erst um 6 sondern schon um 4 Uhr aus dem Haus müssen, dafür käme er dann nicht um 5 sondern um 7 nach Hause und hätte nichts von seiner Familie. Ich glaube auch nicht dass jede kleine Strecke vernünftig auszubauen geht, ich setzte da eher auf Autos mit alternativen Treibstoffen.
Und solltenb wir das Thema noch weiter diskutieren wollen, dann in einem neuen Thread.
Die deutsch-französische Freundschaft ist Wirklichkeit geworden, wenigstens temperaturmäßig. Auf meiner Windows-Sidebar zeigen alle 5 von mir gespeicherten Orte (Kiel, Berlin, Köln, Paris und Marseille) -1° an. Eine sehr unterkühlte Freundschaft.