Woolito in Deutschland glaubt auch keiner mehr an diese Interessengemeinschaft von Lobbyisten. Wahlkampfversprechen stellen sich im Nachhinein als Lüge heraus und man kann die Verantwortlichen laut Rechtsprechung nicht mal belangen. Aber was tun wir außer zu meckern?
Recht hast Du das das Rentensystem auch bezahlbar sein muss. Lass uns doch einfach aufhören Krieg zu spielen, fragwürdige Subventionen streichen und Inkompetenz nicht mehr vergolden. Dann bleiben auch wieder ein paar Euros für unsere Rentner übrig.
70% der Franzosen sind für diesen Streik. Könnte man dieses Verständnis nicht auch als eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl werten? Gut Du hast auch eine andere Sicht der Dinge wenn Du in Marseille direkt betroffen bist. Da können die Anderen aus sonst wo her doch sagen was sie wollen.
Oder wie Cristobal schon meinte …und die Haltung sich nicht so leicht etwas von oben gefallen zu lassen so angenehm undeutsch.
Im folgenden Artikel erklärt uns der Journalist Donatien Huet, der ein Praktikum bei der Badischen Zeitung macht, aus welchen Gründen französische Studenten und Gymnasiasten mobilmachen, auf die Straße gehen und demonstrieren und in welcher Gemütsverfassung sie sind:
http://www.badische-zeitung.de/meinung/kommentare/warum-in-frankreich-der-frust-waechst
Bei der Abstimmung im Senat stimmten 177 Abgeordnete für die Reform und 153 dagegen. Der Gesetzentwurf muss jetzt noch einen Vermittlungsausschuss von Nationalversammlung und Senat passieren. Mitte nächster Woche sollen beide Parlamentskammern das Projekt endgültig verabschieden.
In Marseille setzte die Regierung das Militär in Marsch, um Abfallberge zu beseitigen.
Was mir jetzt schon mehrmals auffiel, sind diese sog. Zwangsverpflichtungen von Beschäftigten in Frankreich. 
Was kann man sich darunter vorstellen. Das klingt wie Versklavung. Das ist mir im D im Arbeitsrecht noch nicht über den Weg gelaufen.
Kann ein Präfekt Menschen gegen ihren Willen zwingen Tätigkeiten auszuführen und welche Sanktionsmöglichkeiten hat er dies zu erzwingen ?
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass die Leute erpresst werden, à la « du arbeitest jetzt oder ich schmeiß dich raus » Aber das finde ich genauso fragwürdig wie alle anderen Theorien die mir in den Kopf kommen.
nur der préfet oder die reigierung kann arbeiter « requisitionieren »,niemals der arbeitgeber.
bei verweigerung der arbeiter können sie bis zu 10 000 euro oder 6 monaten gefängnis verurteilt werden.
lemonde.fr/politique/article … 23448.html
Auweia,da werden die Franzosen von der Regierung „beschlagnahmt“ gilt das für Deutschland auch? 
Hab im Fernsehen gehört, daß Zuwiderhandelnde mit Geld- ja sogar Gefängnisstrafen zu rechnen haben, wenn sie nicht fügen wollen. 
Das finde ich heftig.
Aber geht das auch ohne Ausrufung des Notstandes?
Ich hab mal nachgeschaut in D gibt es unter den Notstandsgesetzen ein „Gesetz zur Sicherstellung von Arbeitsleistungen für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung“ (ASG)
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/asg/gesamt.pdf
Dazu müsste aber der militärische und zivile Sicherheit bedroht und der Notstand ausgerufen worden sein.
Die Notstandsverordnungen der Regierung waren übrigens ein heisses Thema der 68er Bewegung hier in D. Auch weil darin festgelegt wird, dass das Militär im „Notstandsfall“ im „Zivilbereich“ tätig wird. Was ja eigentlich zurecht ein absolutes Tabu ist in einem von militaristischer Vergangenheit geschlagenen Land.
Hab folgendes gefunden:
Bei „Réquisitons“ kann der verweigernde Arbeitnehmende mit einer 6 Monat- lange Gefängnis- und 10.000 € Geldstrafe bestraft werden.
Der ganze Artikel (in frz. Sprache):
http://www.romandie.com/infos/news2/101023111811.r4ymg4rs.asp
…siehe mein post oben… 
michel
…würde das auch heißen,dass jeder X-Beliebige z.B. zur Müllentsorgung verdonnert werden kann 
oder betrifft das nur die Angestellten, die normalerweise den Dienst ausüben?
OK!
tz « Zwangsverpflichtungen von Beschäftigten » das wird ja immer schöner und ab nächsten Monat gilt wieder ius primae noctis oder was. 
lächerlich
Schäden in dreistelliger Millionenhöhe?
56 Prozent der Franzosen wünschen sich demnach, dass die Gewerkschaften ihre Protestbewegung nach der endgültigen Verabschiedung der Rentenreform durch das Parlament beenden und die Entscheidung respektieren. Die Wirtschaft beklagt schon jetzt Schäden in dreistelliger Millionenhöhe.
spiegel.de/politik/ausland/0 … 21,00.html
…da krabbelt man mühevoll aus dem Loch der einen Wirtschaftskrise raus und steht mit dem anderen Bein am nächsten Abgrund.
Meiner Meinung wird das manch ein Betrieb nicht überleben. Somit brauchen die Arbeitnehmer nicht bis zum Renteneintrittsalter-ob nun 60 oder 62- mehr warten sondern können gleich gehen.
Auch eine Art die „Äste abzusägen“ auf den man eigentlich selber sitzt.
Stimmt! Die Bilder sind schon nicht ganz ohne ehrlich gesagt habe ich so einen Ausnahmezustand zum Glück auch noch nie mitmachen müssen. Das ist schon jenseits des vertretbaren Protestes.
ich bin anscheinend schon etwas abgestumpft…
sowas gibt es in f mindestens alle 2 jahre und alle finden das normal. ist der bsg in d etwa « netter » geworden?? 
Bis auf die obligatorischen Rabatzmacher, die vielleicht 1 Promille der ganzen Proteste ausmachen, und die von der Regierung dazu benutzt werden, um vollkommen hirnrissig die gesamte Protestbewegung zu denunzieren, sehe ich nur unzählige passionierte Demonstranten und eine teilweise furchterregende Staatsgewalt.
Übrigens: Man sollte bedenken, dass es in Frankreich im Gegensatz zu D kein Streikgeld von der Gewerkschaft gibt. D. h. jeder Streiktag geht auf Kosten des Streikenden und seiner Familien.
Aaah, Sarkozy könnte das nicht besser sagen 
Wenn allerdings jeder Protest und Streik auf dieser Welt nur nach seinen etwaigen kurzfristigen wirtschaftlichen Schäden beurteilt worden wäre, würden wir alle noch auf den Bäumen sitzen, auch wenn wir dann wahre 
wären und Flügerl hätten