Verrückte Gruppenspiele. Frankreich gelingt gegen Spanien in letzter Sekunde (94. Min.) noch der 1:1-Ausgleich, und Deutschland muss gegen Schweden nach einer 4:0-Führung in der 94. Minute noch ein 4:4 hinnehmen.
Das waren 60 Minuten Himmel und 30 Minuten Hölle
… und 4 Minuten Fegefeuer!
Während Deutschland sich als Gruppenerster relativ locker direkt für die WM qualifiziert hat, muss Frankreich als Gruppenzweiter (Spanien Erster) in seiner Qualifikationsgruppe nun in die sogenannten « Play-Offs », und das heißt nach der heutigen Auslosung in Zürich für die letzten 4 zu vergebenden, europäischen Plätze in einem Hin- und Rückspiel gegen die Ukraine. Und bekanntermaßen tun sich die Blauen mit russischen Equipen immer ziemlich schwer. Am meisten gefürchtet hatte man in Frankreich allerdings ein Aufeinandertreffen mit Portugal und damit der beiden « Busenfreunde » Ribéry und Ronaldo. Dieser Kelch ist vorübergegangen, denn es kommt zum Showdown zwischen Portugal und Schweden. Außerdem trifft Griechenland auf Rumänien, Überraschungsgruppenzweiter Island bekam die Hürde Kroatien vorgesetzt. Die Spiele finden am 15. und 19. November statt.
Und es kam, wie viele befürchtet hatten. Im Hinspiel der Play-offs zur WM-Qualifikation gegen die Ukraine in Kiev verlor die « blaue Truppe » der Grande Nation mit 0:2. Um doch noch an der WM im nächsten Jahr in Brasilien teilnehmen zu können, müssen Ribéry und Co. jetzt am nächsten Dienstag (19.11.) im Stade de France in Paris mit 3 Toren Unterschied gewinnen oder zumindest nach einem 2:0 in der regulären Spielzeit und der Verlängerung das Elfmeterschießen gewinnen. Das alles dürfte gegen eine nicht nur defensiv bestens aufgestellte ukrainische Mannschaft sehr schwer werden. Selbst die « Hand St. Patricks », von der « Hand Gottes » ganz zu schweigen (wir erinnern uns an die umstrittene Qualifikation Frankreichs 2009 gegen Irland durch ein Handtor Thierry Henrys) steht am Dienstag nicht mehr zur Verfügung. Nur ein wahrer « Exploit » dürfte also Frankreich noch nach Brasilien bringen.
ich hab’ das Spiel gesehen. Und halte besser « meine Klappe »…
Es war ein Desaster. Weiteres bitte der Tagespresse entnehmen.
„… „Alarmstufe Rot“, titelte die Tageszeitung L’Equipe nach Frankreichs 0:2 im WM-Playoff-Spiel in Kiew gegen die Ukraine am Freitag. … In einer Blitzumfrage der Fachzeitschrift France Football machten 48 Prozent den 30-Jährigen (Franck Ribéry) für die Pleite verantwortlich. „Er hat gesagt, er fühle sich so stark wie nie zuvor, aber wir haben ihn so schwach wie selten gesehen“, war in L’Equipe zu lesen.“
Wenn ich Franck Ribéry wäre, würde ich auf den Ausflug nach Paris verzichten. Was kann er dafür, wenn seine Mitspieler einfach grottenschlecht gespielt haben und nicht in der Lage waren, ihm wenigstens ein paar Bälle zuzuspielen. Und wie oft hat Ribéry für die Blauen die Kastanien aus dem Feuer geholt? Vielleicht sollte er allmählich die bayrische Staatsangehörigkeit beantragen. Ich könnte mich aufregen.
Frankreich vs Ukraine.
Was die Anzahl der Fernsehzuschauer angeht, werden es heute Abend wahrscheinlich mehr deutsche Zuschauer, die in Frankreich wohnen, als Franzose geben, um die französische Mannschaft zu unterstützen.
@Miriam: Ich fürchte du hast ganz Recht. Beim Anhören der Rundfunk RTL, habe ich gehört, wenige Franzosen unterstützen die Bleus.
Was mich angeht, seit langem unterstütze ich die japanische Mannschaft. Die Franzosen oder die Deutschen habe ich niemals unterstützt.
Mit einer starken Leistung haben die Blauen die wichtigste Partie der letzten Jahre mit 3:0 gegen eine überraschend schwache ukrainische Mannschaft für sich entschieden. Der « minutiöse » Sieg der französischen Nationalmannschaft schien dabei zu keinem Moment gefährdet. Hinzu kam noch, dass der entscheidende dritte Treffer auch noch ein, wenn auch unglückliches ukrainisches Eigentor war. In den verbleibenden 20 Minuten schien Frankreich zudem dem vierten Tor näher zu sein als die Ukraine einem bei diesem Spielstand tödlichen ersten Treffer.
Die Freude in Paris war groß und ich denke, im Rest Frankreichs auch. Hier in Marseille war jedenfalls ein Menge Gehupe zu hören.
Lange Rede, kurzer Sinn: Frankreich ist nächstes Jahr bei der WM in Brasilien dabei. Glückwunsch an die Blauen. Es sah vorher nicht gut aus. Selbst Präsident Hollande schien glücklich zu sein, obwohl er mit Fußball sonst wenig am Hut hat.
Geht doch
Schade. Sie verdienen es nicht… und verpassen dabei eine gute Gelegenheit, sich in Frage zu stellen.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, Mislep!
In diesem Zusammenhang mal eine Frage zur manchmal doch schwer nachvollziehbaren französischen Sprache. Die „Fachzeitschrift“ „France Football“ schreibt in ihrem Titel „Impossible n’était pas français“. Ich übersetze das mit „Unmöglich! - Das ist (ok, war gestern, also était) nicht französisch(e Art)“. In der deutschsprachigen Presseschau wird das übersetzt mit „Unmöglich - Das war nicht Frankreich“, was ja wohl soviel bedeutet wie „Dieses Spiel noch zu gewinnen, war nicht französisch(e Art)“, also mehr oder weniger das Gegenteil. Grr! Wegen solcher Sachen „liebe“ ich die französische Sprache. Pas terrible! Wat jetzt? Pas ou pas pas?
Ich bitte mal die französischen Sprachexperten an die Front und erhoffe eine nachvollziehbare Antwort.
Deine Übersetzung ist richtig, Woolito.
Die deutsche Übersetzung ist tendenziös verzerrt.
Ich glaube, 20Min versteht den frz Satz einfach völlig falsch… Erstens muss man daran erinnern, dass es sich um eine (angebliche) historische Zitat von Napoléon handelt, die er aussprach, als jemand ihm sagte, dass sein Vorhaben unmöglich war: « impossible n’est pas français ». Also anders ausgedrückt: es gibt für die Franzosen nichts Unmögliches.
Impossible n’était pas français, auf das gestrige Spiel bezogen, bedeutet, dass es für die Franzosen doch nicht unmöglich war, zu gewinnen. « Unmöglich » (was alle von einem frz Sieg dachte) war nicht französisch, daher haben es die Franzosen geschafft. Die Zeitung fragt sich nicht « ob Frankreich wirklich am Werk war »…
Aux Armes, etc…
Merci, Andergassen und Mislep.
Schaut mal, eine frz. Wetterfee hat - da sich les Bleus doch noch qualifiziert haben - ihren Wetteinsatz eingelöst und die Präsentation des Wetters « à poil » vorgenommen: