Präsidentschaftswahlen

Nur auf Kommunalebene.

frankreichkontakte.de/kf-wahl.htm

würdest du irgendwann als Deutscher in das System integriert werden,z.B., wenn du 25 Sarkozyjahre im dortigen Frankreich überlebst? :wink:

Wenn ich Franzose würde, aber klar doch, wenigstens „wahltechnisch“ und „amtsmäßig“. Aber ich lasse das mal, ich ticke einfach zu deutsch. :smiley:

Was Frankreich betrifft, ist das Wahlsystem dort ist ein bisschen anders. Der Präsident wird direkt gewählt im Gegensatz zum dt. Kanzler. Erreicht kein Kandidat im 1. Wahlgang die erforderliche Mehrheit der Stimmen, so treten die 2 Kandidaten mit dem besten Ergebnis im 1. Wahlgangs in einem 2. Wahlgang erneut an.
(man möge mich ggf. korrigieren,)

Erfahrungsgemäß oder logischerweise treten im 1. Wahlgang viele Kandidaten ohne große Aussichten auf Erfolg an. Speziell die Linke hat ein schier unübersichtliches Reservoir an Gruppierungen und Kandidaten. Hier unterstützt der Wähler in der Regel seine wahre Couleur bzw. verpasst Denkzettel. Für den 2. Wahlgang allerdings muss er auf einen der verbliebenen beiden Kandidaten setzen (oder zu Hause bleiben). In der Regel ist das jew. ein Kandidat der Rechten und einer der Linken - ausser es tritt der GAU ein, wie 2002 geschehen - als sich die Linke so zersplittert hatte, dass Le Pen den 2. Wahlgang erreichte. Plötzlich mussten alle eher links orientierten Wähler Chirac wählen - mit großem Unbehagen, wie man vernommen hat: Frankreich ist « gesellschaftspolitisch » viel mehr in Lager gespalten als D.

Da ich mich in der franz. Politik nicht so auskenne würde es mich interessieren, wer für den Präsidentschaftssitz noch den Finger hochhält und realistische Chancen hätte zu thronen :wink:

realistische Chancen haben nur die Kandidaten aus der UMP und der PS.
Als UMP-Kandidat gilt Sarkozy als fast-sicher.
Die PS hat sich noch nicht entschieden. Innerparteiliche Wahl findet im Herbst 2011 statt.
Aber… 2002 hat bewiesen, dass eine Überraschung nicht unmöglich ist.

Danke Mislep,das hört sich ja fast nach „Rosaroter Brille“ an, um sich alles schön zu gucken… :cry:

Als aussichtsreichste Kandidaten der sozialistischen Partei (PS) sehe ich im Moment nur den Direktor des IWF (Internationaler Währungsfond), Dominique Strauss-Kahn (Vorvorgänger dort war Horst Köhler) und die Parteivorsitzende und Bürgermeisterin von Lille, Martine Aubry, Tochter des ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Jacques Delors. Vielleicht auch noch Francois Hollande, Vorgänger von Aubry und langjähriger Lebensgefährte von Ségolène Royal (4 Kinder mit FH), die 2007 sozialistische Präsidentschaftskandidatin und knapp gegen Sarko verlor. Ségolène Royal würde eigentlich gerne noch mal, geht aber den meisten Franzosen inzwischen auf die Nerven und dürfte schon deswegen keine Chancen mehr haben. Aubry und Royal lieben sich ungefähr so wie Hund und Katze, und 2008 wurde Royal mit ein paar Stimmen Differenz beim Kampf um den Parteivorsitz von Aubry „weggebissen“.
Und wie das so in Frankreich ist: aufstrebendes Jungvolk wird auch in der PS so kurz gehalten wie ein Golfrasen. Keine „Guttenbergs“ in Sicht. :smiling_imp:

Naja, ob nun ein deutscher Minister mit einer RTL2-Moderatorin verheiratet ist oder ein französischer Präsident mit einer Sängerin. :unamused:

Es ging bei meinem Statement um den „Nachwuchs“. :smiley:

Ich weiß, ich konnte mir aber so einen Vergleich nicht verkneifen.
Bedauerlich, dass ein Schleimsch… als Deutschlands politischer Nachwuchst gilt. Ich glaube, darauf kann auch Frankreich verzichten. Was sagt Mama immer? „Traue keinem, bei dem du dir die Hände waschen müsstest, nachdem du seine Frisur zerwuschelt hast!“ :mrgreen:

Auch wenn das hier OT ist, du unterschätzt die Sehnsucht nach frischgeleckten Strahlefiguren in rauen prosaischen Zeiten.
Wieso hast du dem (wem auch immer) eigentlich seine Frisur zerwuschelt? :mrgreen:

Das war nur so ein allgemeiner Schnack.

Sowas braucht Frankreich sicher nicht. Eher so ein Obama-Typ. „Oui, nous pouvons!“ :mrgreen:
Oder für den Anfang wenigstens einen mit Koteletten und Wellblech-Jackett. Ein französischer Cem Özdemir.
Aus deutscher Perspektive wäre es allerdings nicht wünschenswert, dass ein französischer Präsident eines Tages eine deutsche Kanzlerin /einen deutschen Kanzler überstrahlt. Man muss immer gleichauf sein. Merkel und Sarkozy passen schon ganz gut zusammen (das erinnert mich an diesen Sketch), mit leichtem Vorteil für Merkel.

Die erste Hürde hat Marine Le Pen mit 68 Prozent bei der Front National in Frankreich ,wie erwartet, nun geschafft.An der Befragung zum Parteivorsitz beteiligten sich etwa 76 Prozent der rund 22.400 Parteimitglieder. Gollnisch, der sich den traditionellen Positionen der extremen Rechten verschrieben hatte, kam auf 32,35 Prozent der Stimmen.

handelsblatt.com/politik/int … al;2732410

man darf/sollte natürlich die f n nicht unterschätzen.generell aber schenken die medien ihnen zuviel aufmerksamkeit als sie wirklich verdienen.
:unamused:

Gestern bis in die dt. Hauptnachrichtensendungen inkl. Filmbeitrag :unamused: Hingegen nichts von den Demonstrationen gegen die FN in Tours (das ist dann doch zu innenpolitisch als Meldung)

In Frankreich wird Politik vielleicht anderes verkauft als in D.
Die jungen Gesichter sollen in D ein jüngeres Wählerpublikum ansprechen. Schröder etwa und natürlich Guttenberg, der allerdings auch wirklich alles von „Bravo“ über „Fokus“ bis „Frau im Spiegel“ an Wahlvolk abdeckt. Ein Tausendsassa, so wie er in F gar nicht punkten könnte, so blaublütig wie er ist und ausserdem muss er es ja erst auch noch werden: Kanzlerkandidat der Union - woran bisher noch jeder aus Bayern gescheitert ist

In Frankreich setzt man wohl eher auf Erfahrung. Papa Staat wird verkörpert durch Großpapa Präsident. (Ein Grund vielleicht auch dafür, dass es eine Frau wie Ségolene schwerer hat als eine Mdm Merkel ? )

Auf alle Fälle wird von einem Politiker in F wohl generell eine bestimmte Sozialisation verlangt, die beinahe an eine Kastenzugehörigkeit erinnert: Etwa ist der Besuch der Eliteuniveristät ENA fast schon Pflicht für eine spätere Position im politischen System Frankreichts. (und deren Nichtbesuch war 2007 bestimmt kein Vorteil für Sarko bei der Wahl)

Erste Umfrage nach dem Motto « wenn am nächsten Sonntag der zweite Wahlgang der Präsidentschaftswahlen wäre ». Ermittelt wurden die Werte des jeweiligen Herausforderers zum amtierenden Präsidenten

also
Strauß-Kahn vs Sarkozy 64:36%
Martine Aubry vs Nicolas Sarkozy 56:44 %
François Hollande vs Nicolas Sarkozy 55 : 45 %
Segolene Royal läge derweil gleichauf mit dem Präsidenten

Was den 1. Wahlgang betrifft würde auch dort Strauss-Kahn als Kandidat der Sozialisten am besten abschneiden und mit 30% vorne liegen, gefolgt von Sarkozy (23) und Le Pen (17). Bayrou vom Zentrum käme ebenso wie Eva Joly (von der Ökopartei) auf 6 %. Gemeinsam auf jeweils 5% kämen Besancenot (Nouveau Parti Anticapitaliste), Mélenchon (Fronte de Gauche) und ex-Ministerpräsident Villepin.

Strauß-Kahn vs Sarkozy 64:36%

Möchte den kleinen endlich mal los werden, werde aber keinesfalls einen IWF-Präsidenten wählen, der die Griechen finanziell erwürgt hat, auch wenn er die besten Chancen hat. :smiling_imp:

Das wirst du nicht tun müssen. Laut Umfragen sollte Aubry die sozialistische Vorwahl gewinnen. :wink:

Da hat jemand Heimweh…
stern.de/news2/aktuell/praes … 56151.html