Paris-Roubaix

Kennt ihr das Radrennen Paris–Roubaix? (Wo sind denn unsere Ch’tis???)
Es hat gestern stattgefunden und aussergewöhnlich war das Wetter sehr schön und heiss!

Obwohl die Deutschen gewöhnlich gute Radrennfahrer sind, hat nie ein Deutscher das Paris-Roubaix gewonnen, mit Ausnahme des ersten Rennens im Jahre 1896! :open_mouth:

Na gewöhnlich brauchen sie das eine oder andere Tröpfchen Extrablut um so richtig in die Gänge zu kommen… :smiley:

Heute war es endlich wieder soweit! Mein Lieblingsrennen, nicht erst seit ich 2012 selber an der Strecke stand und die faszinierende Atmostphäre bestaunen durfte. Und auch dieses Jahr bot das Rennen wieder allerhand Überraschungen, wenn auch einige böse, die durch Stürze ausgelöst wurden. Gewonnen hat dieses Jahr der Australier Matthew Hayman, im 15. Anlauf, nachdem er eher zufällig die richtige Ausreißergruppe erwischt hatte. Der letztjährige deutsche Sieger John Degenkolb konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen; vor einigen Wochen war eine Autofahrerin in seine Trainingsgruppe gefahren…

Obwohl es sich um ein großes traditionelles Rennen handelt, ja geradezu um eine Legende (nicht umsonst zählt man es zu den fünf « Monumenten des Radsports »), ist es kein Rennen der Franzosen mehr. In den letzten 50 Jahren gab es nur sechs französische Siege. Das macht aber nichts, denn ohnehin ist man dort im Norden Belgien näher als Paris und so kommt es einem nicht fremd vor, dass einmal im Jahr das belgische Flandern menschenleer ist, um ein Stück jenseits der Grenze seine Radsport-Helden zu feiern. Tom Boonen, den sie fast liebevoll « Tommeke » nennen, wollte sich in den Siegerlisten unsterblich machen und den fünften Pflasterstein holen. Dass es im Spätherbst seiner Karriere beinahe tatsächlich geklappt hatte und er am Ende als Zweiter auf das Podium stieg, ist eine der überraschenden Geschichten, die dieses Rennen jedes Jahr bietet.

Dabei hat der oft bemühte und die Strapazen des über 250km langen Rennens bildhaft ausschmückende Begriff der « Hölle des Nordens » jedoch einen oft vergessenen, traurigen Grund, der in der Geschichte Europas liegt. Da wir ja zur Zeit diverse Erinnerungsdaten an den 1. Weltkrieg vor 100 Jahren haben, hat sich Eurosport-Journalist Andreas Schulz mit dem Thema befasst und dabei m.E. treffend ausgedrückt, warum man auf diesen Zug vielleicht doch nicht aufspringen sollte. :arrow_right: Hier kann man den Kommentar lesen.