Diese wunderschöne Stadt verdient es extra erwähnt zu werden, finde ich.
Montpellier ist keine antike Stadt so wie Nîmes oder Arles, die zur Römerzeit von Bedeutung waren, aber trotzdem ist die Stadt schön. Und natürlich gibt es, wie überall, auch nicht so schöne Ecken. Wir fahren aber immer wieder gerne hin.
Montpellier ist die Hauptstadt des Languedoc-Roussillon
Am einfachsten erkundet man Montpellier mit der „Petit Train“, die am Place de la Comédie startet. Am schönsten ist es natürlich zu Fuß, aber auch anstrengend. Stadtpläne gibt es im OT, das befindet sich auch an der Comédie. Parken kann man dort auch ganz einfach, entweder man nimmt das Parkhaus „Le Corum“ oder „Comédie“.
Place de la Comédie
Wenn man sich von dort aus „nach oben“ also so Richtung Westen, würde ich behaupten, ich finde gerade keine Karte. Jedenfalls gelangt man so durch die wunderschöne Altstadt.
Wenn man alles richtig gemacht hat, kommt zu dem Arc de Triompfe.
Dieser Triumphbogen ist gleichzeitig Eingang zum Park, früher war dort ein altes Tor mit Zugbrücke. Wegen Einsturzgefahr und auch zur Verschönerung wurde der Bogen mit der Brücke errichtet. Der Bogen, auch zu Ehren Ludwig des XIV errichtet, ist 15 m hoch und 18 m breit. Die Skulpturen zeigen auf der Peyrou-Seite „die Eroberung von Namur“ und den „Sieg des Königs über die Koalition“. Der König wird als Herkules dargestellt, der den Löwen (England) erlegt und einem Adler (Österreich) Angst macht. Auf der Stadtseite sieht man die Verbindung zweier Meere durch den Canal du Languedoc und die Widerrufung des Ediktes von Nantes.
1715 brachte man oben eine lateinische Inschrift an: „Nach 72 Jahren der Herrschaft Ludwigs des Großen, der die in einen vierzigjährigen Krieg verwickelten Völker trennte, besiegte oder für sich gewann, herrscht schließlich Frieden zu Wasser und zu Land.“
1830 wurde das Eingangstor zum Triumphbogen, nachdem man die Gitter und Mauern die es es mit dem Peyrou verband und das schwere hölzerne Tor entfernte.
Oben befindet man sich am höchsten Punkt von Montpellier, kein Haus darf höher gebaut sein. Hinter dem Arc gelangt man in den „Parc du Peyrou“ mit dem Reiterstandbild des Sonnenkönigs.
Das Standbild, das man heute noch sehen kann ist das zweite seiner Art. Das erste war zwei Mal so groß wie das jetzige und eine Bronzeplastik, die 450 Zentner wog. 1717 wurde es von Paris über Le Havre, Bordeaux, die Garonne, den Canal du Midi und den Lez bis zum Pont Juvénal verschifft. Dort wurde es mit 13 Kanonenschüssen empfangen. Am 27. Februar 1718 wurde es auf einem Marmorsockel aufgestellt und mit einem Eisengitter umgeben. Der Sockel trug die Inschrift: „Ludwig dem Großen nach seinem Tode“. Während der Revolution wurde das „Symbol der Tyrannei“ dann am 2. Oktober 1792 abgerissen und die Trümmer nach Lyon geschickt um daraus Kanonenkugeln herzustellen.
Im Jahre wurde ein neues Standbild in Auftrag gegeben. Aufgrund politischer und finanzieller Schwierigkeiten verzögerte sich die Ausführung und erst am 7. August 1828 wurde das neue Standbild, ohne Beteiligung der Bevölkerung, aufgestellt. Der Sockel besteht aus Steinen aus den Steinbrüchen von St-Géniès und Loupian und trägt keine Inschrift.
Weiter hinten im Park steht das Chateau d’Eau, Dieses Bauwerk dient als Abschluss und Krönung der Promenade und wurde auch zu Ehren Ludwig des XIV errichtet. Es wurde auf einem Felsblock über einem Wasserbecken gebaut und die Plattform ist der schönste Aussichtspunkt der Stadt.
Und dahinter, wie soll es anders sein, Les Arceaux
Im 18. Jahrhundert fehlte es der Stad an Wasser und so musste welches besorgt werden. Das Projekt, das 1456 schon in Planung war, wurde erst 1753 im Auftrag der Generalverwalters des Languedoc ausgeführt. Der Ingenieur Henri Pitot ließ in Anlehung an den Pont du Gard das Aquädukt bauen. Es hat zwei Etagen und 236 Bögen und wurde 1766 fertiggestellt. Das Verbindungsstück zur Stadt mit drei zusätzlichen Bögen und das Chateau d’Eau sind Werke des Architekten Jean-Antoine Giral aus Montpellier.
In Montpellier findet man noch viele Straßennamen, die an das traditionelle Handwerk in Montpellier erinnern.
Z.B. weiter oben auf dem Bild sieht man die „Rue de l’Ancien Courrier“, in dieser Straße befand sich lange ein Postamt. Als die Post am Anfang durch Esel befördert wurde, hieß die Straße „Rue de l’Anélerie“, dann „Rue de Messagers“ (Boten), von 1760 bis 1852 „Rue du Courrier“ und schließlich „Rue de l’Ancien Courrier“
Dann gibt es die „Rue de l’Aiguillerie“, hier wurden Nadeln und Kurzwaren hergestellt und verkauft.
„Rue du Barralerie“, die Barraliers stellten die Fässer her.
usw.
Der Schutzheilige von Montpellier ist der Heilige Rochus, nach ihm wurde auch die Kirche St. Roche benannt. Er wurde 1295 in Montpellier geboren und bei seiner Geburt hatte er auf seiner Brust ein rotes Kreuz. Als seine Eltern starben, reiche Kaufleute, verteilte er alles und nahm den Pilgerstab, heilte Kranke und vollbrachte Wunder. Als er wirder zurück kam, erkannte man ihn nicht, hielt ihn für einen Spion und warf ihn ins Gefängnis. Dort starb er 1327, erst danach erkannte man ihn an dem Kreuz auf seiner Brust und setzte ihn feierlich bei.
Die Kirche St. Roche
Gegenüber der Kirche gibt es faszinierendes Haus, bei dem man ganz genau hingucken muss.
Übrigens haben bei diesem Hier auch zwei Mal hingucken müssen.
So, nun begebe ich mich wieder nach unten in der Stadt. An den „Place de la Comédie“ mit der drei mal neu erbauten Oper. (Sie war zwei Mal abgebrannt) Hier findet man allerhand Restaurants, gegenüber der Oper, am Ende des Platzes ist nicht nur das OT sondern auch die Esplanade „Charles de Gaulle“ mit Kinderspielplatz und Park. Geht man vor dem OT rechts runter gelangt man zum Polygon, einem neuen Stadtviertel, dass auf einem früheren Militärgelände erbaut wurde. Hier befinden sich ein Verwaltungszentrum, ein riesiges Einkaufszentrum und viele Büroflächen.
So, ich denke das waren einige wichtige Fakten. Ich würde mich freuen, wenn vielleicht noch jemand was ergänzen kann.
Wenn Fragen auftreten, beantworte ich sie auch gerne, wenn ich kann.