In diesem 2011 erschienenen Kriminalroman schildert Jean-Christophe Grangé die Aufklärung mysteriöser und brutaler Mordfälle durch die beiden Elitepolizisten Lionel Kasdan und Cédric Volokine, die selber durch frühere traumatische persönliche Erleb-nisse belastet sind. Im Zentrum der Handlung stehen eine autonome Sekte in Süd-frankreich, die sowohl Drogenhandel be-treibt als auch illegale medizinische Experi-mente durchführt, wobei bald deutlich wird, dass sowohl ehemalige Nazis als auch ehemalige französische Offiziere, die an Folterungen zur Zeit der Pinochet-Diktatur in Chile beteiligt waren, das Leben dieser Sekte prägen, die versucht, Kinder zu manipulier-baren Killern zwecks Errichtung einer scheinbar idealen Gesellschaft auszubilden. Der Roman, der sich durch einen hohen Grad an Spannung, viele fundierte historische Bezüge und eine oft sehr gelungene Charakterisierung der Personen auszeichnet und mit Dialogen und inneren Monologen eine besondere Eindringlichkeit erzielt, ist auch eine einfühlsame Darstellung der Geschichte einer wachsenden Freundschaft zwischen zwei vom Leben gezeichneten Elitepolizisten. Etwas störend an diesem Roman ist für mich die oft exzessive Erfassung von grausamen Gewaltszenen, obwohl dies trotz des fiktiven Gehalts des Romans z. T. wohl leider den historischen Realitäten entspricht. Insgesamt ist dieser auch schon verfilmte Roman trotz einiger Schwächen vor allem historisch interessierten Lesern mit einem Faible für außergewöhnliche Kriminalfälle zu empfehlen.