Frz. Atomwirtschaft glaubwürdig?

Nun, Cristobal, ich habe schon verstanden, was Du mir sagen willst und ich möchte noch einmal betonen, dass ich nichts lieber hätte, als den Ausstieg aus der Atomenergie. Nur, mir ist nichts bekannt, was die Kapazitäten unser AKW’s ausgleichen könnte und ich hatte gehofft, dass Du da über Insiderwissen verfügst.

nun,wie gesagt,ich habe auch nicht die weissheit gefr…
aber es gibt studien die belegen,bisher wurde die energie « zentral » hergestellt,in grossen kraftwerken.die lösung für den « allgemeinverbrauch » liegt in der "dezentralen"production.solardächer,erdwärme,etc.etc.etc. aber das ist doch schon seit langer zeit bekannt.
jedes millivolt das NICHT durch atomkraft hergestellt wird ist der tropfen der den stein aushöhlt…
für den rest,bin ich wie christo der meinung,es gibt leute die dafür bezahlt sind lösungen zufinden.
das bedeutet aber nicht selber aktif zu bleiben und beispiele zu zeigen.

« …die benötigte Energie… » Von wem benötigt und wofür? Da könnte man noch vieles « auf den Prüfstand stellen », wie man heute gern sagt. Wenn ich z. B. in Straßburg sehe: diese vielen Reklametafeln, die -natürlich elektrisch- ständig umklappen, dann kriege ich jedemal einen Zorn - so eine blöde Stromverschwendung! :imp: Mein Parteifreund Gabbert hat es geschafft, in einem Schwarzwaldkuhdorf Bürgermeister zu werden. Und in diesem Kuhdorf funktioniert die Straßenbeleuchtung jetzt mit Solarenergie. Ich mag jetzt nicht ausrechnen, was wir einsparen könnten, wenn nur sämtliche Kuhdörfer Deutschlands diesem Bespiel folgen würden. Die Investition in die neue Beleuchtung amortisiert sich in wenigen Jahren!
Hat nicht Filbinger oder sein Minister Eberle damals in den Siebzigern behauptet, wenn Whyl nicht gebaut wird, werden bei uns « die Lichter ausgehen »? Na, sind sie ausgegangen?
Ein weiteres Beispiel für unnötige Verschwendung: die Schule, in der ich gearbeitet habe, ist nach dem Ölschock gebaut worden. Nur die Klassenzimmertrakte haben ein einziges Geschoss, alles andere ist ebenerdig. Das ergibt einen Riesenflächenverbrauch - es wurde schon zweimal angebaut - , lauter dünne Außenwände, im Winter kalt, im Sommer heiß - wahnsinnige Heizkosten. Und die Fenster haben auch noch Metallrahmen. Der Architekt hat sich vertraglich zusichern lassen, dass kein Stockwerk aufgesetzt wird!
Was könnten wir nicht noch alles sparen!

spinnen wir das thema von einer andren seite wieder:
heute in radio herr arvid fuchs, zurückgekehrt von einer 4 monatigen eismeer-forschungstour.

auszüge: …da vor noch vor zwei jahren eine permanente eisdecke war, die seit menschengedenken dort war, ist jetzt freies meer…

… den ministern und unternehmern sind in den letzten jahren die argumente ausgegangen, die märchen. sie können nur noch handeln…

…die 2 grad mehr im augenblick sind für uns, unsere kinder, die tiere, die welt tödlich…

was gibt es für alternativen?

alle innenstädte autofrei. öffentl. nahverkehr versorgt die städte von park-and-ride-plätzen aus. dort parkt man für eine kleine gebühr und hat gleichzeitig ein ticket für den bus.
monatsticket für schüler und rentner für 5,–EUR, als beispiel.

stark beanspruchte pendlerstrecken werden für arbeitnehmer im öffentl. personenverkehr angeboten, das der grossteil der entstehenden fahrtkosten durch die steuererklärung rückholbar wird.

der innerstädtische busverkehr wird auf kleinbusse verlagert. diese können in kürzeren abständen verkehren und verbrauchen weniger energie, evtl. auf elekr. basis fahrend.

rückgewinnung der abgase der schwerindustrie…
abwärme effektiv wieder einsetzen…
dezentrale blockkraftwerke…
etc etc etc

so das sind gedanken aus fünf minuten nachdenken eines normalen menschen. was könnte da ein fachmannn erdenken, berechnen und planen?

und nochmal zum mitschreiben:
atomstrom ist nicht effektiv. die kosten-nutzen-rechnung geht nicht auf, da die endlagerung und deren kosten miteingerechnet werden müssen.

Nö Insiderwissen braucht man da nicht. Nur Vertrauen in die Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus. Wer unterschreibt schon freiwillig seinen eigenen Untergang :stuck_out_tongue:
Und Vertrauen in die Energiewirtschaft sollte man natürlich auch haben, schon gar wenn man - wenn auch notgedrungen - auf Atomtechnik setzt. :wink:

Vielleicht sollten wir dann anfangen, nach Alternativen zu suchen, anstatt uns „in unser Schicksal zu ergeben“. Wie lange wollen wir denn noch damit warten?

heute hatte ich eine diskussion mit meiner frau und eigentlich haben wir den nagel auf den kopf getroffen, finden wir.

alle sagen, sie werden benachteiligt, haben das nachsehen. allen anderen geht es besser, sie sind nichts schuld, immer die anderen. so kann man sich auch alles schönreden. oder ausweichen. man muss keine position beziehen, sollen doch die anderen erstmal machen. und wenn die dann was tun, ist man wieder der alleingelassene, also immer unschuldig. so einfach ist das leben.

Ganz genau. Wieviele Leute haben schon erklärt, sie würden den Stromanbieter wechseln, und wieviele haben es tatsächlich schon getan? Einem lieben Freund, theoretisch sehr grün, hat sogar sein Auto abgeschafft, habe ich mehrere Jahre gut zureden müssen. Immer wieder hat er es mir versprochen, immer nochmal die Unterlagen angefordert, bis es dann endlich geklappt hat.

und das sind die schlimmsten. sie denken grün, sie reden grün, aber wählen und machen ist dann was anderes.

ich kann mich noch an zeiten erinnern, da hiess es: das kleinere übel wählen.

ich hab damals schon gekotzt. weder pest noch cholera.

aber wie erklären wir unsere einstellung zum atomstrom unseren freunden in frankreich, die so gern den strom atomar herstellen? ökologie ist doch noch fast ein fremdwort…

Unsere Einstellung? Die der Deutschen oder die derjenigen im Forum? Die der Deutschen ist ja spätestens seit der Wahl klar…

Ich finde auch nicht, dass gegen Atomstrom sein nur etwas mit Umweltbewusstsein zu tun hat. Ich sehe in der Kernkarft primär eine riesige Gefahr für uns Menschen. Es passiert andauernd etwas, das uns verschwiegen wird und selbst wenn es publik wird, können wir dem Unglück nicht entkommen. Da wird die Welt ganz klein.
Literaturfreunden möchte ich zu dem Thema das hier ans Herz legen (Englisch). Einer der treffendsten Verse, die je dazu gedichtet wurden, ist „In the democracy of the virus and the toxin we wait.“ Genau das denke ich und das macht mir Angst.

Ich habe es vor zwei Jahren tatsächlich geschafft, die Unterlagen auch auszufüllen und abzuschicken… Um mich dann ein paar Wochen später zu fragen, wieviel Sinn das gemacht hat, als es die Berichterstattungen darüber gab, wie Anbieter von Strom aus Kohle oder Atomkraft per Handel mit Zertifikaten oder Kontingenten ihren Strom in Ökostrom verwandeln können. Leider weiß ich nicht, ob mein Anbieter auch dazu gehört. Das ist mir alles zu undurchsichtig…

…wohl war!!!

Mit dem Ökostrom ist wie mit dem Biolabel auf der Wurst, Du mußt es glauben.

Zu den Stromanbietern (inkl. ihren sog. ökölogischen Tochtergesellschaften) habe ich allerdings noch weniger Vertrauen, als zu den Lebensmittelproduzenten.

Bevor ich teuren Pseudo-Ökostrom kaufe, hole ich mir für mein Geld lieber teure Stromspar-Birnen.

Da der Ökostrom-Anbieter auch noch günstiger war als mein alter, fiel mir die Entscheidung nicht ganz so schwer :wink:

Bei welchem Anbieter bist du denn, Fee? Also für die Schönauer Stromrebellen würde ich meine Hand ins Feuer legen, ebenso für den Greenpeace-Strom. Es gibt noch einen dritten « sauberen », aber er fällt mir jetzt nicht ein.

Hier mal ein bisschen Lektüre zum Ökostrom: Die Ökostrom-Lüge | Telepolis

Ist es nicht traurig, dass man sich durch das halbe Internet arbeiten muss, um an einen seriösen Anbieter von Ökostrom zu gelangen?

Das ist ja fast noch komplizierter als den richtigen Handy- oder Versicherungstarif zu finden.

Wie mich diese Geldgier der Konzerne anwidert, die sich für keinen Betrug zu schade sind. :imp:

Ich habe die Ökostrom-Variante von eprimo. Weiß einer, wie « grün » die wirklich sind?