einmal in die bretagne und zurück.
fazit, es hat geregnet… na und.
es gab wunderbare momente dazwischen… es hat sich gelohnt.
ein paar bilder werden folgen…
was fiel nach der rückkehr auf? die hektik hier, die grinse-gesichter auf den wahlplakaten, danz anders dort!!!
nach zwei stunden hier kam die sehnsucht auf, wieder abzufahren.
die hoffnung… bald!
der verlust… die frische beim frühstück. die freundliche bäckersfrau…
Wobei nur noch eine Woche, dann dürfen wir auch wieder ans Ende der Welt, überlege schon die ganze Zeit ob mir ein französischer Arzt eine Kur an Ort und Stelle verschreiben kann damit nach 2Wochen nicht wieder alles vorbei ist…
bei der tour haben wir uns vom vermeintlichen wetterdienst leiten lassen. in der regel hat es dann auch geklappt.
die tour in grobem abriss:
krefeld, flanderns küste, calais, boulogne-sur-mer, etaples, dieppe, frecamp, le havre, honfleur, caen, cap frehel, roscoff, le diben, brest, pointe st. mathieu, trezien, portsall, le diben, morlaix, erquy, cap frehel, bayeux, arromamches les bain, pont de normandie, le treport, cotroy, sangatte, oye-plage, quer durch belgiens und nederlands regenlandschaft nach haus.
die orte nur als durchfahrt, ziel war die landschaft, die küsten.
erstes fazit:
meine frau hat sich gewogen… au haua…
also macht einen bogen um butterkekse, lammfleisch, baguette, croissant, pain au chocolat etc. beachtet nicht den käse, esst keine schweinewurst, geschweige denn eclar…rrr…rrr…es nein das wort sprechen wir nicht mehr aus…
hauptsache, es hat geschmeckt.
ausserdem kam meine frau auf den dummen gedanken, " lasss doch mal den alten mann kochen, der kocht doch liebend gern gesund"… aber nicht in der bretagne. da haben mich die lammstücke nur so angebettelt und geschrien « werft uns in bretonische butter, aber die gesalzene », das gemüse stimmte einmütig zu, betonte aber die varianten des salzes. auch monsieur baguette berfahl seine permante anwesenheit, in all seinen variationen, hauptsache dabei.
das beste der reise vorneweg.
ich « liebe » navis. sie dienen meiner unterhaltung. in der egel ist das so. aber…
wenn ich mal gps-daten eingeben muss, dann sollen sie auch funktionieren.
und was war?
nach 2 monaten in der schublade durfte unser navi mit. hat brav den weg durch belgien angezeigt etc. am nächsten morgen dann… na eben… nichts!!
machte ja auch nichts… der fahrer kennt den weg.
aber als wir die nordwestküste der bretagne auf kleinsten strassen abfuhren und keine hinweisschilder einem was anzeigten, da hätte man evtl. doch mal nen hinweis gebrauchen können.
wir haben unsere ziele auch so gefunden, es war spannender, für meine frau manchmal nerviger, wenn ich unsere 6m-karre auf engstem raume wendete. und manchen übernachtungsplatz fanden wir da durch puren zufall.
ps. zwischen caen und lannion kamen wir auf die idee (mittags um 12.30h) die autobahn zu benutzen.
steigerung der idee war, mit den hunden eine pause auf einem rastplatz einzulegen.
auf dem dritten haben wir endlich eine ecke gefunden. scheinbar ist um diese uhrzeit kein franzose zu hause, aber auf allen plätzen.
der hammer waren die beiden (weintrinker), die ihre decke über die toilettenablaufanlage für wohnmobile gelegt hatten, darauf ihr essen zelebrierten etc.
und ich hab keinen fahrer gesehen, der nicht alkohol trank. und mit was für einer selbstverständlichkeit…
…herrliche Bilder, mal sehen was uns dann die Tage vor die Linse kommt. -3 sag ich nur.
Gut die Franzosen machen ihr « Mittag » halt auch auf den Rast-/Parkplätzen wie gewohnt, ab Juli liegen dann zum üblichen Müll auch noch die Alkotester überall rum…
Nachdem uns der letzte „Sommerurlaub“ in die Südbretagne führte, bzw. die Nordvendée, genauer gesagt ins Hinterland von La Baule sollte es diese Jahr wieder in die „richtige“ Bretagne gehen und so fanden wir bei unserem bevorzugten Vermittler von Unterkünften eine bleibe im nördlichen Finistère.
Freundin:„Finistère; ist es da nicht immer so kalt?“
Ich:„Nur im Sommer, man spricht ja auch von der Sommerfrische, aber sonst ist es immer mild.“
Gesagt getan und gebucht, als es hier im Februar wirklich kalt war.
Am 12.05. ist es endlich so weit und um kurz nach 3 „brennt“ der Diesel richtung Westen. Kurz nach sechs wird die Beifahrerin kurz wach und fragt ob was mit dem Auto wär, ich kann verneinen, denn es ist nur die belgische Autobahn mit Ihren Schlaglöchern. Langsam wird es hell und die Sonne begrüßt uns in der Wallonie und um kurz nach acht sind wir schon im Nord-Pas-De-Calais und wir drei(Freundin, Auto und ich)verspüren Hunger, also ran an die erste Raststätte hinter Valenciennes und das Auto kommt als erstes an den Trog, schade nur das Unterdessen 3 Reisebusse einrollen. Also erstmal die Tankung bezahlen, Auto parken und ein wenig die Sonne genießen bis die Busse sich wieder füllen bevor es Kaffee und Croissants gibt.
Der Weg geht weiter durch die Picardie und dann die Haute-Normandie, natürlich über den Pont der selbigen, der Ausblick ist uns die 5,20€ Wert(alles wird halt teurer,2009 waren genau 5,-€). Schon erreichen wir Caen, hier kommt Lucie unsere französisch Lehrerin her. Kurz darauf können wir schon aus der ferne den Mont St. Michel sehen, jetzt fällt uns auch auf das der Feldstecher daheim geblieben ist, schade, aber gewendet wird jetzt nicht mehr. So langsam hat das Auto wieder Durst und ich weiß das bald eine Tankstelle von Elf kommt, die ja den Sprit zu Supermarktkursen anbietet(obwohl auch Total). Nachdem tanken liegt nur noch ein sechstel des Weges vor uns, der es aber in sich hat, schließlich ist die Zielfindung ja eine Kunst für sich, wenn man weiß das die Wegbeschreibung noch mit den alten Straßenbezeichnungen verfasst wurde und man 'ne Nagelneue Karte dabei hat; wer braucht Navis, da sieht man doch nichts von der Welt.
Nach kurzer Verwirrung ob wir hätten Richtung Brest-Flughafen hätten fahren sollen und erster Brest Stadtrundfahrt erreichen wir Landunvez-Argenton, hhm irgendwas stand da doch man soll den Vermieter anrufen wenn man in Brest ist, aber da der Parkplatz vor dem Haus besetzt ist, scheint er wohl da zu sein; wir rufen an und die Tür geht auf, gut die Klingel haben wir dann ein paar Tage später entdeckt…
Der Vermieter ist noch was am reparieren und seine Frau am putzen und die Tochter sucht die Sachen der Familie zusammen; es scheint allen etwas peinlich zu sein das wir schon da sind nach kurzweiligen 13Stunden Fahrt; unser frnazösisch will nicht so wie wir wollen aber zum Glück spricht der Vermieter superenglisch und so können wir Ihm sagen das alles gar nicht schlimm ist und wir einfach im Garten warten bis sie fertig sind und sie sich auch nicht beeilen müssen, schließlich sind wir ja selbst überrascht so früh da zu sein.
Herrlich, nachdem die Vermieter fort sind verstauen wir unsere Sachen und steuern noch schnell den Super-U in St. Renan an, obwohl wir Essen für die ersten beiden Tage dabei haben wollen wir doch lieber Landestypisches einkaufen. Danach erkunden wir noch ein wenig die nähere Umgebung, die Flut kommt und wir können noch ein paar Hobbyanglern zuschauen wie diese vor der Flut zurückweichen.
Am nächsten morgen erkunden wir unseren Ort, nach zweimal Langhinfallen gibt’s schon zwei Resto’s und wenige Meter später ein drittes mit der Bar-Tabac und einer Bäckerei nebenan; nachdem die Baguette- und Croissantversorgung gesichert ist laufen wir noch kurz um den Hafen. Für die weitere Erkundung nehmen wir das Auto und landen in Le Conquet, eigentlich wollen wir ja auch auf die Insel Ouessant wo Teile vom Film „Dolmen“ gedreht wurden, nach einigem hin- und her in den schmalen Gassen landen wir doch noch im Hafen und das Fährbüro hat geöffnet so dass wir uns über die Fahrzeiten der Boote informieren können und noch ein paar Flyer von den hiesigen Touriattraktionen ergattern.
Danach fahren wir meistens an der Küste zum/zur Pointe de Corsen.
Dies ist der westlichste Punkt von Festlandfrankreich, wobei die Pointe du Raz den Anspruch hierauf ebenfalls erhebt, Recherchen ergaben das es um maximal 300m geht wer wohl westlicher liegt, jedenfalls gibt es außer ein paar Hinweistafeln und einem kleinem Parkplatz nichts; nur Steilküste und Meer und Wind, quasi Lehrbuchbretagne von der schönsten Seite, der Ausblick ist fantastisch ich erahne in ein paar tausend Kilometern Amerika.
14.05.
Einkaufen
Leider ist es heute nicht so schön wie die letzten beide Tage, wobei als wir nach dem Frühstück aufbrechen um in Ruhe einen kleinen Vorrat einzukaufen, sagt der Nachbar das es wunderbares Wetter wäre, gut die Sonne scheint, das ist auf jeden Fall gut, aber es ist recht frisch und stürmisch; ich frage mich ob wir den Sonnenschirm reinholen sollen, vertage dies aber.
Selbst mit Zeit und Einkaufszettel erliegen wir dem Charme der Auswahl, wobei in diesem Markt gibt’s kaum Kartoffeln, also müssen wir im Himmel des Lebensmitteleinkaufs, einen Kompromiss eingehen, unglaublich.
Nachdem die Einkäufe verstaut sind zieht sich der Himmel zu und nimmt uns die Sonne; wir beschließen die weitere Umgebung mit dem Auto zu erkunden, da 1978 hier in der Gegend ein Öltanker auf einen Felsen lief und so eine Ölkatastrophe verursachte, wollen wir „Spätkatastrophentourismus“ machen und fahren nach Portsall und fanden einen verschlafenen malerischen Fischerort, wo nichts auf das vergangene Unglück mehr hinweist.
Danach fahren wir nach Ploudalmezau, der nächst größeren Stadt, vor der schon unser Reiseführer warnt, wir können nur bestätigen das es hier nichts gibt was eine Reise wert wäre, dennoch halten wir vor dem LeClerq „Hypermarché“, schließlich suchen wir noch einen Wegwerfgrill und ich will mir noch die DVD von Enfoires zulegen. Wir haben zu 50% Erfolg, aber immer noch keinen Wegwerfgrill.
Auf einer Straße Idyllisch an der Küste entlang geht’s in unser Quartier zurück und stecken die Nasen, nach dem Essen in unsere Bücher, selbst geraucht wird nicht mehr, da der einzige trockene Platz dafür wohl im Auto wäre, aber so ist es halt in der Bretagne.
15.05.
Brest zum ersten
Da das Wetter immer noch nicht weiß ob es uns Sonne oder Wolken geben will, beschließen wir nach Brest ins Océanopolis zu fahren, einen Aquarium mit rund 4 Millionen Litern Meerwasser, kurz nach halb eins sind wir vor Ort und erfahren von einer großen Anschlagtafel die neuen Preise, satte 17,05€ pro Nase wollen die haben, wir zögern kurz hatten wir doch überall was von 16,80€ p.P. gelesen.
Da das ganze zur Zeit erweitert wird, finden wir nach der Kasse nicht sofort den Eingang, aber da es Mittagzeit ist, freuen wir uns das 2 Schulklassen gerade den Komplex verlassen und die meisten restlichen Besucher anscheinend mit Essen beschäftigt sind. Wir beginnen mit der Abteilung Tropen, hier gibt’s etliche Haie und Korallenarten zu bestaunen, danach geht’s rüber in die Polarwelt, hier sehen wir uns mit Robben um Heringe kämpfen und Pinguine die neben einem Eisbären wohnen; gut den Robben überlassen wir kampflos den Fisch, wir haben unsere Badesachen vergessen, aber sonst…
Bei den Pinguinen, es gibt drei Arten hier tobt zumindest bei zweien der Bär, nur die Königspinguine sind zu keinen Scherzen aufgelegt und stehen gelangweilt herum. Direkt neben dem Pinguinbecken liegt ein Ausgestopfter Eisbär, leider darf man ihn nicht anfassen.
Dann machen wir erstmal Pique-nique in der Sonne, danach gehen wir in die Ausstellung über die Tiefsee, wir können euch sagen das es da ganz schön hässliche Viecher gibt, aber da unten ist es ja dunkel und aussehen offensichtlich nicht wichtig.
Zum guten Schluss geht’s noch in den Pavillon über die hiesige Wasserfauna und Flora.
Im großen und ganzen ganz angenehm das Aquarium aber auch kein Brüller, gut wir sind schon im Ozeaneum in Stralsund gewesen, das neuer, größer und vor allem in der Beschilderung neben deutsch durchgehend englisch bietet, das war im Océanopolis leider nicht der Fall, mal gab es sogar Schilder auf deutsch, manchmal aber auch lediglich französisch und bretonisch, als alte Jules Verne Leser reichten uns natürlich auch die französischen Erklärungen.
Bislang sind wir selten den obligatorischen Shops erlegen, aber heute gab’s für die Freundin ein neues Oberteil und für mich einen neuen Rucksack, der Werbung für „Les Tonneres de Brest“ macht, das erst im Juli stattfinden wird, aber egal mir gefällt er.
Da das Océanopolis im Sporthafen von Brest ist können wir schon mal Pläne für Samstag schmieden, nachdem letztes Jahr in Nantes ja noch keine Böötchenfahrten im Hafen möglich waren, obwohl ich anderes versprach soll es hier nun glücken.
16.05.
Phare de l’Ile Vierge
Heute hat sich Frauchen schon früh auf den Weg gemacht und hat schon eine Küstenwanderung zum Bäcker unternommen, ist doch prima wenn man fast am Meer wohnt, und uns Baguette und Croissants zum Frühstück besorgt. Erstaunlicherweise ist beides günstiger als bei uns zu Hause.
Petrus schickt uns wieder Sonne, also machen wir uns auf der Route Touristique de Landunvez auf den Weg immer am Meer entlang bis Kersaint, auf dem Meer sehen wir ein Tangschiff, gut eher ein großes Boot als ein Schiff.
Als wir Portsall erreichen, das heute auf dem Weg liegt sehen wir einen komischen LKW an der Slipanlage manövrieren, wir suchen uns einen Parkplatz und sehen das Tangschiff kommen. Das sieht lustig aus, voll bis obenhin mit glitschigem Seetang der in der Sonne glänzt, mit einem Greifer der eher aussieht als könne man damit große Fische heben, wird der Tangfang in den LKW geladen, neben uns sind auch die zahlreichen Wohnmobilisten an den Kai gekommen um sich das Schauspiel anzuschauen.
Nachdem der LKW voll, das Boot jedoch noch nicht leer machen wir uns wieder auf den Weg nach Lilia, der Stadt von wo aus man die Leuchttürme der Ile Vierge sehen kann.
Auf dem Weg dorthin halten wir uns soweit möglich immer am Meer und überqueren den l’Aber Wrach und den l’Aber Benoit, die l’Abers sind kürze Flüsse die eher wie Fjorde wirken, so fühlen wir uns an der ein oder anderen Stelle eher nach Norwegen als nach Frankreich, einzig an den Häusern merkt man das es Frankreich ist.
Lilia ist ein typischer Ferienort, jede Menge Ferienhäuser die noch nicht bewohnt sind, wir parken auf dem Parkplatz der Vedettes de L’Ile Vierge, anhand des Aushängenden Fahrplans merken wir schnell das wir heute nicht mit dem Boot zu den Leuchttürmen gelangen werden, da auch keine Ebbe ist, die uns ermöglichen würde zu Fuß zur Insel zu gelangen betrachten wir ein wenig das Meer und beobachten den ein oder anderen Hobbyfischer, die mit Minibooten zu Ihren Booten im Tidehafen rudern oder von dort zurückkommen.
Ein Stück weiter draußen machen wir das Tangboot aus, das wir früher am Tage schon sahen, wie es wieder auf Tangfang ist, leider liegt unser Feldstecher in Verl, so können wir nicht erkennen wie genau der Seetang eingefangen wird.
Wir laufen ein Stück an der Küste und dann durch den Ort zurück zum Auto und machen uns dann auf den Rückweg.
Auf dem Rückweg nach Argenton lotst Frauchen uns zu einem Menhir, das ist immer ein Lottospiel, Dolmen und Allee Couverte gucken wir uns meist nur noch an wenn wir sowieso an Ihnen vorbei laufen oder fahren, es mögen zwar altgediente Zeitzeugen sein, jedoch sind Teile von Ihnen oftmals als Baustoff irgendwohin verschwunden und die noch bestehenden Reste sind voll mit Müll und zugewuchert, da kann man niemandem Empfehlen zu so einer Stelle zu wandern so wie es uns bei unserem ersten Bretagneurlaub passierte, aber dieser Menhir war OK, von einer Seite in voller größe zu bestaunen immerhin 6,50m hoch dieser Hinkelstein; gut wäre aber dennoch nichts was man unbedingt gesehen haben muss.
Und nein, es wird nicht in die Büsche gepuschert, sondern die Tafel zum Menhir studiert!
Der Tag begrüßt uns sonnig und wir begrüßen Ihn mit Kaffee und Baguette.
Heute wollen auch wir dem Himmel ein Stück näher sein als sonst und konnten bereits eruieren das der Leuchtturm am Point de St. Mathieu ab 14.00Uhr bestiegen werden kann; als wir ankommen ist der Parkplatz noch übersichtlich belegt und die letzten Wohnmobilisten packen gerade Ihre Sachen zusammen.
Da es noch nicht 14.00Uhr ist besuchen wir passend zum Feiertag erstmal die kleine Kirche, die als Rest eines Klosters noch vollständig erhalten ist, besonderes gibt es hier nicht zu sehen, halt eine einfache Kirche.
Um Punkt zwei stehen wir als 4.Päärchen an der Kasse und werden nach der Frage von wir kämen auch auf deutsch begrüßt. Da es erst losgeht wenn die Gruppe zu 10. ist, müssen wir noch einen Augenblick warten bevor es losgeht.
Dann beginnt l’escal über die 163 Stufen die uns dieser Leuchtturm zu bieten hat. Die Aussicht ist fantastisch, auch wenn der Wind hier oben auf 37m Höhe deutlich stärker weht als am Fuß. Nach fast 360°Grad Rundumblick machen wir uns wieder an den Abstieg, auf den ersten Metern hat Frauchen noch mit einer aggressiven Französin zu kämpfen, die anscheinend nicht gesehen hat, das wir nicht schneller können, da vor uns eine Familie mit einem kleinen Mädchen unterwegs ist.
Danach erkunden wir die Abtei, bzw. die Reste, ein Teil davon wurde immerhin abgetragen um den Leuchtturm bauen zu können, neben Leuchtturm und Abtei gibt es auch noch einen so genannten Semaphor, in dem Soldaten von der Marine den Schiffsverkehr in und aus der Rade de Brest regeln; sowie eine Gedenkstätte für die gefallenen Franzosen des ersten Weltkriegs.
Wir machen uns auf den Weg zur Halbinsel Kermorvan, da wollten wir die Tage schon mal hin abbiegen, aber Frauchen hatte das zu spät bemerkt und so vertagten wir dies und heute hatten wir dann Gelegenheit dazu, die Halbinsel ist mit Bodendeckern überwuchert, so dass man wenn man von eigentlichen Weg abweichen will aufpassen muss wo man hintritt, die ganze Insel ist wohl seit dem 2.Weltkrieg unterkellert, jedoch sind teilweise Laufwege nur überwuchert und auch das ein oder andere MG-Nest ließ sich noch ausmachen. Ansonsten ist die Halbinsel Naturschutzgebiet und bis auf den kleinen Teil mit Leuchtturm militärisches Sperrgebiet. Von der einen Seite hat man einen herrlichen Blick auf Le Conquet und das bunte Treiben dort, obwohl Feiertag kommen laufend Fischerboote an und bringen Ihre Fische aufs „trockene“. Auf dem Rest unseres Weges genießen wir die Natur und den Ausblick aufs Meer und können sogar auf unsere Jacken verzichten.
Zurück am Auto sagt Frauchen das ich mir noch was überlegen soll, was wir heute machen, da wir im Reiseführer von einem Restaurant auf einem Wasserturm gelesen haben machen wir uns auf den Weg nach Ploudalmezeau; nun ist Himmelfahrt, in 25sec. sind wir 50m über dem Boden und gar 116m über dem Meer, das Ambiente stimmt und wir gönnen uns ein Eis und einen Kaffee au lait. Danach zählen wir die Stufen aus dem Reiseführer nach und wagen den Abstieg, wir haben nur 267 Stufen zu 278, gut die 11 machen den Kohl nicht fett.
18.05.
(fast) Ruhetag
Die erste Woche ist schon fast wieder vorbei, dies merken wir nicht am Kalender sondern daran, das unsere Vorräte zur Neige gehen, also Frühstücken wir nicht so ausgiebig wie an den anderen Tagen und sitzen schon um 11.30Uhr im Auto Richtung Ploudalmezeau, kurz hinter der Küstenstraße biege ich verkehrt ab und wir genießen die bretonischen Felder und fahren ein Stück zurück um dann am Wasserturm mit dem Restaurant drauf wieder dahin zu kommen, wohin wir wollten, nämlich zum Geschäft vom LeClerq.
Hier ist es recht voll und von französischer Gelassenheit keine Spur, beim Einkauf geht es wohl überall um Rad an Rad, wir lassen uns nicht beirren und kaufen in Ruhe unsere Sachen.
Danach geht’s auf dem richtigen Weg zurück zum Haus, während ich lese bereitet Frauchen Kartoffelsalat für heute Abend vor, eigentlich wollten wir grillen, aber die Sonne versteckt sich schon den ganzen Tag hinter Wolken, also kommen die Würstchen in die Pfanne.
Entspannt machen wir am Nachmittag einen Spaziergang zum/zur DEMA um Postkarten zu kaufen, der Laden ist der Wahnsinn, es gibt hier fast alles außer Lebensmittel und Zeitungen, so könnten wir hier auch einen Einmalgrill kaufen, für 8,50€ statt 4,99€ bei uns in der Heimat.
19.05.
Markt von St. Renan und Brest zum II.
Obwohl Urlaub und nicht Rückreisetag haben wir uns einen Wecker gestellt, wir wollen schließlich auf einen Markt.
Der Markt von St. Renan ist echt riesig, zwischen Post und örtlicher Tankstelle beginnt er um sich dann den Berg hoch durchs alte Stadtzentrum zu ziehen.
Es gibt alles was man braucht. Von A wie Apfel bis Z wie Zäpfchen, halt die gibt’s doch nur in der Apotheke, aber sonst alles, sogar hell und dunkel gebratene Hähnchen, Braten und Rippchen ebenfalls frisch vom Spieß; Würstchen aus dem Baskenland, der Camargue, oder im Algenrauch geräuchert, Käse von Kühen, Schafen und Ziegen, bei Fischen ist die Vielfalt nicht so groß, dafür sind sie gerade erst dem Meer entrissen worden, Krebse und Hummer werden z.T. direkt aus den Reusen verkauft.
Das Austern eine Delikatesse sein sollen habe ich gehört, bei dem Angebot und den Preisen hier jedoch kaum vorstellbar das bei uns eine Auster kostet wofür man hier das Dutzend mitnehmen kann. Daneben gibt es auch noch eine ganze Reihe Stände mit Klamotten und Schuhen, an einem davon finden wir ein Oberteil für Frauchen, leider nicht in Ihrer Größe. Da wir weder Matratzen brauchen noch Kig Har Faz mitnehmen wollen, trollen wir uns zur Post.
Schließlich haben wir die letzte halbe Nacht damit verbracht Urlaubsgrüße zu verfassen; unglaublich die Postkarten kosten seit Jahren 0,45€, das Porto steigt jährlich so dass wir dieses Jahr schon 0,77€ pro Briefmarke zahlen konnten, dafür hat der Postbeamte extra das Postamt durchsucht um uns besonders schöne zu geben.
Danach machen wir uns bei gutem Wetter auf den Weg nach Brest, mutmaßlich um 14.30Uhr soll das Boot fahren, ich meine zwar es würde später fahren, aber nach der Enttäuschung in Nantes letztes Jahr gehen wir auf Nummer sicher und erreichen kurz vor zwölf den Jachthafen Moulin Blanc, Frauchen läuft ins „Büro“ von Azenor um sich nach der Abfahrtszeit zu erkundigen und fragt ob man auf dem Hafenparkplatz parken darf.
Man darf, aber wir haben ja noch Zeit also fahren wir ein Stück weiter und besuchen zuerst ein Geschäft mit allem was man fürs Boot braucht oder brauchen könnte, ’ne Helly Hansen Jacke könnt mir ja gefallen, aber die 145,-€ sind mir für den Moment zuviel, draußen scheint die Sonne und es geht nur leichter Wind; T-Shirt und Socken die Frauchen lockten gibt’s nicht in der Farbe oder wir findens nicht.
Da wir ja recht früh los sind knurrt uns ein wenig der Magen, zum Glück ist es gerade kurz nach 12.00Uhr und die Jachthafenrestos sind geöffnet und wir können uns noch Platz und Restaurant aussuchen, wir sitzen in bequemen Sesseln „á Bord de la Mer“; Frauchen freut sich das es hier Muscheln für mich gibt, ich nehme aber trotzdem ne Pizza, nachher wollen die Muscheln wieder nach Hause wenn wir auf dem Wasser sind; Frauchen schließt sich mir an, wobei die Crepes ja nicht aus dem Wasser kommen. Wir werden gut bedient hier im Admirals, das so wir es ausmachen konnten wohl die günstigste von drei Möglichkeiten im Moulin Blanc ist.
Nachdem leckeren Essen fahren wir wieder zurück zur Anlegestelle von Azenor und kaufen die Billets für die Rundfahrt auf der „Rade de Brest“, weder Frauchen noch ich bekommen mit das die Dame am Schalter was von 15.30Uhr statt 14.30Uhr erzählt, wir schauen zunächst ein wenig dem bunten Treiben zu, wie Boote zu Wasser gelassen und andere wieder herausgeholt werden, schon interessant welche Techniken es da gibt. Dann gehen wir zum Ponton wo das Boot von Azenor anlegen soll, drei andere Leute sind erst da und vor allem kein Boot in Sicht das für eine solche Touristenattraktion geeignet wäre, Sprachgenie Frauchen quatscht die anderen drei an und die wissen Bescheid, also haben wir noch ne Stunde Zeit das Bunte treiben zu verfolgen, wir amüsieren uns über Segelschulen die den Hafen verlassen und eine lustige Bande auf recht kurzen Surfbrettern ohne Segel, dafür hat jeder ein langes Paddel dabei, was die machen konnten wir bislang nicht in Erfahrung bringen.
Endlich ist es soweit und das Boot kommt, die junge Matrosin muss neben unserem Boot auch das Boot das von der Mittagessenrundfahrt kommt vertäuen, leider ist die Rundfahrt im Handelshafen gestartet, so dass die besten Plätze auf dem Oberdeck schon besetzt sind; aber wir finden noch ein Plätzchen draußen auf dem Achterdeck. Nachdem wir durch den Wust von Hobbykapitänen durch sind wird das Boot richtig schnell.
Das Wetter hat sich mittlerweile gedreht und es hat aufgefrischt, wir sind froh Cappis dabei zu haben und genießen die Küstenlandschaft auf der einen und Brest auf der anderen Seite, am Wendepunkt der Fahrt treffen wir auf den 2-Master „La Recouvrance“, der Kapitän nimmt die Fahrt raus, sodass jeder ein Photo von diesem Schoner schießen kann, tolles Schiff wo man gegen Bezahlung arbeiten und mitsegeln kann, machen wir mal wenn unser französisch noch besser ist.
Dann kommt auch schon der Militärhafen in Sicht, die deutsche Baukunst aus den 30er-40er Jahren ist auf Anhieb zu erkennen, nur das die U-Bootbunker hier genutzt werden, wofür sie gebaut wurden, neben ein paar ausgemusterten Marineschiffen liegen auch etliche in Dienst befindliche Schiffe im Hafen, an den Militärhafen schließt sich erst ein kleine Jachthafen und dann der Hafen der Schifffahrtsverwaltung an, hier liegt ein großer Hochseeschlepper, die „Abeille Bourbon“ die schon Werbung macht für lestonnerresdebrest2012.fr/f … e-maritime (<-auch in Deutsch) im Juli und die Lotsenboote, nach kurzem Halt an der Anlegestelle von Azenor ist das Oberdeck frei und wir können noch besser gucken, vor allem auf das französische Forschungsschiff „Pourqui Pas“ das ähnliche Reisen wie die deutsche Polarstern unternimmt, zu der ich früher schon LKW nach Brest schicken durfte um für das AWI(Alfred-Wegener-Institut), Bremerhaven Sedimentproben zu übernehmen und sie tiefgefroren nach Bremerhaven zu bringen.
Neben Kühlwaren aller Art wird im Brester Hafen noch reichlich Öl und Getreide und Soja umgeschlagen und es liegen noch ein paar spanische Fischerboote im Hafen die von Brest Richtung Nordatlantik laufen um die Fische zu fangen.
Schon sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer Bootsfahrt angekommen und das ist gut so, denn es fängt an zu regnen, wir setzen uns schnell ins Auto und fahren der Sonne hinterher, denn nach kurzem Tankstopp und kleinem Essenseinkauf, scheint in unserem Ort ein wenig die Sonne.
20.05.
Regentag
Heute werden wir nicht von der Sonne geweckt, eher ostwestfälisches Nieselregenwetter, jedoch ohne Regen. Wir Frühstücken erstmal in Ruhe unser Baguette und überlegen beim Kaffee wie wir diesen Tag verbringen wollen.
Frauchen hat die Tage eine Karte vom Ort in der Urlauberinfokiste unserer Vermieter entdeckt, wo sämtliche Menhire und Dolmen drin verzeichnet sind, da wir bei der letzten Wanderung dieser Art fast von blutrünstigen Hunden gemeuchelt wurden und die meisten anscheinend so gut wie mit dem Auto zu erreichen sind, beschließen wir eine Menhirralley mit dem Auto zu machen.
Das war eine gut Idee, denn die meisten liegen recht außerhalb des Ortes und wir hätten sehr weit laufen müssen um alle zu sehen. Aber so sind wir nach einer Stunde wieder dans notre Maison, die Taktik war ganz einfach, das Nüvi sagt den Weg an und bei Entdecken der gesuchten Zeitzeugen springt es gleich aus dem Auto und macht Photos vom Hinweisschild und der Sehenswürdigkeit selbst.
Das war die erste Woche, die zweite folgt bald!
Copyright für alles, außer den links, bei mir.
Das nenne ich einen ausführlichen Reisebericht! Vielen Dank. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen.
Ja, das kenne ich, aber noch schlimmer finde ich die Autobahn um Paris herum.
Unsere Vermieterin kommt bei 27° im Schatten und sagt es wäre so kalt heute… Sind jetzt die Menschen im Norden mit wenig zufrieden oder sind die im Süden verwöhnt.
DAS finde ich auch immer wieder unglaublich!! Noch merkwürdiger finde ich, dass nie ein Preis drauf steht. Ich habe nicht noch Marken vom Vorjahr, ein ganzes Heftchen voll mit Klebemarken, die muss ich dieses Jahr verballern. Erleichtert dann auch den Postkartenkauf, da muss ich nicht gucken ob es eine Bar/Tabac ist und ich auch Marken bekomme.
Bei der Freimachung von Postkarten und Briefen handelt es sich nicht genau gesehen um eine Preiserhöhung, sondern um einen Tarifklassenwechsel. In Deutschland ist es genau das Gleiche. Jahrelang hat man den gleichen Preis bezahlt, egal ob Inland oder EU-Ausland, nun wird streng unterschieden zwischen Inland und Ausland. So kommt es, dass man für Postkarten ins Ausland den gleichen Preis wie für Briefe zahlt. Wenn ich eine Postkarte von Deutschland nach Italien oder Frankreich verschicke, bezahle ich z. B. 0,75 €, genau wie für einen Brief.