Echt? Ich stelle fest, dass ich noch nie eine Postkarte nach F geschickt habe… Ich habe immer mehr zu sagen und schreibe Briefe.
na die lobeshymne hat sich jolly ja richtig verdient!!
oh weh da steckt aber jede Menge Arbeit drin
mit soviel Lob hatte ich jetzt ja nicht gerechnet Aber ich habe ja noch nicht fertig, teil 2 folgt ja noch!
@souris: Unsere Briefmarken waren sogar mit Preis versehen, und ich glaube im Norden sind die Leute einfach härter im nehmen
Endlich! Endlich schreibt sich auch mal jemand anderes an ausführlichen Reiseberichten die Finger wund.
Vielen Dank, Jollylolly, dass du deinen Urlaub si anschaulich mit uns geteilt hast. Das kleine Gärtchen ist ja , auch wenn ich wahrscheinlich gar nicht über die Hecke hinweg hätte gucken können…
Naja, zum über die Hecke gucken gab’s ja Hochparterre und zur Not noch den 1.Stock!
Habe mal gerade den Link zum Wasserturm rausgenommen, funktioniert der doch einfach nicht, sowas .
Das mit dem Fingern wund schreiben, ist 'ne Angewohnheit seitdem man mir den Umgang mit Stiften und Buchstaben beigebracht hat, nach halbwegigem Verständnis der Inerpunktion ist es seit einigen Jahren auch Fremden möglich zu verstehen was ich sagen will, der Bericht für die Familie hat knapp 30 Seiten, soviel gibt’s hier wohl nicht; aber wie gesagt Teil zwei liegt schon fortgeschritten in der Schublade.
Cool! Das habe ich mir abgewöhnt, seit ich Kinder habe, da hat man einfach gar nicht mehr so viel Zeit…
21.05.
Brest zum dritten
Heute müssen wir mal auf Toast zurückgreifen, Baguette ist alle und draußen sieht es schon wieder komisch am Himmel aus, so dass keiner von uns zum Bäcker will.
Da das Wetter nicht so toll aussieht beschließen wir das Marinemuseum von Brest zu besuchen, steht auch noch aus, man sollte dies aber so ziemlich am Anfang seiner Reise tun, denn hier gibt’s den Touripass mit dem an weiteren Sehenswürdigkeiten ermäßigten Eintritt bekommt und jeder 4., 8., 16. Gratis ist, und vor allem sieht man wo was wann los ist.
In Brest lacht uns die Sonne, herrlich.
Das Marinemuseum ist in dem Chateau untergebracht wo Brest vor Hunderten von Jahren durch die Römer gegründet wurde, da war es natürlich noch kein Chateau, sondern eine Festungsanlage, irgendwann wurde die Festung zu klein und man vergrößerte sie, irgendwann war für Städter und Soldaten zu wenig Platz in der Feste und die Bewohner wurden vor den alten Festungsmauern angesiedelt.
Die Festung diente schon neben den Römern auch den französischen Herzögen und Königen, den Engländern, die als Freunde kamen und als Feinde einfach blieben; denn vom Land aus ist das Chateau bis auf ein einziges mal nicht einzunehmen. Gut Deutsche wohnten auch schon in der Festung, die wurden jedoch von einem kleinen Österreicher geschickt.
Heutzutage „wohnt“ im Hof die Seepräfektur von Brest, die Polizeiliche, Militärische sowie Zollaufgaben zu leisten hat und das von St. Malo bis Bordeaux. Viele hierfür erforderliche Schiffe liegen im nahen Militär- sowie im Handelshafen oder sind unterwegs um die Aufgaben wahrnehmen zu können.
Im Chateau gibt es natürlich viel zur Geschichte der Festung, die für den, der sich hierfür interessiert auch spannend ist. Es gibt auch die ein oder andere Anekdote via Audioguide, der bereits im Eintritt enthalten ist. Die meisten Ausstellungstücke und -themen handeln jedoch vom Schiffbau vom frühen Mittelalter bis heute. Nebenbei erfährt man noch vieles über die Entstehung der Stadt Brest.
Im Anschluss an das Marinemuseum gebe ich Nüvi Frauchen die Aufgabe uns immer möglichst nah am Wasser Richtung Heimat zu lotsen, natürlich löst sie die Aufgabe mit Bravour, auch wenn ich auf den ersten Kilometern denke das wir auf einem Patrouillenweg der Marine fahren, nach links hat man einen hervorragenden Einblick ins Gelände der Kriegsmarine und rechts des Sträßchens ist auch meistens „Terrain Militaire“, aber nachdem wir am Ifremer, dem französischen Meeresforchungsinstitut vorbei sind, kommen wir in eine kleine verträumte Bucht.
Wir verweilen hier kurz und rollen dann weiter über Plougonvelin und der Pointe de St. Mathieu und Le Conquet nach St. Renan, da wir noch ein paar Dinge einkaufen wollen.
22.05.
Überraschung des Himmels
Obwohl das Barometer besseres Wetter versprach, ist es beim Blick aus dem Fenster neblig, selbst der Bäcker wird mit dem Auto aufgesucht.
Nachdem Frühstück hat sich der Nebel gelichtet, dafür ist der Himmel wolkenverhangen und scheint nichts Gutes zu verheißen. In unserem Reiseführer habe ich gelesen das es im Hafen von Lanildut zwar noch Fischerboote geben soll, aber mittlerweile das ganze zum Hauptumschlagplatz für die Algenfischer geworden ist und will mir das Schauspiel ansehen, da der größte noch stehende Menhir auf dem Weg liegt wollen wir ihm auch unsere Aufwartung machen. Der Weg dahin ist wie im Reiseführer beschrieben, man denkt man hätte ein Schild übersehen und dann kommt der Parkplatz, dann noch ein kurzes Stück zu Fuß und man steht vor ihm, oder auch Frau.
Wir machen ein paar Photos und nehmen mit dem Auto Kurs auf Lanildut und richtig es ist gerade Mittag durch und die ersten Tangboote treffen ein, wie auch die ersten Tang-Lkw; wir schauen ein wenig zu wie der erste LKW beladen wird.
Leider ist es immer noch bedeckt und kühl so dass wir uns wieder ins Auto verkrümeln und den nächsten Küstenort ansteuern, Pont-Scarf; ich freue mich wir sind auf der gegenüberliegenden Seite von Lanildut und ich kann weiter zuschauen wie die Tangschiffe ihren Fang anlanden, nebenbei trifft noch ein Fischer ein, der seinen bescheidenen Erfolg an Land bringt, 3 Kisten mit ein paar Fischen und eine Kiste mit Hummer, zufrieden schaut der Fischer nicht aus, wären wir wohl aber auch nicht bei dem Fang.
Wir machen uns wieder auf den Weg und landen in Lampaul-Plouarzel, scheint ein netter kleiner Badeort zu sein, wir halten uns Richtung Hafen und werden Zeugen wie all zu schlaue Zeitgenossen Ihren Bootstrailer samt Boot im Schlick versenken, man konnte wohl nicht auf die Flut warten.
Wir entdecken ein lustig geschmücktes Haus in bester Lage am Meer, warum es lustig ist?-Es ist mit kleinen Bojen geschmückt und das sieht sehr witzig aus. Wir entdecken dahinter sogar noch einen Orientierungstisch, der aber wohl nicht zu 100% ausgerichtet worden ist.
Über Steine und ein kleines Stück Strand laufen wir zurück Richtung Auto, an der Mole sehen wir wie gerade ein Fischerboot mit Reusen beladen wird; leider wissen weder wir noch unser Wörterbuch was Reuse auf französisch heist, also fragen wir nicht nach wie viele dieser Fischer hat, auf jeden Fall reichlich und vor lauter Reusen ist bald nur noch schwer das Fischerboot zu erkennen.
Das Team mit dem Bootstrailer im Sand bekommt mittlerweile nasse Füße da die Flut einsetzt, irgendwann löst sich das Boot vom Trailer und wird zur Boje im Tidehafen gefahren während der Trailer mittels Seil dem Meer wieder abgerungen wird.
Nachdem hier nun die Animation vorbei ist fragen wir was wir wohl noch machen können, ich will sehen ob mittlerweile die Tangboote alle entladen sind und so fahren wir zurück nach Lanildut und werden dort von strahlendem Sonnenschein empfangen, wahnsinn. Also Jacke aus und beim Bistro auf die Terrasse, schnell haben wir die erste Runde Café Créme getrunken, da der Kellner nicht raus zu wollen scheint, rufe ich ihm auf dem Weg zum stillen Örtchen zu das wir gerne noch eine Runde hätten, die bei meiner Rückkehr auch schon angekommen ist.
Neben der unaufhörlichen Verladung von Seetang, werden nebenbei auch noch schnell ein paar ausgediente „Überschlagboote“ in einen LKW verladen. Mir geht’s gut, Lkws die hin und herfahren, ein wenig wie früher am Gartenzaun; Frauchen lacht sich vermutlich innerlich über mich tot, da ist man über 1000km weit weg von der Arbeit und die größte Freude von Herrn Schatz ist es zu zusehen wie Lkws beladen werden; da der letzte LKW auf sich warten lässt, genauso wie der Kellner sonst würde ich ja evtl. doch mal ein französisches „Biére“ probieren, machen wir uns auf den Weg in unser Domizil. Mehr zur Geschichte des Tangfangs gibts hier: molene.fr/goemon_recoltes.htm leider nur auf französisch.
„Zu Hause“ nutzen wir den Sonnenschein um Handtücher und Wäsche zu trocknen die im Hause nicht wirklich trocknen wollen und natürlich auch um selbst in der Sonne die Seele baumeln zu lassen und das Leben zu genießen, das Außenthermometer am Haus sagt 26°Celcius.
Auch wenn das Wetter hier wechselhafter ist als an der Cote d’Azur, unser Haus in Frankreich kaufen wir dann hier.
23.05.
L’Aber, l’Aber und die Teufelsbrücke
Heute ist es schon bei Frühstück warm, kein Wunder, schließlich konnten wir beide gestern nicht richtig einschlafen, das Barometer ist erneut gestiegen, nur die Wolken am Himmel lassen uns skeptisch bleiben.
Da wir l’Aber Benoit und l’Aber Wrach zwar schon gesehen haben auf dem Weg nach Lilia, wollen wir uns beide nochmals genauer anschauen.
Apropos, da gerade Ebbe ist und wir in Lampaul-Ploudalmezeau und der Ile Carn vorbeikommen, schlage ich vor uns den Tumulus anzuschauen, Frauchen guckt sich die mögliche Strecke an und beschließt mich alleine klettern zu lassen. Also laufe ich allein Richtung Insel, wobei laufen trifft es nicht, es ist eher ein Klettern über riesige Felsen, hätte ich nur meine Jacke ausgezogen, egal, der Weg ist das Ziel und so hüpfe ich von Stein zu Stein und denke die Insel wird wohl gleich erreicht sein. Kurz schauen wo Frauchen ist, ich sehe sie nicht, wohl von einem Felsen verdeckt, dreh mich um und platsch, platsch sind die Füße nass, da habe ich wohl nen Minipriel übersehen. Es ist doch weiter als ich angenommen habe, jedoch läuft das Wasser noch ab und ich habe genug Zeit.
An manchen Steinen so scheint es wurde 1978 wohl vergessen das Öl der Amoco Cadiz abzuwaschen. Das letzte Stück ist knifflig, entweder Algen untern Füßen wo’s rutschig wird oder bis zu den Knien im Wasser, aber ich schaffe es ohne erneuten Wasserkontakt auf die Insel, was ich vom weiten für eine Grabkammer des Tumulus hielt stellt sich als Teil des Atlantikwalls heraus, so praktisch Beton ja sein mag, aber hier wirkt er wie ein Fremdkörper. Ich laufe erstmal ein Stück in die verkehrte Richtung, bis ich merke bzw. mich erinnere das ein Tumulus ja im Prinzip ein Steinhaufen ist mit Grabkammern drin und laufe auf die mitte der Insel und die Erhebung zu und entdecke auf der Meerseite drei Grabkammern in dem Tumulus.
Erinnert mich irgendwie an den Cairn von Barnenez den wir vor 2 Jahren besuchten, dafür kostet es hier keinen Eintritt nur körperliche Fitness. Schnell ein paar Photos und dann im Parcoursstil zurück an den Strand, irgendwann kann ich auch Frauchen wieder sehen und sie mich.
Während ich weg war hat sie ein paar Muscheln gesammelt, wir dachten schon wir würden nie welche finden hier.
Dann geht’s weiter nach St. Pabu und die Mündung des l’Aber Benoit in den Ärmelkanal, der hier schon lange nicht mehr nach Kanal sondern nach offenem Meer aussieht, den Geologen nach ist die Grenze jedoch der l’Aber Ildut, jedoch stellen wir fest das auch hier in diesem „Meeresfluss“ Tang geangelt wird, denn als wir die Dünen zwischen alten Wehrmachtsstellungen betreten sehen wir schon wieder drei Tangboote. Wir genießen den Ausblick auf den l’Aber Benoit und beobachten ein paar „Fußfischer“ die nach Krebsen und anderen Meergetier, das von der Flut zurückgelassen wurde, für Ihre eigene Meeresfrüchteplatte suchen.
Wir mogeln uns auf kleinen Straße durch St. Pabu und können am anderen Ufer sehen wie hier die Algen umgeschlagen werden, deutlich weniger spektakulär als gestern in Lanildut, wir fahren weiter am l’Aber Benoit entlang bei herrlichstem Sonnenschein, hier und da halte ich mal um die Leute die Arbeiten oder Einkaufen müssen nicht allzu lang aufzuhalten.
Bei Tréglonou führt mich Frauchen sicher über den l’Aber Benoit und führt mich zur Presqu’Ile Sainte-Marguerite und erleben unser grünes Wunder, grün deshalb da an einem Strand schon ein paar Grünalgen rumliegen, die im Sommer zu einer schlimmen Plage werden, da die Gase die bei deren Verwesung entstehen auch für den Menschen tödlich sein können. Aber viel Interessanter sind für uns und vor allem mich die Miesmuschelbänke, ich könnte mich ja zu einem „Peche à Pied“ hinreißen lassen, aber die Muschelfischer, oder sind es Bauern wenn Sie Trecker haben?, sind unterwegs und sorgen für mein potenzielles Abendessen; Frauchen betreibt ja aktiven Meeresschutz durch Verzicht auf Fisch, bis ich Sie eines Tages doch im Netz habe…
Von diesem Strand leitet mich Frauchen über Poulloc, kleines verträumtes Örtchen, nach Aber Wrach und gleichzeitig zum l’Aber Wrach.
In diesem schönen Örtchen mit ein paar Fischerbooten und jede Menge Yachten gefällt es uns. An der Slipanlage, nein hier werden keine Unterhosen getrocknet sondern Boote zu Wasser gelassen, trainieren gerade ein paar Jugendliche mit Ihren Seekajaks, wir amüsieren uns ein wenig über deren Treiben und machen uns vom Acker, bevor wir über die Kajaks laufen müssen und im Hafenbecken landen.
Am Nauticzentrum fällt mir ein Plakat auf das für „220 Milles Exception“ wirbt, eine Regatta die von Aber Wrach nach Plymouth und zurück führt und an der äußeren Mole des Yachthafens sehen wir die Regattaboote, Eins bunter als das Andere. Im normalen Hafen springt uns ein Boot aus Belgien ins Auge, die Besatzung besteht aus einem Ehepaar im Rentenalter, mal sehen was uns im Rentenalter mehr liegen wird, Segeln oder fettes Wohnmobil mit Smart drin oder zur Not dran. Auf jeden Fall ist es hier herrlich im Hafen.
Zielsicher führt Frauchen uns zur „Chapelle St. Paul“ auf anderen Seite des l’Abers, total Idyllisch steht sie da auf dem Platz, die Tür ist leider verschlossen und so geht es weiter.
Zur Teufelsbrücke oder wie man sie hier nennt Pont du Diable oder auf Bretonisch Pont Krac’h.
Der Legende nach soll ein Müller sein Mehl oft auf die andere Seite des l’Aber Wrach verkauft haben, das liefern war ihm jedoch immer nur unter Inkaufnahme einer langen Reise möglich, da es noch keine Brücken wie heutzutage gab. Eines Tages bekam der Müller wieder eine Bestellung vom gegenüberliegenden Ufer und er dachte bei sich, wenn ich doch nur eine Brücke hätte.
Da erschien ihm der Teufel und bot an eine Brücke zu bauen, jedoch für den Preis das die erste Seele die die Brücke überschreiten würde ihm gehören würde.
Der Müller willigte in den Pakt ein. Am nächsten morgen sah er, das im l’Aber Wrach eine steinerne Brücke stand, er freute sich und machte den Sack Mehl für die gegenüberliegende Seite fertig, vergaß jedoch nicht das Versprechen das er dem Teufel gab und packte in einen zweiten Sack seine Katze. Als er die Brücke erreichte, öffnete er den Sack mit der Katze, die über die Brücke dem Teufel direkt in die Arme lief.
Der Teufel war außer sich, noch nie war er so übervorteilt worden, er schäumte vor Wut, und so nimmt er sich aus Rache bis zum heutigen Tage den Ein- oder Anderen betrunkenen und stößt ihn von der Brücke.
Die Wissenschaft sagt jedoch, dass die Brücke im 10ten Jahrhundert, nach damaligem Stand der Technik mit örtlichem Granit erbaut wurde. Ich persönlich favorisiere die Geschichte mit dem Teufel. Da der l’Aber Wrach mittlerweile aber kein Fluss sondern ein Meeresarm ist, kann man die „Teufelsbrücke“ nur noch bei Ebbe überqueren, egal ob nüchtern oder nicht, sonst gehört die Seele der See.
Danach geht es durch’s „Tal der Mühlen“ Richtung Ploudalmezeau, da will ich mein Auto waschen, da wir auf dem Weg zur Kapelle und zum „Pont du Diable“ über eine Straße fahren mussten die mit Kuhdung übersät war.
Nicht beim Supermarkt wie vermutet, sondern gegenüber gibt es eine Waschstraße, zu meiner Freude nimmt diese Münzgeld. Da die Supermarktwaschanlagen oft eine „Cart Bancaire“ wollen, die ich jedoch nicht rausrücken mag, hierzu muss man wissen, das in Frankreich bei Schindluder der mit der Karte getrieben wird, die Bank nachweisen muss das man nicht aufgepasst hat, in Deutschland ist es ja genau umgekehrt.
Das Auto steht noch nicht in der Waschkabine, Hallen drumherum braucht man in Frankreich nicht, da die Sonne eh immer scheint; also Geld in den Automaten geworfen, Programm gewählt und Frauchen winkt hektisch aus dem Auto, da ich die Waschanlage vom Automaten aus nicht sehen kann, lauf ich zum Auto, Frauchen sagt die Maschine läuft ja schon, ich dreh mich um und am liebsten gleich durch.
Lasst euch gesagt sein, wenn eine Waschanlage so aussieht wie in Deutschland funktioniert sie nicht auch Automatisch so.
Kleingeld haben wir beide keins mehr in der Tasche, wir könnten nur Jetons kaufen mit der „Carte Bancaire", aber das wollen wir nicht, also bleibt das Auto so wie es ist und die Waschanlage bleibt stehen wo das imaginäre Auto zu Ende zu sein scheint und wartet darauf wohl bis heute noch, das dieses Auto rausfährt.
Auf dem Rückweg können wir noch den Atlantik, den Ärmelkanal, egal jedenfalls das Meer beobachten, auf unserer alten lieb gewonnen D127 „Route Touristique du Landunvez“ eigentlich sieht das Meer recht friedlich aus, jedoch wirft es sich schon sehr kräftig gegen die Felsen, herrlich, wildes Meer, wilde Landschaft und drei wilde Gesellen, Frauchen, das Kanguruh und ich.
24.05.
Der vorletzte Tag
Heute gibt’s noch mal frische Croissants und lecker Baguette, beim Kaffeekochen fällt mir auf das unser Urlaub bald wieder vorbei ist, denn das Kaffeepulver ist alle, immerhin haben uns 250g zwei Wochen weit getragen.
Während des Frühstücks überlegen wir ob wir weit auf die halbinsel Crozon fahren sollen, oder in der Nähe bleiben, wir bleiben in der Nähe und schlendern eine Runde durch Le Conquet, richtig da waren wir zu Beginn schon mal. Heute haben wir ähnlich gutes Wetter wie „damals“, die Reise nach Ouessant ist wegen des meistens nicht ganz so einladenden Wetters ausgefallen.
Heute wollen wir aber nur ein wenig promenieren, pünktlich zur Mittagszeit treffen wir ein und haben die ganze Stadt für uns, da alle anderen in den Restos sitzen; als wir den Hafen erreichen treffen ein paar Fischerboote ein und landen den Fang an, wir schauen dem Schauspiel ein wenig zu und laufen dann wieder hoch ins Zentrum, wo mittlerweile die Mittagszeit um ist. Wir decken uns mit den letzten Souvenirs dieser Reise ein, die wir gerne mitnehmen möchten.
Danach spielen wir Schnick, Schnack und Schnuck im Auto ob wir nach l’Aber Wrach fahren oder noch mal nach Lanildut, letzterer gewinnt.
Natürlich ist der Algenumschlag schon wieder in vollem Gange, die Gelegenheit für mich endlich mal „belgisches“ Bier zu probieren. Hier in der Hafenkaschemme ist „Stella Artois“ im Ausschank, das erste schmeckt ein wenig herb, das zweite sehr lecker und statt einem dritten schwenke ich um auf Cola, nicht das ich nachher noch ins Hafenbecken falle. Danach laufen wir ein wenig zwischen Booten, LKW und Kränen auf dem Kai rum. Als ich sehe wie ein Bootsmann mit dem Tankschlauch aus der Tankstelle angelaufen kommt rufe ich Frauchen zu sie soll aufpassen, lasse mir jedoch kurz darauf vom selben Schlauch die Hose einsauen, c’est la vie.
25.05.
Klarschiff machen.
Klar habt Ihr recht wenn Ihr denkt der ist doch bekloppt, schreibt am Donnerstag vom vorletzten Tag und am Freitag vom letzten Tag, aber am Samstag reisen wir ja wieder Heim und darum habe ich diesen Tag nicht als ganzen mitgezählt, bzw. wird dann als Rückreisetag erwähnt werden.
Nachdem Frühstück geht’s erstmal los zum Einkaufen, wir fahren hin und zurück über die Küstenstraße. Da wir -insbesondere ich- jetzt wissen wie die Waschanlage funktioniert bekommt das Auto heute auch eine Dusche. Dann schlendern wir durch den LeClerq, das mit dem Einkaufen ist gar nicht so einfach, wenn man Sachen kaufen will, die man erst 24-36 Stunden und rund 1200km weiter essen will; wir finden alles was wir brauchen, Brot wollen wir morgen vom Bäcker mitnehmen.
Obwohl in der Reisebeschreibung steht das die Endreinigung inklusive ist, in der Mappe vor Ort jedoch steht das man Wischen soll, machen wir ein wenig sauber. Wir können kaum glauben dass das alles von uns sein soll, aber gut, nun ist die Hütte sauber und Steffi verabredet sich mit unseren Vermietern für morgen früh um 09.00Uhr.
Dann ziehen wir uns um und fahren, nachdem wir den Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein geputzt, bei voller Wolken hängendem Himmel nach Brest; zum Glück werden die Wolken während wir am Hafen bei kühlen Getränken sitzen vom Winde verweht.
Gegen 19.00Uhr können wir endlich unser Diner bestellen, der Kellner flirtet ein wenig mit Frauchen, aber so sind die Franzosen halt.
Während Frauchen einen Crepe mit Champignons, Schinken und Käse bestellt, bekomme ich endlich meine begehrten Moules Frites; bei uns im Ort gibt es die leider nur während der Saison von Juni-September, also nicht die klassische Muschel-, sondern eher die Tourisaison.
Während die Segelboote vor sich hinklappern, genießen wir im Kreise hunderter Franzosen unser vorerst letztes Abendessen in Frankreich, es ist herrlich, das Wetter passt und das Essen schmeckt; hin und wieder erfasst uns jedoch die Wehmut, das 2 Wochen Bretagne schon so gut wie vorbei sind; wir würden ja gerne noch bleiben, aber dafür müssen wir unseren Sparstrumpf noch ein wenig füllen bis es soweit sein kann.
26.05.
Retour de France
Allzu früh werden wir von unbekannten Geräuschen geweckt, verblüfft schauen wir uns an was das wohl für ein Lärm sein könnte, da fällt uns ein das es wohl unsere Wecker sind; widerwillig stehen wir auf und beladen das Auto und erledigen die Restputzarbeiten.
Um 09.05Uhr treffen unsere Vermieter ein, sie scheinen zu sehen das geputzt wurde, wir zahlen unsern Strom und halten noch einen kleinen Plausch mit den beiden.
Nach kurzem Stopp beim Bäcker lenkt das Auto nach Westen, richtig um nach Hause zu kommen müssen wir nach Osten, gut wirklich wollen tun wir nicht, aber nach Tankstopp geht es Richtung Heimat; komisch, irgendwie geht es nicht so richtig vorwärts, als wir um kurz vor 23.00Uhr wieder in Verl sind kam uns der Rückweg irgendwie länger vor. Aber das nachrechnen ergibt das wir sogar ein klein wenig schneller als hin waren und das obwohl Belgien eine einzige Autobahnbaustelle war und wir 2 mal Unterwegs gegessen haben.
sehr schön! avonlea wird endtzückt sein,nicht mehr alleine das forumsniveau hoch zu stemmen.
konkurenz hebt die qualität. was aber nicht auch wenigerbegabte leute ( ) von beiträgen abhalten soll.
schön. schöner bericht… und sehr sehr lang.
da waren wir ja in der gleichen ecke unterwegs. teilweise zumindest.
zu den algen. die werden mit so einer art korkenzieher gesammelt.
und zum « stella artois »… das ist leider ein belgisches bier!
und eine bitte… pack noch ein paar bilder rein.
ansonsten… bedankt.
OK, das mit dem Bier wurde geändert und ein- zwei Bilder habe ich auch noch gefunden. Den Korkenzieher für die Algen nennt man wohl „Scoubidou hydraulique“, Bilder davon gibt’s im Link zur Geschichte des Tangfangs.
Was uns nach schon wieder zwei Wochen Heimat fehlt:
Und die wohl am häufigsten photografierten Pferde zwischen Kersaint und Argenton:
Und natürlich Schiffe die größer sind als auf dem Teil der Ems die hier bei uns ums Eck entspringt und gerade so mit Kanus befahrbar ist:
Ich bin inder Tat begeistert
Danke schön, Jollyolly für deinen Reisebericht mit schön viel Text und die wohlausgewählten Bilder.
ich war ja jetzt an der deutschen nordsee…und irgend etwas fehlte.
das wasser hat sich nicht richtig bewegt. die wellen schlugen gegen keine felsen, es roch nicht nach meer, nach algen
… und das wasser hatte nicht diese farbe!
ich könnt auch glatt wieder los.
Meine Reiselust wächst, bei diesen tollen Bildern kein Wunder- nächste Woche geht’s los.
Kann mir jemand evtl. einen guten Rat geben, wo man in Quimper gut übernachten kann? Ich komme mit dem Zug, da wäre was Zentrales gut.
Vielen Dank schon jetzt!
Da gibt es ein Hotel, das genauso heißt wie der Bahnhof, an dem du ankommst. Zentraler geht es nicht.
Danke!
So ein toller Bericht hier und schöne Bilder von jollylolly und al!! Danke fürs mit uns Teilen!
Macht richtig Vorfreude - nur noch 3 Wochen!!! Dann endlich wieder Bretagne nach 9 Jahren! Werde danach natürlich auch berichten!
lg grève72
… mal eben ein aktuelles bild vom hotel de la gare in quimper zeigen …
und die zimmer hinten raus mit eigenem eingang
Evènements autour de Douarnenez
für die, die’s noch vor sich haben