@ Souris (und natürlich an alle anderen « Bastler »)
Also, erst einmal, mindestens seit « Luii Katorrs » (obwohl der sich anscheinend überhaupt nicht gewaschen, sondern eher jeden Tag einparfümiert hat) ist Frankreich eine « Badewannenkultur ». Im Gegensatz zu Deutschland ist das eigentlich bis heute geblieben. Während das Bidet inzwischen schwer auf dem Rückzug ist und selbst von Franzosen in den Wohnungen und Häusern, wo es noch vorhanden ist, mehr und mehr als Aufbewahrungsort für Utensilien verwendet wird, die nicht mehr in die Badezimmerschränkchen passen, ist man bei der Dusche meistens erst bei der Duschgabel über den Wasserhähnen angekommen. Aus alter Gewohnheit duscht der Franzose in bandscheibenvorfallriskierender Sitzhaltung und zwangsläufig nur mit einer freien Hand. Das ist zwar nach unserem Verständnis unbequem und unpraktisch, aber schließlich « löffelt » man in Frankreich ja auch leckere Fleisch- und Salatsoßen, die auf dem Teller verbleiben, mit Weißbrot und nicht mit einem Löffel.
Doch die Rettung ist nahe: Seit einem Jahr gibt es bei der Chinaschrottkette « GIFI » in der Hygieneabteilung für 2€50 einen Saugduschaufhänger, den man in seiner Kulturtasche mit sich führt, und den man bei Bedarf, was fast immer der Fall ist, einfach in genehmer Höhe an einer Kachel befestigt, und schon kann man freihändig duschen. In diesem Sinne: happy shower!
Na das sind ja Sitten, dem Louis seis verziehen, aber seinen Nachkommen…? Aber warum bauen die dann Duschen wenn sie lieber baden? Hätte ich da wenigstens 'ne Badewanne hätte ich auch kein Problem mit dem Haarewaschen.
Das empfohlene Wunderteil werde ich mir gleich mal ansehen, danke für den Tip.
Wir hatten uns dieses Jahr ein Teil mit drei Saugnapfhaken und einer Schnur gebastelt. Auch nur bedingt gut, weil mein Mann viel größer ist als ich.
Mein Beitrag war ein bisschen ironisch gemeint. Nichtsdestotrotz findet man in vielen Haushalten, Ferienhäusern und Hotels oft keinen Duschvorhang vor, geschweige denn einen „Aufhänger“, und um nicht alles unter Wasser zu setzen, muss man ja wohl in die Hocke. Meine Erfahrung ist: Freihändiges Duschen im Stehen ist in Frankreich oft nicht möglich. Und Souris scheint ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Musste jedenfalls lachen, als sie ihre „Bastelaktionen“ beschrieb.
Ich kann die Tendenz bestätigen aus vielfacher eigener Beobachtung und eigenem Staunen in Hotels und Privatwohnungen! Die « Dusche » ist/war in aller Regel in Frankreich offensichtlich immer erst mal als Badewanne gedacht. Und nicht selten fehlt(e) der Duschvorhang. Und die Befestigung für die Brause ist - noch heute fast immer - unpraktisch gemessen an deutschen Duschgewohnheiten: bestenfalls auf Höhe Bauchnabel (wenn man in der Badewanne steht). Oder auf Höhe Gesicht aber horizontal, so dass man das ganze Wasser frontal ins Gesicht gespritzt bekommt. Wer also nicht das ganze Badezimmer nass machen will (was ja andererseits durchaus seinen Reiz hat), muss irgenwie in Kauerstellung und mit einer Hand an der Brause und mit der andern in der Seife operieren. Das scheint übrigens insofern « kulturell » zu sein, als sich dieser « Brausen »-Graben auch hierzulande zwischen französischsprachiger Westschweiz und Deutschschweiz findet.
Bravo! Der Franzose als solcher…das wäre etwas für Gerhard Polt.
Dennoch:
Könnte es sein, daß hierzulande tieferliegende Bereiche in Bezug auf Hygiene wichtiger sind als die Haare…??? Wo man mit « Einhandbedienung » zurecht kommt?
Wo wart ihr denn ? Seid ihr sicher, das war in Frankreich ? Sowas habe ich nie erlebt…
Und, dass die Dusche direkt in der Badewanne installiert ist, ist anscheinend keine französische Spezialität : das habe ich nämlich hier in Wien ! und auch oft in Oberösterreich gesehen und auch einmal in Usbekistan !
Nein, dass die Dusche direkt in der Badewanne installiert ist, damit habe ich kein Problem. Das Staunen beginnt erst bei der Befestigung der Brause: zu tief, keine Halterung, die so beweglich wäre, dass man das Wasser von oben her auf sein Haupt bekommen könnte. Und eben diese Duschvorhanggeschichte. Manchmal gibts immerhin ein Glastrennwändchen, dass etwa ein Viertel der Badewanne zum Badezimmer hin abdeckt. Hintendran darfs locker rausspritzen. Und wirds auch, wo ja das Wasser aus der Brause in ihrer unflexiblen Halterung horizontal rauskommt.
Da mir das Hocken zu unbequem ist, dusche ich in Frankreich meistens im Knien - spritzt auch weniger nach hinten. Wo bekommt man diese Wunderteile? Von einer Kette namans « Gift » habe ich noch nie gehört.
(Ich war letztes Jahr in einer teuren und luxuriösen Ferienwohnung bei Montpellier)
Ist schon witzig, wie unterschiedlich die Erfahrungen sind.
In unserem Mobilhome auf dem Camping hatten wir Halterung. Mit der gab es aber immer einen Kampf, weil sie partout den Duschkopf nicht festhalten wollte. Das gleiche in Strasbourg im Hotel, da gab es aber einen Duschvorhang und eine Halterung samt Badewanne, nur die Halterung wollte nicht halten.
In der Ferienwohnung in diesem Urlaub, die eigentlich ziemlich luxuriös eingerichtet war, fehlte komplett die Halterung und wir haben uns halt selber eine gebastelt mit drei Saugnapfhaken und einer Schnur.
Und ich glaube einfach nicht, dass die Franzosen mehr Wert darauf legen, den unteren Körperreich zu waschen, als den oberen.
Wir haben hier auch nur eine Badewanne mit Dusche und Duschvorhang, das ist hier gar nicht so unüblich. Wäre ja ziemlich umständlich morgens die Wanne einlaufen zu lassen, bevor man zur Arbeit geht.