Coucou tout le monde.
Nach 14tägiger Abstinenz meld ich mich wieder zurück auf BF. 2 Wochen, die ich damit verbracht habe bis ans « Ende der Welt » zu reisen und noch ein bisserl weiter übers Meer, eingerahmt vom strahlenden Licht des Vendée und Intra Muras der Heimat von Käptn Sourcuff, dem König der Korsaren und natürlich dem Heiligen Michel. 14 Tage auf 7 Etappen abwechselnd mit Zelt- und Hotelkomfort und gestern 1300 km am Stück + und einen Kurzbesuch in Rouen. Ich kann also ein bisserl mitreden in Zukunft, wenns um die Bretagne geht. Vielleicht krieg ich ja einen kleinen Bericht zustande.
mach das. und setz ein paar bilder dazu.
Ich schließe mich an und „bevet Breizh“!
Dann mal willkommen zurück, Pirat.
Bericht und Bilder möchte ich auch gerne.
An dich hab ich paar mal denken müssen beim Reisen. Obs hie oder da nicht ein Platzerl wäre für die Famille Souris in der schönen Bretagne…
Ich muss zunächst mal alle meine Bilder entwickeln lassen. Ja so ist es, ich arbeite noch mit dem französischen Gold.
ich bin ja auch schon sehr gespannt
(das mal durch eine andere"brille"zu betrachten)
Schade, dass du nach Rouen fährst, wenn ich nicht dort bin. Rebienvenue a bord!
Deshalb haben mir so oft die Ohren geklingelt. ggg Ich dachte, ich habe einen Tinitus.
Ha! Aus dem Bilder entwickeln bin ich raus, ich habe mir dieses Jahr was Gutes gegönnt.
Eigentlich wollte ich immer gerne mal in die Bretagne, wir haben sie nur mal kurz gestreitft und sind dann irgendwann in den Landes gelandet. Mein Mann ist da nicht so reiselustig.
ich hab zur einstimmung auf die kommenden bilder nochmals unsere bretagne-umrundung von 2008 durchgeguckt. ich bin gespannt…
das klappt schon noch
ich bin selbst noch gespannt auf meine lomos
so heut hab ich die Fotos abgeholt:
Qualität zwischen (aber selbst verschuldet + Bedienfehler)
Ich werde natürlich schaun was sich machen lässt
dann mach…
neugier…ich doch nicht…
0 Einleitend ist zu sagen, dass
nach der schönen Reise in die Normandie vom letzten Jahr, war dieses Mal also die Bretagne dran; wieder bewusst im Juni weil dir da ein Sonnenuntergang um 23 Uhr geschenkt wird und somit Naturbeleuchtung. Ausserdem gabs 14 Tage fast nur Sonne, bei angenehmen 22 bis 26 Grad und da ganz Frankreich noch am Arbeiten und Büffeln war, reichlich Platz und unverbrauchtes Personal
Tag 1 – Flucht nach vorne
Der erste Tag der Reise war ganz und gar der (Zitat al:) Flucht vor dem schlechten Wetter hier in D gewidmet. Also rauf auf die Autobahn und 11 Stunden und 1100 km später wieder runter. Auf dem Schild stand Le Mans, wofür andere ja 24 Stunden brauchen obwohl sie mehr PS unter der Haube haben. Die größte Herausforderung dabei: die Umgehung von Paris entgegen dem Rat des eigenen Navi : « La Francillienne » heißt die praktische : Küsschen ich danke dir und dem ADAC
Tag 2 – Barbecue
Warum gerade Le Mans? Weils von da ab nur noch 3 Stunden sind bis zum Barbecue im Vendée bei unserem Kollegen Edwin - selbstverständlich wie hier bereits im entsprechenden Thread beschrieben - mit den echten Pinienzapfen und reichlich Grillgut im Beisein seiner 3 supersympathischen Töchter, die dir – Münchner, der du mit einer Kiste Flensburger kommst (bitte nicht weitersagen) – sogar beim Aufbau deines Zeltes behilflich sind. Das Vendée – die Heimat von Edwin - ist eine wunderschöne Gegend mit reichlich hellem Licht, das reflektiert an den zumeist hellen Häuserfassaden, richtig glänzt. Auch am Strand, es ist gerade Ebbe und wir machen zusammen einen kleinen Spaziergang. Da musst ich gleich an Souris denken, zumal der Atlantik im Gegensatz zum Mittelmeer einfach +sexy ist. Das Vendée ist eine Reise wert und Edwin zeigt mit dem Finger aufs Meer, wo sie auf die Ile de Re stoßen, die ich ja vor 2 Jahren besucht hatte… der Kreis um Frankreich, er schließt sich langsam, aber es ist nicht an der Zeit zu viel an Vergangenes zu denken.
Tag 3 – Direction Ende der Welt
Am nächsten Tag gehts dann weiter - ab ans Ende der Welt für die nächsten 10 Tage mein Zuhaus. Auf dem Weg ein kleiner Abstecher zum Pointe Croisic, der aber wenig Wirkung zeigt, eher schon die schönen Salzwiesen, die einem einen kleinen Einblick in die Gewinnung des weißen Goldes gewähren. Ziel des Tages : die Halbinsel Crozon und das Städtchen Camaret-sur-Mer – das hatte zumindestens meinen Vorabcheck im Reiseführer und Internet bestanden. Und das zu Recht: Ein kleiner Hafenort mit 3000 Einwohner umgeben von Felsküsten direkt gegenüber der Rade de Brest. Die Gastronomie zieht sich wie üblich direkt am Hafen wie Perlen an einer Schnur entlang. Mittags ist der Ort voller als abends wegen etlicher Tagestouris. Das Camping: Municipal du Lannic, Superlage, ein 1 Kilometer bis zum Hafen, 500 Meter zur Felsenküste: alles was der Mensch braucht der Meeresfrüchtegenuss mit Küstenspaziergang kombinieren will.
Tag 4 –Camaret sur Mer : Le sentier côtier
Also gleich am nächsten, ersten Tag vorbei an den Relikten der Väter die dir auch hier reichlich über den Weg laufen und entlang dem Küstenwanderweg - mit all den schönen Wildblumen die ihn säumen - Malven, Mauerpfeffer, Erikas ? – « Verdammt : Ich hab das Blumenbestimmungsbuch schon wieder zu Hause vergessen » - bis in den Hafen von Camaret und zum Fahrkartenschalter für die Schiffe auf die Ile d’Ouessant. Putain ! Ausgebucht… zumindest an dem einen Tag in der Woche wo es von Camaret aus auf die Insel fährt. Schade, weil sich damit der Aufenthalt in Camaret wie von selbst reduziert.
Camaret-sur-Mer
Das Postkartenmotiv von Camaret-sur-Mer
mit den Wracks braucht man fürs Tourialbum
Natürlich Vauban - wer sonst ?
Abendstimmung in Camaret. Das Hafenbecken leert sich.
Es duftet nach Brackwasser.
Das schreit geradezu nach dem Genuss von Huitres
Tag 5 -La Route des Pointes
Am zweiten Tag dann der Tagesausflug zu den vielen Pointes die sich am Cap Sizun aneinanderreihen um schließich am Pointe de Raz ihr Finale zu finden. Zunächst aber Douranenez, eine Alternative zu Camaret ? Auf alle Fälle städtischer sogar mit Sardinenfabrik, richtigem Hafen, eigener Markhalle und drummherum in der Bar des Halles so etwas wie Szene vor Ort, fast fernab vom Tourismus.
Die Reise zu all den Pointes gestaltet sich langwierig, weil jeder Pointe auch erwandert werden will, dafür aber wundervolle Ausblicke auf Buchten und Felsenküsten garantiert. Also Zeit auch fürs Pique nique ! Und so rinnt die Zeit und rinnt, dass es schon früher Abend ist bis die Baie des Trepassés mitsamt seinem Hotel und den vielen Reisebussen auf dem Weg zum Pointe de Raz durchquert wird, der unweigerlich in eine Einbahnstraße mündet die verkündet: Fünf Euro !
Nein, ich hab es mir versagt ! nach dem Pointe du Van, dem Pointe de Penharn, dem Réserve du Cap Sizun, dem Pointe de Luguénes, dem Pointe de Beuzec und dem Pointe du Millier – und werde gerne weiter mit den Hochglanzbildern vom Pointe de Raz leben, die sich im Internet und auch sonstwo reichlich finden. Gut so, denn der Weg zurück zur Presquile de Crozon jedenfalls ist lange, länger und zeitaufwendiger als er auf der Landkarte abzufahren war. Viele kleine Straßen und dazu noch der Umweg von Plogoff – dort wo der Widerstand der Atomkraft erfolgreich zürnte - nach Audierne – mal schaun ob es den Beschreibungen gerecht wird.
Auf alle Fälle wird der Verzicht auf den Pointe de Raz wieder mit Meeresfrüchten in Camaret belohnt. Auf dem Campingplatz, der gelinde gesagt ziemlich leer war, hatte sich derweil ein englisches Pärchen direkt neben mir nieder gelassen. Er, der Kommunikative quatscht mich gleich wegen Fußball an, tut interessiert, sie eher das krasse Gegenteil von Kommunikativ nimmt die Vollzicken-Haltung ein sagt nicht muh nicht mäh wie Kuh und Schaf noch Hi oder Hello, wie man es von einer Engländerin erwarten könnte, schaut dich nicht mal an - der Arme dachte ich und meinte natürlich ihren Mec, der wohl den ganzen Urlaub nur allein mit ihr verbringen darf- mir soll es recht sein – morgen bin ich weg
Douarnenez
Baie des Trepassés
Apropos Englisch
Alle Vorurteile über die Unlust oder Unfähigkeit von Franzosen Englisch sprechen zu wollen bzw zu können enden in der Bretagne. Hier zeigt man dem Reisenden, dass man ihn achtet, ob er nun Englisch sprechen will oder nicht. Ja hin und wieder muss dieser gar energisch darauf bestehen unbedingt Französisch sprechen zu wollen, schließlich ist er ja bewusst nach Frankreich gefahren und nicht nach England und nun zweifelt er an seinen Französisch-Kenntnissen und dabei will man ihm doch nur beweisen, dass man es ernst mit ihm meint, dass man ihn achtet, den Engländer der er ist oder aber auch nicht…
Tag 6 – Sur la Route pour Le Conquet
Nach einem blamablen fotografischen Auftritt am Pointe de Penhir, vorbei an einer verschwommenen Sammlung von Hinkelsteinen, war die Zeit reif für die Weiterfahrt, entlang der Küste vom Pointe de Espagnole mit dunstigem Blick auf die Stadt Brest später mitten durch diese – auf den ersten Blick wenig Einladende - bis hinauf zum Pointe St. Mathieu, den Hochglanz-Leuchtturm im FC-Bayern-München-Look und der pittoresk daneben vor sich hin verfallenden Kathedrale. Ich stell fest: Eigentlich hab ich keinen Bock auf diese Art von Hardcore-Tourismus: Verbanne das was in jedem und auf jedem Reiseführer prangt alibimäßig in meinen Fotoapparat – und zieh weiter – nach Le Conquet, einem ehemaligen Korsarennest mit Anlegestelle für das Schiff nach Ouessant. Das Ticket in der Tasche, steuere ich sogleich am Abend den Resto-Tipp aus dem Know-how-Reiseführer an – Taverne du Port – warum ist mir das nicht gleich verdächtig vorgekommen - Taverne- klingt nach Boui Boui – Hafenkaschemme und Räuberversteck und so hab ich mich danach auch gefühlt … speziell nach der schauderlichen Creme-Brulée die den fleischarmen Austern und den Pygmäen-Moules folgten. Nächtens war ich mir alles andere als sicher ob und vor allem wie ich diese Dummheit bereuen müsste
Pointe de Penhir
Pointe St. Mathieu
Vieux Port von Le Conquet
genial!