Leben in F : wie lebt sichs wirklich und lebst sichs besser?

Glaubst du es lebt sich in F besser als in A, CH, D ?

  • Ich lebe in F und sage JA
  • Ich lebe in F und sage NEIN
  • Ich lebe in A/CH/D und sage JA
  • Ich lebe in A/CH/D und sage NEIN
  • Weiss nicht

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Nachdem es im Forum bereits zu einer :fire: Diskussion gekommen ist, ob Franzosen besser leben bzw ob es sich auch für Ausländer in Frankreich besser leben lässt als in der A/CH/D-Heimat :wink: , wollt ich hier mal mit einer Umfrage die Handschuhe in einen eigenen Thread werfen

Hier überigens ist der Link zum Ursprungsthread dieses Themas;

Lebt es sich also besser in Frankreich ? Ich glaube Nein, es lebt sich vielleicht anders, aber im Laufe der Zeit, wenn man sich in das französiche Arbeitsalltagsleben integriert hätte würde sich wahrscheinlich auch dieser Unterschied in Luft auflösen.

Wir als Frankreichfans fahren alle hauptsächlich nur zu einem Urlaubsaufenthalt nach Frankreich haben für den Moment Geld gespart oder sowieso genügend davon und können uns all die schönen Dinge leisten, die für uns Frankreich ausmachen. (Wobei ich glaube dass wir manchmal von Dingen in Frankreich euphorisch sprechen wo der Franzose nur denkt: Habens die alle noch :unamused: )
In Frankreich gibt es aber auch in ungeahnten Mengen Arbeitslose, Non papiers, Obdachlose, Kranke, Behinderte, Arme, denen es wie der pure Hohn vorkäme wenn sie manche Frankreichhymne unsererseits mitbekommen würden.

Ein Bekannter von mir in F ist jetzt arbeitslos geworden und hat auch noch gleichzeitig ein Kind bekommen. Die einzige Chance die er wohl haben wird, ist es wie so viele in die Metropole nach Paris zu gehen, die ganz Woche getrennt von Frau und Kind oder tag täglich mit dem Zug hin und zurück. Mein Bekannter sagt, er würde aber gerne die Lebensqualität genießen bei seiner Familie zu sein und sein Kind heranwachsen zu sehen.

Im Vergleich zu D ist der Mobilitätsdruck in F meinen Beobachtungen nach übrigens viel höher. Selbst aus einer Großstadt wie Marseille sind viele Erwerbstätige gezwungen mit dem TGV am Montag morgen zur Arbeit nach Paris zu fahren…

Wenn das bedeutet „Arbeiten um zu Leben“, dann bin ich gerne Deutscher :wink:

[i]Hier überigens noch der Anfang von einem Lied von Massilia Sound System zu diesem Thema in Occitan und in Französisch

Lo jorn va lèu s’acabar
Es la fin de la dimenchada,
Auvi lo bruch dau TGV
Es lo radier de la serada,
Auvi lo grand trin que s’en va
Devèrs París es a viatjar.

Triste es lo trin que passa aquí,
Emportant totei meis amics.

Le jour va bientôt s’achever,
c’est la fin du week-end,
j’entends le bruit du TGV
c’est le dernier de la soirée,
j’entends le grand train qui s’en va,
vers Paris il voyage.

Triste est le train qui passe ici
emportant tous mes amis.[/i]

Ich kann Dir eigentlich nur zustimmen, Cristo.

Nein, ich denke nicht, dass man in F besser lebt, man muss genauso arbeiten wie hier, hat aber zusätzlich immer noch die Urlauber vor der Nase. :unamused:

Deinen Bekannten kann ich gut verstehen. Der Mann meiner Freundin wurde arbeitslos als sie mit dem 2. Kind schwanger war. Er hat einen Job in Bayern gefunden und die beiden haben jahrelang eine Wochenendbeziehung geführt. Sie war quasi alleinerziehend und er quasi Single.

Ich weiß nicht, wie hoch die Löhne in F sind, aber die Lebenshaltungskosten sind ja nicht gerade gering…

Besser lebt es sich in Frankreich bestimmt nicht, aber schöner vielleicht?
Besser lebt als hier lebt es sich wohl nur in einem Wunderstaat wie Monaco oder mit Beistand von oben im Vatikan. Sonst dürften die Bedingungen doch überall gleich sein. Mit Vor-und Nachteilen.

Trotzdem muss ich es einmal probieren, das mit dem Leben in Frankreich. Ein Jahr in Montpellier rumhängen, Coktails schlürfen und testen. :mrgreen:

Ob es sich besser lebt in F als in CH, das weiss ich auch nicht, ich hab’s ja noch nie probiert.

Mir geht in der guten, alten Bünzli-Schweiz einfach bald die Hutschnur hoch, darüber wie Wir uns in der Welt verkaufen.

Ich bin Schweizer seit Geburt, in der Schweiz und aufgewachsen in Grenznähe, was dazu beigetragen hat, dass ich wohl ein eher offener Schweizer bin und nicht gegen Alles, was „Öffnung gegen Aussen“ (Europa und ähnliches) betrifft.
Wir im Dreiländereck haben gelernt, zusammen zu leben und zu existieren. Egal ob Suddeutscher, Elsässer oder Nordwestschweizer man lebt existiert zusammen.

Mir geht einfach die kleinkarierte Art, der ich in der Schweiz an allen Ecken und Enden begegne derart auf den Senkel, dass ich immer öfter mit dem Gedanken spiele, eine allfällige Auswanderung in Betracht zu ziehen…

Für mich, oder besser Uns wird so was durchaus in den Bereich des Möglichen rücken, wenn wir nicht mehr gezwungen sind, für unseren Lebensunterhalt einen 100% Job zu haben sondern von dem leben können, was monatlich reinkommt und gespart wurde und wer weiss, vielleicht gibts ja auch in F arbeiten, für die man jemanden einstellt, der auch etwas älter sein kann (schliesslich plane ich ja voraus) so was wie Schleusenwärter am Canal du Midi oder in der Art…

Wenn ich könnte, wie ich wollte, dann würde ich wirklich auswandern!

Mich irgendwo an der Côte Bleue niederlassen, eine Beschäftigung suchen die mich und meine Liebste ernährt und einfach leben… ich bin ja schliesslich genügsam…
(pssssst und träumen ist ja auch erlaubt…!)

in diesem Sinne, danke für das aufwerfen dieser Diskussion…

euer Côtier
:coucou:

hm,ja,christo hat ja schon das meiste beschrieben.von wegen job,arbeitslosigkeit…da denke ich das leben ist nicht besser.der alltag ist natürlich"anders"aber eben doch sehr normal.
deshalb wohne ich nicht in frankreich.ich hatte eingendlich schon immer ein gefühl nach « woanders »,warum?weiss ich nicht.ich bin viel gereist(vorher :smiley: ).auch schon als kind mit meinen eltern.und dann nach einer"aussereuropäischen"erfahrung,war mich klar,ich muss in die sonne.das ziel war das mittelmeer.das es nun frankreich geworden ist,war mehr zufall,der beste job eben.dann bin ich im land hängendeblieben und habe es schätzen gelernt.selbst wenn ich mich natürlich im laufe der zeit viel eingelebt und angepasst habe,mit allen hochs und tiefs des alltags,habe ich trotzdem immernoch so eine art von urlaubsgefühl(ich wiederhole mich,ich weiss :open_mouth: )und sooo gross ist europa ja auch nicht :smiley: in ein paar stündchen ist man mit dem flieger überall.

Es gibt schon ein paar französische « Eigenheiten », die ich hier vermisse. Die Auswahl in der Fischabteilung z.B. (dafür sind wir hier zu weit vom Meer weg…) und das etwas beständigere Wetter aus dem Süden. Aber ob man sich dort, wo man wohnt, wohlfühlt hängt meiner Meinung nach weniger mit dem Land zusammen, als mit dem eigenen Lebensumfeld und damit, wie man sein Leben selber gestaltet.
Wer oder was hindert einen denn daran, etwas französischen Alltag ins eigene Heim zu bringen? In meinem Freundes- und Bekanntenkreis herrscht allgemein die Einstellung « arbeiten um zu leben » und ein gutes Essen weiß auch jeder zu schätzen :wink:
Wenn man allerdings der einzige weit und breit ist, der so denkt, ist man ganz schön aufgeschmissen.

@ Cristo:
Obwohl diese Frage eigentlich die nur Mitglieder wie Edwin (unser Abenteurer :smiley: ) oder Nebenstelle halbwegs objektiv beurteilen können, weil sie in Frankreich leben und in der Lage sind, zwei Gesellschaften zu vergleichen, neige ich zur selben Antwort wie Du, Cristo.

Wir Daheimgebliebenen haben als Frankreichurlauber und -liebhaber alle einen mehr oder weniger verklärten Blick auf das Land unserer Träume! Nach meinen Erfahrungen auf AOX gilt das übrigens umgekehrt auch für unsere französischen Nachbarn, wenn sie von ihrem Aufenthalt bei uns schwärmen. Ich bin dann immer verwundert, dass das Land, in dem es, trotz Regen, sooo schön war, Deutschland sein soll.

Woher kommt diese positive Wahrnehmung? Weil das Gras in Nachbars Garten immer grüner zu sein scheint? Weil uns die Urlaubsstimmung (bzw. bei den jungen Austauschschülern / -studenten der Stolz auf die ersten selbständigen Schritte) so glücklich und zufrieden macht? Weil wir in unser Nachbarland „verliebt“ sind?

Auf jeden Fall fehlt uns Besuchern in der Regel einfach schon die Zeit, mehr als nur die Oberfläche des Urlaubslandes zu erfassen. Die Alltagsprobleme, mit denen das jeweilige Gastland zu kämpfen hat, bemerken wir während unseres kurzen Aufenthalts und in unserer euphorischen Stimmung gar nicht. Wenn dann noch unser Blick von positiven Klischees (genau so schlimm wie negative Vorurteile) verstellt wird, deren Bestätigung wir fortwährend suchen und Dank guten Willens auch finden, vergöttern wir ein Märchenland (Gott in Frankreich!), das mit der Realität eigentlich wenig zu tun hat.

Der Druck, erfolgreich sein zu müssen, sich und die eigene Familie in schweren Zeiten über Wasser halten zu können, einen Ausbildungsplatz zu finden oder die Angst vor Arbeitslosigkeit belasten die Franzosen sicherlich genauso wie uns. Ob unsere Nachbarn bereits bei den beeindruckend großen Angeboten der Käse- oder Fischtheken im Supermarkt gleich ihre Sorgen vergessen, wage ich zu bezweifeln.
Ich stimme Dir daher zu, dass man in Frankreich nicht glücklicher lebt als in Deutschland. Die Kunst zu leben oder das savoir vivre ist eine Frage der Persönlichkeit und unabhängig von der Nationalität!

Mein Mann und ich haben ein Haus im Süden Frankreichs, und wir haben schon oft darüber diskutiert, ob wir, wenn wir dann in Rente sind oder auch etwas früher den Ausstieg schaffen, ganz in den Süden ziehen sollen.

Ich persönlich kann mir das dann immer nur für ein paar Wochen vorstellen. Ich möchte meinen Standort zu Hause, und das ist Deutschland, umbedingt beibehalten.

Also aus jedem Land das Schöne und angenehme herauspicken. :smiley: . Ich glaube auch, das unser Geld in Frankreich nicht so weit reichen würde wie in Deutschland. Alleine die Kosten im Restaurant sind doch wesentlich höher als bei uns und auch wenn ich einkaufen gehe, habe ich das Gefühl, dass der Einkaufswagen nicht so voll wie zu Hause ist.

Und es ist schlimm wenn das Geld für die viele Freizeit nicht reicht.

Ich hatte heute Morgen in meinen Nachrichten einen Link der ganz gut dazu passt: newsticker.sueddeutsche.de/list/id/694005

Wir haben unser Haus hier in Südfrankreich 1993 gekauft, jede Ferien, ca. 4-5 mal im Jahr sind wir hier runter gefahren, seit drei Jahren sind wir nun ganz hier, ich kann mir nicht vorstellen jemals wieder zurück zu gehn, hier ist einfach mehr Platz, es geht nicht so hektisch ab, keiner schreit an der Supermarktkasse wütend nach einem weiteren Kassierer, es gibt Fisch, Austern und anderes…:smiley:, allein wen ich daran denke in Deutschland mit Hunden spazieren zu gehn grauts mir und die wenigen Unanehmlichkeiten wie der Ärger mit France Telecom oder Orange steckt man bei Sonnenschein einfach besser weg;) Wasser ist billiger, keine Autosteuer, Versicherung fürs Auto auch billiger, die Hunde nebst anders Viechzeug sind bei der Hausrat mitversichert, das Brot ist besser, Tanken kann ich günstig in Spanien gg Ich kann meine Gartenabfälle verbrennen wann ich will, rasenmähen auch, na ich könnte endlos weitermachen…
Gut ich bin nicht darauf angewiesemn arbeiten zu gehn, müßte ich würde ich was finden z.B. Mähdrescher fahrn gg

Kannst Du doch nicht vergleichen, was Du hier in Frankreich für ca. 25- 30 Euro und das ist ein Menue, bekommst, kriegst Du in Deutschland nie und nimmer, lecker Tagesmenus gibts noch viel günstiger, wenn Du hier bei Lidl oder Leader Price einkaufst ist das auch nicht teurer, das gleicht sich meist aus.

Wer viel Zeit hat kann sich einen Potager anlegen;) eigene Tomaten und anderes schmecken viel besser, eigene Hühner auch:D

und wer sein Haus liebt bleibt auch lieber zu Hause, so wie wir, wir gehn viel auf die Gemeindefeste aber seltener ins Restaurant, die Fete local sind wichtig, finde ich, um den Kontakt zu Bevölkerung zu haben, ich liebe das.

es lebt sich anders!

in deutschland ist es schwer auszuhalten. die meisten haben schlechte laune, sehen nur sich, sind aggressiv. es wird an jeder ecke gemeckert, « nichts ist so, wie es sein sollte », die deutschen « leiden » auf einem sehr hohen niveau.

in belgien, den südlichen niederlanden und in nordfrankreich gehen dagegen die menschen in der öffentlichkeit anders mit einem um. vor allem die höflichkeit auf der halbinsel cotentin und in der picardie hat mich überrascht. diese fantastischen supermärkte (vor allem superU), diese vielen kleinen läden, die trotzdem überleben…der reiz des andersartigen.

und auf dauer dort leben? dazu müsste ich die sprache erlernen. da reichen meine paar « brocken » nicht aus. und wenn, dann schon eher im pas de calais, nahe der küste.

Vielleicht meckern die Leute an der niederländischen Grenze etwas mehr als andere. Sich über seine Landsleute zu beschweren ist auch typisch deutsch. Tschuldige, aber ich finde, dass du immer etwas hart umgehst mit Deutschland. Wenn es nur an der Sprache liegt, die dich hindert mit besseren Menschen zu leben, so ist das doch ein lösbares Problem.

Die Deutschen arbeiten viel, und sind in vielen Gebieten die besten, aber ja sie sind manchmal zu ernst.

nöö, das liegt nicht an der grenze. das ist eher so das ruhrgebiet. ich bin in deutschland viel rumgekommen, aber aber nur wenige herzliche menschen (als region meine ich) angetroffen. nette menschen habe ich beispielsweise in hamburg, nordfriesland und in franken getroffen, wo es industrieller wurde, ging die laune auch immer wieder runter. berlin ist ganz schlimm. aber im ganzen gesehen mag ich die deutschen eigentlich weniger, wegen ihrer geschichte und den umgang damit. mit den einzelnen deutschen völkergruppen sehe ich das anders, regional sind die erträglicher.

@al :astonished: :astonished: :astonished: :laughing:
wenn du wüstest…die franzosen sind weltmeister im rumnörgeln und meckern
:wink:
(das gehört aber zur französischen kultur :smiley: )

@edwin

…aber sehr oft in einer charmanten weise,
und das ist der kleine unterschied. :wink:

Stimmt, selbst wenn sie hupen klingt das sehr viel netter;)

:laughing:
ist schon war,nur wenn diese nörgelei dann auch mal irgendeine wirkung hätte… :unamused:
motzen für nichts,das wird auch ach einer bestimmten zeit langweilig.nur wenn man im kollektif beim apéro dann mal wieder über diese misstände herzieht,die alle betreffen…das ist dann schon wieder französisches flair :mrgreen:

ja, und dann geht jeder für sich nach hause, grummelt noch ein wenig vor sich hin und alles « wird » gut.