Im französischen Magazin „L’Express“ ist diese Woche eine Untersuchung zu finden, in der analysiert wird, welche Stadt in Frankreich „die zweite“ nach Paris ist, Lyon oder Marseille.
Lyon hat bei den meisten Aspekten die Nase vorn, aber das Wetter in Marseille ist besser als in Lyon.
Ich denke, das ist der schon seit einigen Jahrzehnten « schwelende Streit ». Was die Einwohnerzahl der Gemeinde betrifft (und französische Gemeinden können ganz schön klein sein, weil es kaum Eingemeindungen gegeben hat), so ist Marseille mit 850.000 Einwohnern eindeutig die zweit(größt)e Stadt Frankreichs. Da liegt Lyon mit 485.000 Einwohnern ganz schön hinten. In der « L’Express »-Untersuchung wurde aber wohl der Ballungsraum / die Agglomeration zugrundegelegt, und es es ging nicht nur um die Einwohnerzahl, sondern um einen Vergleich aller Bereiche, die einen Ballungsraum ausmachen.
Bei dieser Zählweise hätte z. B. Brüssel nur 80.000 Einwohner…
Das Zentrum der Ballungsräume verliert immer mehr an Bevölkerung zugunsten der Vorortgemeinden, die meisten eine „Communauté urbaine“ bilden, was in Deutschland der tatsächlichen Ausdehnung der Kommunen entsprechen würde, nach zahlreichen Eingemeindungen (man vergleiche Berlin und Paris).