Widerstand gegen Atomkraft in F

Na geht doch! :smiley: Gratulation an die französischen Atomkraftgegner, die heute bei Caen den Castor-Transport nach D aufgehalten haben! Ne lachez pas !

:top: Richtig so!

Atommüll ist wahrhaftig ein brisantes Thema und das sich Ängste breit machen ist durchaus verständlich. Auch mir schnürrt es bei dem Gedanken von „Zwischenlagerungen“ den Hals zu.Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt ein „Eindlager“ für diesen Abfall gibt.
In wie weit lässt sich wirklich die Atommüllproduktion reduzieren?Bei Erzeugung von Strom ist mir das schon klar, bei einigen anderen Dingen auch,aber wie sieht es in der Medizin aus,z.B: Strahlentherapie…gibts wirklich Alternativen dazu?Wäre Atommüll wirklich wegzudenken oder würden einige Tonnen doch noch übrig bleiben und wer würde freiwillig bereit sein, diese in seinem Ländle zu „verbuddeln“.Also ich weiß niemand…
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Bin gespannt auf eure Alternativen und Antworten

Wurde überhaupt schonmal in Frankreich ein Castortransport (durch Demonstranten)aufgehalten?

Tja, wohin mit dem Müll, ähnlich wie mit dem Radioaktiven kram ist es ja auch mit vielen auf Erdöl basierenden Kunststoffen, die ewiglich nicht auseinanderfallen werden. Deren einziger Vorteil wenn man es denn so will ist nur das keine Strahlenschäden anrichten.

Aber mit dem Strahlezeug ist es schon dumm wenn es nicht mehr gebraucht wird, in wie weit und wie oft kann man so was aufbereiten das man es nochmals wiederverwenden kann?

Denke, jedoch das man in Deutschland klamm und heimlich ein Endlager machen wird. Das Material aus der Asse und diese selber können wohl kaum woanders hingegracht werden, also wird man sich denken, dann werfen wir da einfach noch mehr rein und versiegeln es dann für die nächsten 10.000-20.000Jahre.

Was jenseits der Stromproduktion an Atommüll anfällt ist minimal und ich vermute auch, dass dieser nicht so hoch strahlend ist wie „echter“ Atommüll, der am Montag wieder in meinen Garten gebracht wird.
Es ist wahnwitzig, diese Technologie seit über 50 Jahren zu nutzen und nicht zu wissen wo der Müll hinkommt. Noch wahnwitziger ist es, dass Standorte für Zwischen- oder Endlager nach politischen Motiven ausgewählt wurden. Nahe an der DDR und weit weg vom reichen Süden.

Wer den Müll freiwillig in seinem Land begraben würde? Es kann lukrativ sein, so ein Lager zu betreiben. Finnland hat sich darum gerissen und besitzt jetzt das erste (!!!) Endlager auf europäischem Boden (Info).

Man muss einfach schnellstmöglich weg von der Kernkraft und das ist sogar möglich, auch wenn es uns immer anders eingetrichtert wird. Oh, die umweltfreundliche Atomkraft, die Mär vom Null-Co2-Ausstoß, weil das jetzt unser neuer Horror ist. Dass beim Fördern der für die Atomkraft nötigen Rohstoffe Unmengen an schädlichen Gasen freigesetzt werden interessiert keinen. Das Uran kommt ja aus Afrika. Nicht umsonst sichert Frankreich sich gerade mit aller Energie die neuen Märkte, Lybien, Südafrika, China…, weil sie so billig an Uran kommen. Wenn es um das Co2 geht, dann sei mir als Nichtechnikerin die Frage gestattet, was an Windkrafträdern, Wasserkraftwerken und Solaranlagen Co2 ausstößt.

Was die Proteste gegen Atomkraft angeht, so könnte man denken, dass Frankreich eher unten auf der Skala steht im internationalen Vergleich, denn sie ist allgemein akzeptiert und ein wichtiger Teil des Prestiges der Nation. Die Wahrheit ist, dass Frankreich ganz oben steht. 22% aller Umweltproteste richteten sich von 88-97 gegen Atomkraft, gegenüber 16,5% in Deutschland.

Ich habe im Sommer eine Hausarbeit über Atomkraft in Frankreich geschrieben. Wer in der Literatur mehr zu dem Thema sucht, hier Auszüge meiner Bibliografie. Alle Bücher sind tatsächlich ganz oder in Teilen bei Google Books zu finden :wink:

Interessant sind auch die OCDE-Berichte, davon gibt es jedes Jahr einen. Ein Hinweis noch zu den Büchern von oben: Einige sind von atomkraftfreundlichen Organisationen oder Unternehmen finanziert. Man merkt das beim Lesen und sie geben so auf ihre Weise einen interessanten Einblick in die Sichtweise der Franzosen auf Atomkraft. :laughing:

Danke dir Avonlea für die super Auskünfte.
45 Kilometer von meinem Wohnort soll im Alten Schacht Konrad in Salzgitter-stillgelegtes Salzbergwerg- ,2014 ein neues Endlager entstehen.Die Bauzeit wirs sich allerdings verlängern, so dass erst 2019 damit zu rechnen ist.Zur Zeit dürfen Schulklassen sich vom unterirdischen Bau überzeugen taz.de/1/zukunft/umwelt/arti … ht-konrad/
Ganz ehrlich,wer ein Bergwerk jemals besichtigt hat ist immer fasziniert von dem was ihm "unter Tage"geboten wird und ich komme leider ,dem Bericht zu Folge, zu dem trügerischen Fazit:
Mit Speck fängt man Mäuse…

Das hätte ich doch gerne etwas genauer!

22 Prozent von wievielen vs. 16,5 Prozent von wievielen? Und was war genau los in dieser Periode vor mehr als zehn Jahren? Gabs in Frankreich überhaupt signifikante Umweltproteste in der Zeit?

War umgekehrt in Deutschland womöglich ein grosses Ding im nichtnuklearen Umweltsektor am laufen, das den nuklearen Rest überstrahlte ööh überlagerte (Startbahn West oder so)?

Und wie gross waren die Proteste, die da gezählt und vergleichen werden? Ein Sit-in von zehn Aktivisten von „Sortir du Nucléaire“ entspricht einer dieser Massendemonstration mit Zehntausenden in Gorleben?

Fragen über Fragen…

Gut dass du fragst, ich habe da nämlich auch was verwechselt :blush:
Die 22% beziehen sich auf die Anzahl der gesamten Proteste, die man unter Umweltproteste einordnen kann. Von diesen 22% sind 16,5% gewalttätig (man nimmt die 22% als neue 100% und dann davon 16,5%). Die Zahl für Deutschland habe ich verschlunzt, ich kann sie aber nochmal suchen.
Es wurde die Anzahl der Proteste ausgewertet, die Teilnehmer konnten nur geschätzt werden, als Grundlage dienten Zeitungsauswertungen aus allen Ländern.
Es war nichts Besonderes los in dieser Periode, es ist nur der letzte ermittelte Wert der Studie, die schon in den 60ern/70ern begonnen hatte. Die 16,5% an gewalttätigen Protesten ist der höchste Wert in der Gewaltkategorie bei Umweltprotesten.

SCHOCK habe ich gerade auf einer Internetseite gefunden.
Futuristische Ideen zur Entsorgung
Manche Ideen zur Entsorgung von Atommüll muten reichlich bizarr an. So wurde etwa das Konzept entwickelt, den Abfall an die Ränder der Kontinentalplatten zu lagern und ihn den Erdkräften zu überlassen. Im Lauf der Jahrtausende sollte der Müll dann ins Erdinnere gezogen werden..
Ist soetwas überhaupt möglich?

Andere Forscher wiederum wollen den Atommüll auf „Mission Eternity“ schicken, mit Raketen ins Weltall. Bei diesem Szenario spielt allerdings auch die Angst mit, dass die Rakete beim Start explodieren und eine nukleare Katastrophe anrichten könnte.

die Endlagerung von Atommüll im Meeresgrund war auch schon angedacht…

Hoffe inständig, dass die „veralteten“ Pläne keiner mehr findet…

Alle aktuellen News zum Castortransport und den Widerstandsaktionen gibt es hier:

Der Transport pausiert hier gerade im 30 Kilometer von mir entfernt gelegenen Hannover :frowning:

Der Himmel hier voller Vermutlich um ein überschaubareres Bild der blockierten Bahnstellen zu bekommen.Gruseliges Ambiente

Noch ist es eisig kalt draußen. Hoffentlich kommt der Castor bald.

Wie soll man das denn verstehen? Die „Betreiber“ haben doch versichert, dass keine wie auch immer geartete Wärme den Behältern entweicht. :open_mouth:

keine wärmeabgabe??wer glaubt denn sowas…

200°C warm sind diese Castoren. Wie viel da wirklich nach außen dringt kann ich nicht beurteilen. Jetzt hat der Zug gerade Lüneburg passiert. Hubschrauber sehe ich nicht. Ich gehe aber gleich mal die Temperatur testen. :wink:

nur zur information:
rfi.fr/actude/articles/110/article_1153.asp

Edwin, Du weckst ja hier förmlich die Toten…

Radio France Internationale auf Deutsch… das gibts doch eigentlich gar nicht mehr…

rfi.fr/actude/articles/120/article_2056.asp

totgesagte leben länger… :smiley:
und die freie republik wendland auch :sunglasses:
avonlea,wo hast du denn die ganzen schottersteine versteckt?! :vamp:

Ihr wisst doch was ich damit vorhabe! :mrgreen: