Der tiefe Süden Frankreichs steckt zur Zeit tief in der Klemme namens Gloria: Das starke Mittelmeertief brachte im Departement Pyrenées-Orientales starke Regenfälle, Sturm und hohe Wellen an der Küste. In Argelès wurden strandnahe Häuser überflutet, in Banyuls sammelte sich Meeresschaum. In 48 Stunden waren teilweise bis 200l/m² Regen gefallen und die Gefahr ist noch nicht gebannt: Weiterhin gilt eine rote Unwetterwarnung für das Departement.
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Diesmal hat der Sommer sich länger gehalten, bevor der Herbst ihn vertrieb. Dafür aber mit Wumms: In der Region Charente-Maritime kam es gestern zu Tornados und trombes marines, wenn sie sich über dem Wasser entwickelten. France 3 hat beeindruckende Bilder gesammelt:
France 3, 24.09.20
Ein heftiger Herbststurm verbindet in diesen Stunden die Bretonen und die Provenzalen: Alex fegte erst über die Westküste, jetzt richtet er besonders im Département Alpes Maritimes Schaden an. Auf Belle-Ile wurden in der Nacht 186 km/h gemessen, 100.000 Haushalte sind von Stromausfällen betroffen.
Heute wappnet sich der Süden für Sturm, Gewitter und heftige Regenfälle. Hier heißt der Sturm ebenfalls Alex, obwohl es sich um ein anderes Tiefdruckgebiet handelt. Schulen und Unis sind heute vorsorglich geschlossen geblieben, am Mittag wurde der Zugverkehr eingestellt, Einkaufszentren in der Nähe von Überschwemmungsgebieten werden geschlossen.
Le Monde: Sturm Alex in der Bretagne (frz)
Nice Matin: Sturm Alex an der Côte d’Azur (frz)
Ich friere, dass ich schwitze in dieser kalten Hitze! Während ich in Mitteldeutschland vorgestern die Kuscheldecke rausholen musste, leidet Frankreich in den nächsten Tagen wiederholt unter extremer Hitze, getauft auf den Kampfnamen CANICULE (Hat das eigentlich was mit dem Hundehintern zu tun? So vom Lateinischen her?)
Spaß beiseite: Es wird mal wieder heiß, und das nicht nur im Süden. Die Regierung hat eine Hitzehotline eingerichtet, für alle, die Hilfe brauchen.
Franceinfo berichtet in einem ‹ Direct › live und stellt interessante Fakten und Eindrücke zusammen, unter anderem zu den vergangenen Hitzewellen.
Franceinfo: DIRECT. Vague de chaleur
Wir hatten zwei Tage mit über 40° im Süden. Der Wind war so heiß, dass wir dachten, wir stehen direkt vor einem Föhn. Und auch sonst kühlte es sich nicht ab. Das Meer war 27° warm, einzig der Gardon war erfrischend…