Gestern fanden die Parlamentswahlen in der frankophonen größten Provinz Kanadas statt. Das Ergebnis ist zwar nicht überraschend aber könnte eine große Wende in der Geschichte Québecs bedeuten. Nach 9 Jahren liberaler Regierung kommt die separatistische Parti québecois an die Macht. Ihre Chefin Pauline Marois sollte die erste Frau Premier Ministre von Québec werden. Mit 32% der Stimmen wird sie eine Koalition bilden müssen. Die Liberalen bekamen 31% und die Coalition Avenir Québec (Rechtszentrum) 27%.
Die Wahl fand in einem gespannten Kontext statt, die Studierenden streiten und demonstrieren seit Mitte Februar gegen die Reformpläne der Universitäten von der liberalen Regierung.
Der Sieg des PQ versetzt die Anglophonen Québecs in die Unruhe. Marois hat nämlich vor, (wieder) eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Québecs zu organisieren. Sie will auch die Rolle der französischen Sprache in der Provinz stärken. Die Sorgen der Anglophonen sind so groß, dass einer einen Attentat während der Rede Marois’ verübt hat : 1 Toter und 1 Verletzter. Der Attentäter hätte mit einem englischen Akzent « les Anglais se réveillent ! » gesagt.
Ein bisschen über die Studentenproteste. (wesentlich mehr in der frz Version)
Hier über die Ergenisse
Hier über das Attentat
Hier über die Sorgen der Anglophonen