Heute abend um 20:15 läuft auf Arte ein Film, den ich euch ans Herz legen möchte. Ich habe ihn schon dreimal gesehen. „Es lebe die Bombe!“ ist ein französischer Fernsehfilm, der von den Atombombentests Frankreichs in Nordafrika in den 60ern handelt. Drei Soldaten sollen die Bombe auslösen und befinden sich dazu in unmittelbarer Nähe des Berges. Der unterirdische Test schlägt fehl, aus dem Berg kommen Tonnen radioaktiver Asche, doch die Soldaten sollen die Stellung halten. In der Wüste unter dem Ascheregen trinken und essen sie den Rest ihres verstrahlten Proviants. Sie verlieren den Kontakt zur Basis und sind auf sich allein gestellt. Als sie beschließen, doch wegzufahren, kommt es zu weiteren Pannen und die drei lösen einen riesigen Alarm aus, als sie unverhofft ins Lager zurückkehren und keiner weiß, wie mit den Strahlenopfern umgegangen werden soll. Sie werden behandelt, aber gleichzeitig darf die Öffentlichkeit nichts von dem fehlgeschlagenen Atombombentest erfahren…
Das ist interaktives Fernsehen fü den aufgeklärten Menschen des 21.Jahrhunderts: Er möchte aufstehen von seinem Sessel und in den Bildschirm schreien: „Nein! Tut das nicht! Nicht essen!“ oder „Verschwindet auf der Stelle!“ und fuchtelt wenig späterden Verantwortlichen mit der Faust vor der digitalen Nase herum. Auch wenn dieser Film und speziell das Ende einem die Kehle zuschnürt, so sollte man ihn sich unbedingt ansehen und nachdenken.
Die Schauspieler spielen hervorragend die ahnungslosen Soldaten, die bis zum Schluss dabei ihren Humor nicht verlieren, was es dem Zuschauer doppelt schwer macht, ruhig zu bleiben, bis er am Ende seines interaktiven Fernsehabends auch zynisch ins Wohnzimmer ruft: „Vive la bombe!“
Das Erschütternde an diesem Film ist die Dummheit und teilweise Sorglosigkeit der 4 Soldaten. Lag es an der mangelnden Information der 4 Jungs über derartige Gefahren oder haben sie den Verstand bei der Einberufung mit den Zivilkleidern abgegeben?..
Daß derartige Vorfälle von den Vorgesetzten vertuscht werden, ist wohl klar. …und das ist nicht nur innerhalb der Grande Nation so…
Ich weiß nicht, ob es Dummheit ist. Sorglosigkeit eigentlich auch nicht richtig. Es gab die ganze Zeit über Szenen, in denen schon Angst deutlich wurde, besonders bei dem kleinen, hyperaktiven Soldaten. Und sie kamen auch auf Gerüchte über missglückte amerikanische Tests zu sprechen und was nach den beiden Bomben auf Hiroshima und Nagasaki mit den Menschen passiert ist. Wer darauf nichts gibt ist nur der Lieutnant Philippe. Der Grund dafür ist, dass er nicht als Weichei dastehen möchte, nachdem sein Vater im Krieg gestorben ist und Antoine (der jetzt mit seiner Mutter zusammen ist), für ihn überall ein gutes Wort eingelegt hat und ihn in die Wüste, in die Sicherheit geschickt hat. Sie sprechen einmal über Funk miteinander und Philippe bricht das Gespräch ab.
Leichtsinnig sind sie aber alle, nicht nur die Soldaten. Von Schutzkleidung hat keiner da was gehört und Gefahren werden einfach ausgeblendet, siehe die Bedenken zum Wetter am Tag des Tests. Und danach wird alles im Sinne der „Staatsraison“ totgeschwiegen, Hauptsache Frankreich kann wieder seinem Napoleonsyndrom fröhnen und auf großen Atomstaat machen.
Die Ärzte wussten nicht, wie sie mit den jungen Strahlenopfern umgehen sollten und als dann klar wurde, dass zwanzig Stunden duschen und Haare abschneiden nichts bringen würde, hat man in Paris angefangen sie als Versuchsobjekt zu gebrauchen und nach acht Monaten einfach nach Hause geschickt. Jede Wette, dass die Ärzte und die Verantwortlichen für alles schon längst wussten, was die Folgen der Strahlenbelastung sein würden.
Im Anschluss lief noch eine Doku über die Atombombenversuche der Amerikaner im Bikini-Atoll. Wahnsinn, wie sie die Medien für sich genutzt haben. Den Filmern und Journalisten vor Ort (!) war offenbar nicht bewusst, wie gefährlich diese Strahlen sind, was eigentlich unglaublich ist. Das Bewusstsein dafür kam wohl erst, als sich die Folgenvor der Öffentlichkeit nicht mehr verbergen ließen.
Tatsächlich hat nur der Kleine- wie Du sagst Hyperaktive- geahnt, daß es um Leben und Tod ging. Die anderen drei, allen voran Lieutenant Philippe, wollten nicht als Feiglinge dastehen. Mut ist aber immer gepaart mit Dummheit.
Spätestens als sie erkannten, daß der Versuch schief gelaufen ist und sie auch keinen Kontakt zur Basis mehr herstellen konnten, hätte der Verstand einsetzen müssen - und dabei hätte schon der gesunde Menschenverstand gereicht! Gerade bei Philippe, weil er ja auch letzten Endes die Verantwortung für die 3 anderen trug.
Wie schrecklich, daß ihnen essen wichtiger war als gesund überleben.
nee, dann sind die „hackenbeisser“ (also kleine kinder) schon im bett und schlafen, man hat verdaut, die flasche wein ist noch etwas gefüllt, da kann man entspannt zusehen…
…ins bett gehen…
…und sich dann am nächsten tag richtig aufregen und diskutieren.
Der Grund, dass die meisten guten Sachen bei den anderen öffentlich-rechtlichen Senden viel zu spät laufen, ist eben doch, dass es um Quoten geht und die Sender ihren Einfluss verlieren würden, wenn sie nur noch Programm für die Intelligenten machen. Man muss allen gerecht werden: « Rote Rosen » läuft tagsüber für die Arbeitslosen, abends « Rosamunde Pilcher » für die Rentner und nachts eben für die, die für die guten Filme auch länger aufbleiben, weil für sie Kultur wichtig ist.
Ich hoffe du komst jetzt nicht zu dem Schlus das Intilligenz weder arbeitslos noch verrentet wird
Weil dann müstest du mir erklären warum sie so früh sterben, die Intillegenten Etwa weil sie zu speht färn sehen