Bekanntlich führt die französische Republik einen luxuriösen Lebenstil. Politiker und hohe Beamte werden mehr als gut bezahlt und genießen auch Privilegien. Das gilt aber nicht nur für beschäftigten Politiker, sondern auch die ehemaligen Präsidenten werden vom Staat besonders verwöhnt.
Die ehemaligen Präsidenten verfügen über eine möblierte und voll ausgestattete Dienstwohnung, und zwar ohne Grenze, was Fläche und Dauer betrifft. Sarkozys Wohnung (die er als Büro benutzt) kostet 15.000 monatlich. Außerdem stellt der Staat jedem ehemaligen Präsidenten 7 Eingestellten (Berater, Pressesprecher, Sekretär usw.) sowie Sicherheitspersonal (mindestens 2 Polizisten), einen Dienstwagen mit mehreren Chauffeurs zu Verfügung. Vom Staat überwacht werden auch die privaten Wohnungen bzw Häuser.
Sich bewegen dürfen die Ex auch gratis: Kosten für Zugfahrten und Flüge gibt es für sie keine. Sie dürfen außerdem in jeder französischen Botschaft übernachten. Sie werden da empfangen, als wären sie noch im Dienst.
Taschengeld gibt es natürlich auch. 6.000 Euros brutto im Monat als Pension, + eine « prime de sujétion », deren Betrag geheim bleibt… Alles ist natürlich mit anderen Einkommen kumulierbar. Außerdem bekommen sie eine Pension für jeden ihrer früheren Mandaten, ca 10.000 im Monat. Schließlich bekommen sie 12.000 im Monat, weil sie (auf Lebenszeit) im Verfassungsrat sitzen dürfen. (Allerdings sitzt da nur Giscar d’Estaing regelmäßig).
Ähnliche Privilegien gibt es in allen (oder zumindest vielen) Ländern, jedoch sind sie zeitlich begrenzt. Frankreich ist also ein Einzelfall. Insgesamt kostet jeder Präsident jährlich zwischen 1.5 und 2 Millionen Euros. Drei sind noch am Leben: Valéry Giscard d’Estaing (Ex seit 1981 !), Chirac (seit 2007) und Sarkozy (seit 2012).