Schweres Zugunglück in der Nähe von Paris

Im Bahnhof von Brétigny-sur-Orge bei Paris auf der Strecke nach Limoges ist ein vollbesetzter Regionalexpress am frühen Abend bei hoher Durchfahrtsgeschwindigkeit zur Hälfte entgleist. Bis jetzt sieben Tote und viele Schwerverletzte forderte das Unglück, dessen Ursache noch nicht bekannt ist.

spiegel.de/panorama/zug-in-d … 10899.html

Man weiß bisher noch nicht aus welchem Grund der Zug entgleist ist.

Jetzt weiß man, daß das Unglück auf einen 20 KIlo schweren Metallteil einer Weiche (genannt „éclisse = Lasche“ ) zurückzuführen ist
Hier das Metallstück :

Ob dieser Teil in schlechtem Zustand war oder aus böser Absicht kaputtgemacht wurde , bleibt bisher noch unerklärt.
EDIT:
http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/defekt-an-weiche-soll-zugunglueck-verursacht-haben-x1x

Zu allem Übel, hätte es noch viel schlimmer kommen können…Der Lokführer verhinderte durch seine Sensibilität eine wohl noch größere Katastrophe.
tagesspiegel.de/weltspiegel/ … 93132.html

Doch eine andere Frage ist, ob die Strecke Paris – Limoges technisch überhaupt noch sicher genug ist. Unter Fachleuten gilt sie als „völlig überaltert“, wie Francois Durovray, ein Vorstandsmitglied des Verkehrsverbandes der Region Ile-de-France (Stif), „Le Parisien“ sagte. Insbesondere der Bahnhof von Bretginy sei als „schwarzer Punkt“ identifiziert worden. Weichen und anderes Material stammten noch „aus der Vorkriegszeit“. Seit 2009 gebe es einen Plan für Investitionen über 200 Millionen Euro, aber der Beginn der Arbeiten sei nicht vor 2017 vorgesehen. (Tagesspiegel 14.7.13)

Frankreich ist ein Eisenbahnland. Dabei fällt aber die Diskrepanz zwischen dem in den letzten fast vierzig Jahren aufgebauten Hochgeschwindigkeitsnetz mit schnurgeraden Schienenwegen, futuristischen Bahnhöfen und Viadukten und aerodynamischen « Zugpfeilen » auf, und den alten Fernverkehrsstrecken, aber auch Regionalstrecken, bei denen man als Benutzer oft das Gefühl hat, man befände sich noch in der Nachkriegszeit. Hier scheint sich, vielleicht weil nicht prestigeträchtig, wenig getan zu haben, oder wenn, dann nur halbherzig und oberflächlich. Schuckel-Klapper-Rumpel und bei Halt Bahnhöfe, wo man automatisch nach den Milchkannen auf dem Bahnsteig sucht.

Ich stimme völlig dazu ! :top: Alles für „Prestigezüge“ ! :smiling_imp:

Sehr schlimm… :frowning:

Ja, diese Diskrepanz, die Ihr beschreibt, ist in Frankreich offensichtlich…

In Deutschland oder Italien ist es nicht anders ! :unamused:

Genauso wie in Österreich…

Allein die Bahnstrecke, die ich vor ein paar Jahren täglich benutztete, ist mehr als verältert. Nur ist sie für die SNCF äußerst lukrativ (die Bahnstrecke mit dem höchsten Gewinn Frankreichs), und die Züge werden so oder so voll, da unheimlich viele Menschen diese Strecke zur Arbeit benutzen. Zu Spitzenzeiten müssen viele Reisende stehen, und leider zu oft kommt es zu Verspätungen: darunter wegen defekten Weichen.
Das könnte jeder Zeit noch überall passieren. Der SNCF war es offensichtlich egal, Bahnstrecken bis zur Überlastung zu benutzen. Das ist heute noch bei meiner Bahnstrecke und vielen anderen noch heute der Fall.