Ich habe ein kleines Übersetzungsproblem (leider taucht das öfter auf ) wie hier in einem Lied von P. Kaas:
Entrer dans la lumière
Comme un insecte fou
Respirer la poussière Vous venir à genoux
Ich vermute hoffentlich richtig, wenn man venir à genoux mit « zu Füßen liegen » übersetzt? - Nun frage ich mich allerdings wer wem zu Füßen liegt. Ich tippe auf
ihr liegt mir zu Füßen - bin mir aber nie sicher, weil auch
ich liege euch zu Füßen - einen Sinn ergeben würde.
Ich denke eher, dass Pat es mehr in dem Sinne von « anhimmeln » meint oder « Ihr seid zu meinen Füßen », da sie ja oben auf der Bühne steht. Man kann es nicht wörtlich übersetzen, sondern eher sinnbildlich.
esge, ich denke, Du darfst den Text nicht so auseinanderpflücken und versuchen wortwörtlich zu übersetzen.
Sie (bzw. der Texter) beschreibt ja wie sie sich fühlt, wenn sie ins Rampenlicht tritt. Warst Du schon einmal bei einem Konzert von ihr?
Für mich macht der Text so einen Sinn, auch im Hinblick auf ihr Verhalten auf der Bühne:
(Ich) lasse Sie (auf mich) zukommen
wie einen zauberhaften Liebhaber
und hülle Sie ein
mit dem Klang meiner Musik.
Rein grammatisch müssten alle drei Verben dasselbe Subjekt haben, da käme also sie auf Knien zu « euch ». Wenn « vous » aber Subjekt zu « venir » sein soll, dann wäre das plötzlich gebrochene Sprache, petit-nègre. Passt das an diese Stelle? Bei Kaas eher nicht, aber das andere, dass sie auf Knien zu ihren Fans kommt, passt meiner Meinung nach schon.
Naja einen Zusammenhang mit einen nachfolgenden Text gibt es hierbei nicht. Es ist eher eine Art Zitat. Ich wollte nur wissen ob es Grammatikalisch richtig ist.
Aber danke
Grammatikalisch falsch, heutzutage nicht mehr vertretbar. Es steht für venir vers vous à genoux. ABER ich bin ziemlich sicher, dass es eine klassische Struktur ist. Es gibt Überbleibsel davon z.B.: il m’est venu une idée. Es war mal ein Dativ-objekt, sozusagen.
Es klingt poetisch aber unbeholfen, würde ich sagen, wenn ein Schüler das schreiben würde. Ihr kennt das: Nachahmung der klassischen Sprache, ohne richtig klassisch zu sein.
Das sehe ich völlig anders.
„Grammatikalisch falsch“ würde eine eine Normgrammatik voraussetzen, die diese Konstruktion ausschlösse. Natürlich gibt es Normgrammatiken und grammatische Normen. Soweit brauchen wir aber gar nicht zu gehen.
Es ist auch der Rückgriff auf „klassische Strukturen“ (gemeint ist vielleicht das 17. Jhdt?) unnötig.
Schaut man sich den Gesamttext an, so handelt es sich um ein lyrisches Werk, das ausschließlich aus Infinitivkonstruktionen besteht.
Die Hauptinfinitive stehen jeweils für eine Konstruktion, die das Subjekt JE plus konjugiertes Verb ersetzt bzw. durch ein solches ersetzt werden kann. Das JE ist präsent, ohne ausgesprochen zu werden.
Der Vierzeiler am Anfang und am Ende ist aufzulösen als (jeweils 2 Zeilen):
J’entre dans la lumière comme un insecte fou
und
Je respire la poussière vous venir à genoux
= qui se lève sous vos pieds (= ich bin Euch so nahe, daß ich förmlich den Staub atme und riechen kann, der unter Euren Füssen leicht aufgewirbelt wird)
Ich lasse mich aber gerne von einer anderen Interpretation überzeugen.
Je respire la poussière vous venir à genoux ist einfach schwachsinnig. Solche Sätze gibt es in Liedern zu Haufen. Kaas braucht sich nicht zu schämen. Falsch bleibt es. Die Struktur an sich besteht schon, das heißt aber nicht, dass sie mit beliebigen Worten immer Sinn macht.
Wenn Französisch deine Muttersprache ist, muss ich mit deiner Mutter reden…