Ich auch nicht,aber wenn ich zufällig dort gewesen wäre,weiß ich wie ich,als Besucher,reagiert hätte.Ich glaube,ich wäre vielleicht weggelaufen,um ihn nicht grüssen zu müssen.
Wenn ich aber Präsident gewesen wäre,hätte ich bestimmt nicht so reagiert.
Heute morgen im « Franceinter »-Radiosender, hat ein Journalist an solche ähniche Fälle erinnert,und die jeweiligen Reaktionen der damaligen Präsidenten zitiert.
1)De Gaulle ist irgendwo in Frankreich auf Besuch.Aus dem Publikum hört man den Ruf « Morts aux cons ».Hab keine Ahnung wie man das auf Deutsch übersetzen könnte.Auf Englisch würde man vielleicht sagen:« Death to bastards! »,oder « Fuck the bastards ».
Antwort des Generals:"Vaste programme,"etwa « ein umfangreiches Programm! »
2)In ähnlichen Umständen ruft ein Mann aus dem Publikum Präsidenten Chirac:« Connard/Blödmann » zu.
-Freut mich,Sie kennenzulernen erwidert Chirac,als hätte sich der Mann bei seinem Familiennamen vorstellen wollen.
Unser kleiner Präsident scheint aber an Selbst
beherrschung /maitrise de soi ,und an Schlagfertigkeit/esprit de répartie und Humor zu mangeln…
Der Kanzler, der die Leute mit seinen blühenden Landschaften verkohlt hatte, ging auch auf einen Werfer nach einem Tomatenvolltreffer los. Solche Entgleisungen passieren sicher öfter als man denkt, sind früher auch oft genug vorgekommen, nur waren nicht ständig Leute mit Kamera oder Handy zur Stelle um zu filmen. Daran müssen sich wohl auch Politiker noch gewöhnen.
Viel schlimmer finde ich solche gewollten öffentlichen Aussagen von Politikern, wie zur Zeit gerade der Ministerpräsident Böhmer zu den Kindesmorden in Deutschland von sich gegeben hat:
Anscheinend scheint der Herr Ministerpräsident glücklicherweise in der eignen Partei isoliert zu sein.Die Frage ist aber;sind die anderen CDU-Politiker mit seinen Aussagen überhaupt nicht einverstanden,oder sagt er nur laut,was die andren heimlich denken?
Gute Frage! aber ich befürchte das letztere … Immer wenn irgendwas nicht so ganz hinhaut - egal ob´s die Jugendkriminalität ist, das derzeit aktuelle Komasaufen der Jugendlichen oder die Pisastudie - die DDR ist immer eine ganz logische Erklärung für alle Probleme jenseits der Elbe - sicher auch noch in den nächsten 18 Jahren. Das hat doch immerhin den Vorteil, dass die Herrschaften die Auswirkungen ihre eigenen Politik nicht hinterfragen müssen.
Ich weiß nicht, ob viele Leute (Politiker) im Westen (in ganz D) so denken, wie Böhmer. Allerdings pflege ich auch keinen Umgang mit Politikern.
Jedenfalls finde ich diese plumpe Gleichsetzung eines großen Teils der Bevölkerung mit einem verschwindend geringen Prozentsatz von Kriminellen einfach unerträglich.
Vor allem muss man sich doch in Erinnerung rufen, dass die Eltern, die ihren Nachwuchs zu Tode quälen, in der Regel maximal um die 30 Jahre alt sind.
D.h. sie waren zum Zeitpunkt des Mauerfalls noch kleine Kinder.
Welches Umstände waren für die Täter denn prägender? Die in der Kindheit oder die der letzten 18 Jahre seit dem Mauerfall mit seinen sozialen Verwerfungen? Dieser Zeitraum beträgt immerhin mehr als 1/2 bis 2/3 der Lebenszeit der betroffenen Eltern. Und wie will man gleichartige Verbrechen erklären, die Leute begehen, die nur im Westen gelebt und keine « DDR-Prägung » mitbekommen haben?
Die Gründe muss man ganz woanders suchen und da ist der Gesichtspunkt der Überforderung der Eltern und der mangelnden Unterstützung durch die Jugendämter nur ein Ansatz.