Eine der auffälligsten Veränderungen der letzten Jahre in den französischen Städten ist die Rückkehr der Strassenbahn.
Man hat den Eindruck, es bestehe ein eigentlicher Wettbewerb unter den Städten darum, wer das schnittigste Gefährt auf die Schienen bringt
Nantes, Grenoble und Strassburg waren die Pioniere (in dieser Reihenfolge), inzwischen gibt es fast keine mittelgrosse Stadt mehr, deren Bürgermeister nicht vor diesen (oder den letzten) Lokalwahlen noch schnell eine Tramlinie eröffnet hätte. Das geht von Bordeaux bis Valenciennes, von Mülhausen bis Rennes, von Orléans bis Montpellier von Marseille bis Caen und so weiter und so fort, selbst die Hauptstadt Paris macht inzwischen mit und hat „intra muros“ auch schon ihre erste Linie.
Die Wiedereinführung der Strassenbahn, die in der Autobegeisterung nach dem Krieg aus dem Stadtbild verbannt worden war, läuft meist parallel mit städtebaulichen Neugestaltungen und Verkehrsberuhigungen in Innenstadtzonen. Die Stadtregierungen hätten sie ohne das Versprechen „Tram“ wohl nicht in Angriff genommen oder auf jeden Fall nicht durchgebracht.
In Frankreich sind die Trams denn auch weit mehr als blosse Transportmittel. Sie stehen (in der lokalpolitischen Rhetorik) meist für den umfassenden Aufbruch in ein neues, verheissungsvolles Zeitalter für die jeweilige Stadt.
(Ich weiss gar nicht: wie siehts eigentlich in Nîmes aus, Skyblack? Habt Ihr auch schon eins?).
Persönlich wäre ich dem Delanoë dankbar, wenn er die Straßenbahnen nicht mitten in der Stadt fahren ließe… Straßenbahnlinien den boulevards des Maréchaux entlang finde ich eine tolle Idee, aber wenn man sieht, wie Straßen bzw Plätze mit zu viel elektrischen Kabeln (?) aussehen, wo viele Linien sich kreuzen… Das wünsche ich dem Place de la Concorde nicht
(übertriebenes)Beispiel in der sonst schönen Stadt Graz
Ich wohne ganz in der Nähe eines Ortes mit diesem Gefährt. Einer Schwebebahn, man, braucht nicht mit Auto oder Moto über Schienen fahren und als Fußgänger keine Angst haben überfahren zu werden…
Jaja so kommt jeder wieder auf die Straßenbahn. Sie halten die Städte schön sauber im Gegensatz zu all den fetten Dieselbussen. Auch hier in MUC wollten Sie sie um die 70/80er Jahre einmotten (nachdem S-U-Bahn gebaut waren) … aber dann wurde es ihnen warm ums Herz und sie haben die Tangentialverbindungen mit der Tram neu bestückt. Und nachdem F ja Strom im Überfluss besitzt…
Von was redet ihr? Die Schwebebahn befindet sich in Wuppertal, das steht ja auch dabei.
So ein Blümchentram würde mir auch gefallen! Leider ist meine Stadt zu klein dafür. Aber ich würde mich schon freuen, wenn der Straßburger Tram bis Kehl durchführe - was ja auch geplant ist, aber noch nicht so bald…
Ach so, die oberen! Stimmt, in Mulhouse war ich vor kurzem. Mit Schnee sieht sie aber noch viel besser aus…
Jetzt wollen wir aber wissen, ob die schöne Blümchenbahn wirklich in Montpellier rumfährt!
Ich kenn zwar auch nur die Blaue mit stilisiertem Vogel (Möwe ), aber lt. offizieller Site gibts jetzt auch eine Blümchenbahn in ja in Montpellier
1-2-3 Richtige
öhm… kleine Korrektur zum ersten Eintrag in diesem Faden unter dem Motto: wie schnell man doch alle die Strassenbahnen durcheinander bringt
War gerade in Rennes (zu dumm… ) und hab weit und breit keine Strassenbahn gesehen… Tatsache ist, das/die Tram wird in der bretonischen Hauptstadt erst diskutiert als neues Verkehrsmittel an der Peripherie. Rennes ist hingegen schon jetzt stolze Betreiberin einer ferngesteuerten Untergrundbahn (wie Lille)!
Rein platonisch Aber Patrick Kron, der Boss von Alstom, war „zufällig“ auch an Sarkozys Präsidentschaftsfeier im Fouquet’s. Und die beiden sind überhaupt gute Kumpels, spätestens seit Sarkozy Alstom aus einer schweren Finanzkrise rausgerissen hat. Das war 2004, Sarkozy war Wirtschaftsminister und er drückte trotz Gemotze aus Brüssel einen staatlichen Milliardenkredit durch, der Alstom das Überleben als zusammenhängender Konzern sicherte. Siemens hatte sich schon gefreut, den Turbinenteil des Konkurrenten schlucken zu können. Merkel protestierte aber Sarkozy hat Recht behalten: Alstom steht inzwischen wieder mit vollen Auftragsbüchern und finanzell handlungsfähig da → und Kron hat auch gerade wiedermal einen netten Auftrag aus Merkelland auf die Schienen gebracht: 180 Regionalzüge (süsse Rache an Siemens?)
Alstom gehört zur Gruppe jener grossen französischen Technologiekonzerne, die Sakrozy als „strategisch“ betrachtet und notfalls von Staats wegen verteidigen will. Kron übrigens, der Spezi, träumt davon, mit Areva (siehe Atom-Thread) eine strahlende Beziehung einzugehen - man ist gespannt, ob und wie Sarkozy Pate sein wird…
Was die Ferngesteuerten betrifft: Für Rennes fehlt mir die Tiefenschärfe (dafür bin ich zu schnell davongerennt…). Die zeitlos topmoderne, ferngesteuerte Linie 14 der Metro in Paris hingegen (von Alstom, évidemment), die benutz ich regelmässig, und die ist bis jetzt noch jedesmal absolut pannenfrei gelaufen!
Die etatistische Tradtion und die formelle (und informelle!) Machtballung beim Staatspräsidenten sind nun mal sehr ausgeprägt in Franzland. Andererseits, ich nehm an, Euer Franz-Josef selig hat auch dann und wann ein, zwei Mass gehoben auf das Wohl der bayerischen Unternehmensbosse, ned?
Bon, vielleicht nich gerade im Fouquet’s (von Minga)
Ja, es gibt sie tatsächlich. Wenn ich das richtig gesehen habe, fährt sie aber nicht mitten drin. Am Comédie fährt nur die mit den Schwalben (ich finde sie sehen aus wie Seeschwalben).