Dieses vom Autor als Novelle bezeichnete literarische Produkt aus dem Jahr 2021 beschreibt den Versuch, Schwerkriminelle durch eine medizinisch-psychiatrische und gruppentherapeutisch angelegte Behandlung zu resozialisieren. Alle in einer Station isolierten „Patienten“ haben offenbar durch einen operativen Eingriff das Gedächtnis verloren inklusive der Erinnerung an ihre kriminelle Vergangenheit und sie werden einer zusätzlichen Behandlung durch Medikamente unterzogen. Vor allem aus der Perspektive des Mörders Duke, der lange Zeit als resozialisierbar erscheint und schließlich doch wieder zum Mörder wird, erfasst der Autor das weitgehende Scheitern des Experiments durch vielfachen Mord und Totschlag. Eine kaltblütige, politisch verantwortliche Mitarbeiterin liquidiert den Leiter des Experiments und lässt durch eine angeordnete Brandkatastrophe alle Spuren beseitigen. Die möglicherweise vom Autor beabsichtigte düstere Message könnte wohl in der Warnung vor fragwürdigen medizinisch-psychiatrischen Experimenten bestehen, vielleicht aber auch in der niederschmetternden Botschaft, dass Schwerkriminelle immer wieder rückfällig werden und also nicht resozialisierbar sind. Das Men-schenbild, das Valentin Auwercx hier vermittelt, erscheint ingesamt negativ, nicht nur mit Bezug auf die „Patienten”. Die sehr geringe literarische Qualität dieser Novelle wird extrem belastet durch die ausführliche Schilderung brutaler Gewaltszenen, grauenhafter Morde, sexueller Obszönitäten und Vergewaltigungen. Insgesamt gesehen mag die Idee, die dieser Novelle zugrundeliegt, zwar originell sein, aber Message und literarische Umsetzung sind sehr abstoßend.