Der schon 2009 in Frankreich erschienene Roman ist nicht nur ein rührender Liebesroman, sondern weist auch Elemente eines spannenden Kriminalro-mans und in einigen Kapiteln auch eines Fantasy-Romans auf. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der nur scheinbar entschlossen handelnde Elitepoli-zist Martin Beaumont, der an dem für ihn unverständlichen Bruch mit seiner großen Liebe Gabrielle leidet, und ein von ihm hartnäckig gejagter cleve-rer Meisterdieb von Kunstwerken und wertvollem Schmuck ( Archibald Lean), den Martin zugleich bewundert und hasst und dessen Verhaftung für ihn im Rahmen einer Flucht vor seinen Beziehungsproblemen ein fragwürdiges Lebensziel ist. Martin Beaumont und Archibald Lean, die sich in vielem ähneln, werden in ihren positiven und negativen Zügen sehr differenziert erfasst. Beide engagieren sich in humanitär-karitativer Hinsicht. Gabrielle und alle anderen Hauptpersonen müssen tragische Erlebnisse verarbeiten. Auch etliche andere Bezugspersonen werden genauer und z. T. prägnant in ihren Beziehungsproblemen dargestellt. Der Autor entscheidet sich für ein relatives Happy-End, das wie die zahlreichen literarisch-philosophischen Zitate zum Nachdenken über die Liebe, das Schicksal und viele andere Realitäten der menschlichen Existenz anregt. Der in den Schlusskapiteln erkennbare Ausflug des Autors in die Fantasy-Welt mag den Leser zwar etwas irritieren, erscheint mir aber akzeptabel als Mittel zur Betonung der Rolle des Unterbe-wusstseins und des Schicksals im menschlichen Leben. Insgesamt ein sehr lesenswerter Roman