In dem 2017 erschienenen Roman „Parce que je t’aime” behandelt Guillaume Musso in der für ihn typischen einfühlsamen Weise Probleme von Menschen, die durch Schicksals-schläge oder soziale Fehlentwicklungen in eine bedrohliche Situation geraten, aber mit Hilfe von mitfühlenden Mitmen-schen ihren Weg zu einem positiven, glücklicheren Leben finden. Im Zentrum des durchaus spannenden Romans stehen die Freunde Mark und Connor, die trotz ihrer problematischen sozialen Herkunft und trotz ihrer Belastung mit einer großen Schuld erfolgreiche Psychiater bzw. Neurologen werden. Als die 5-jährige Tochter (Layla) von Mark und seiner Frau Nicole spurlos verschwindet, gerät Mark, der sich eine Mitschuld an dem Verschwinden Laylas zuweist, in eine Lebens-krise. Die vom tragischen Tod ihrer Mutter belastete soziale Außenseiterin Evie, die sich an einem schuldigen Arzt rächen will, und die depressive und extravagante Millio-nenerbin Alyson, die ihr Leben nicht im Griff hat, werden auf abenteuerliche Weise Kontaktpersonen von Connor und Mark. Mit einem neuartigen Heilverfahren gelingt es dem Neurologen Connor, eine positive Entwicklung bei seinen 3 Patienten herbeizufüh-ren. Auch wenn die Schlusskapitel mit ihrer überraschenden Wende stark konstruiert erscheinen, ist dieser Roman vor allem wegen der detaillierten Schilderung der Gefühle und Gedanken der Hauptpersonen sowie der deutlich erkennbaren Empathie des Autors ein lesenswerter Roman, der auch das Thema Or-ganspende in einer bewegenden Form anspricht. Die den einzelnen Kapiteln vorangestellten literarisch-philosophischen Zitate (ein Markenzeichen Mussos in allen seinen Romanen) regen durchaus zum Nachdenken an. Beeindruckend ist auch in diesem Roman Mussos die lebensbejahende Grundeinstellung des Autors, der trotz vieler negativer Aspekte im Leben der Hauptpersonen Wege zu einer glücklicheren Zukunft aufzeigt.