Lecke Ölpipeline verschmutzt Vogelschutzgebiet
In Südfrankreich ist eine Ölpipeline gebrochen. Das ausgelaufene Öl hat ein Vogelschutzgebiet in der Ebene von La Crau (Bouches-du-Rhône) verschmutzt.
Nach Angaben der französischen Behörden liefen 4000 Kubikmeter Rohöl aus; es bildete sich ein rund zwei Hektar grosser Ölteppich.
»Das ist eine ökologische Katastrophe», sagte Umweltstaatssekretärin Chantal Jouanno in Saint-Martin-de-Crau. Das betroffene Gebiet, das Reservat Coussouls de Crau, liegt am Rande der Camargue, östlich von Arles und nordwestlich des Etang de Berre, eines grossen Teiches mit Verbindung zum Mittelmeer.
Das Reservat hat eine Fläche von 7400 Hektar. Es war 2001 zum Naturschutzgebiet erklärt worden. Dort leben zahlreiche Arten, die aus afrikanischen Steppengebieten dorthin gelangten, darunter tausende Vögel und Heuschrecken.
Das Leck war am Freitagmorgen gegen 08.00 Uhr festgestellt worden und konnte am späten Vormittag abgedichtet werden. Helfer begannen bereits mit Aufräumarbeiten. Nach Angaben der Behörden soll die gesamte durch Öl verseuchte Erde abgetragen werden.
Journalisten wurden zum Unglücksort nicht vorgelassen. Sicherheitskräfte umstellten das betroffene Gebiet wegen der giftigen Dämpfe. Die Pipeline wurde auf einer Länge von 20 Kilometer unterbrochen.
Ursache unklar
Eine Sprecherin der Betreibergesellschaft SPSE (Société du Pipeline Sud-Européen) sagte, es sei unklar, wie das Leck entstanden sei. In einem ersten SPSE-Communiqué war davon die Rede gewesen, dass kein bewohntes Gebiet und keine Wasserläufe betroffen seien.
Die Staatsanwaltschaft in Tarascon leitete am Freitag Ermittlungen ein, die sich zunächst gegen die Betreiber der Pipeline richten.
Rohöl auch für die Schweiz
Die unterirdische Pipeline ist 769 Kilometer lang und führt von Fos-sur-Mer bei Marseille nach Cressier (NE), ins Elsass und nach Karlsruhe in Deutschland. Sie war 1971 gebaut worden und liegt rund 80 Zentimeter unter der Erde.
Jährlich werden gemäss SPSE rund 23 Millionen Tonnen Rohöl durch die Pipeline gepumpt - fast ein Drittel des gesamten Rohöls, das in Europa über Pipelines transportiert wird.
In Cressier verarbeitet die Raffinerie von Petroplus das Rohöl aus der französischen Pipeline. Die Pipeline-Betreiber versicherten, ihre Kunden würden weiter ohne Unterbrechung beliefert. Bei Petroplus waren die Besitzer am Freitag nicht in der Lage, die möglichen Folgen des Pipeline-Bruches abzuschätzen.
(sda)
Diese Meldung habe ich eben in der aktuellen Presse gefunden…
Hoffentlich passiert nicht noch schlimmeres…
Gruss,
Côtier