Gestern war in Frankreich ja Nationalfeiertag: Mit großem Pomp und einstudierter Zeremonie. Meine Frage wäre : Wird das als bewegendes nationales Ereignis gefühlt oder einfach nur das als reine Show empfunden?
In D gibts sowas ja (zum Glück!) nicht: der Wiedervereinigungstag hat sich ja als reiner Arbeitnehmerfeiertag enpuppt, mit spärlichem Brimborium und Humptata. Wär mir ehrlich gesagt auch sehr befremdlich, wenn so was hier auf den Straßen ablaufen würde.
Hier c’était la „Fête nationale“ en France avec pompe et une cérémonie bien rodé. Ma question serait: Est-ce que ce un evenement national pathétique avec plein des sentiments ou est-ce que seulement un grand show ?
Chez moi en Allemagne on n’a pas qqchose pareil (heureusement ). Ben ouais on a le jour de la réunification, mais c’est surtout un evenement pour des employés parce-qui’ils ont un jour de ferie. Franchement, pour moi il aurait l’impression étonnant si on veut fêter le 03.10 comme une grande Fête nationale.
Für mich ist das alles(ich meine die Militärparade auf den Champs-Elysées) nur noch eine grosse Show der nationalen Selbstzufriedenheit und hat gar nichts mehr zu tun mit den grossen Idealen der Französischen Revolution von 1789.
Liberté:ja,die Freiheit, auf dem Bürgersteig zu schlafen,wenn du deine Arbeit ,deine Wohnung…usw verloren hast.
Egalité:Gleichheit(vor dem Gesetz)!Das ich nicht lache!Nie ist die Ungleichheit ,in diesem Land ,so gross gewesen wie heute.Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.Das behaupte ich nicht,sondern offizielle Statistiken!
Fraternité:(Brüderlichkeit):Ja,vonwegen Brüderlichkeit,jetzt,wo Ausländer jeden Tag aus diesem Land rausgeschmissen werden und in eine « Heimat » zurückgeschickt werden,die die meisten nicht einmal kennen oder wo sie in Lebensgefahr sind!
Mais je ne suis sans doute pas un Français représentatif!
Ich empfinde keine großen nationalen Gefühle an unserem « Tag der Deutschen Einheit ». Nicht, dass ich mich nicht über die Wiedervereinigung freuen würde und dankbar wäre. Aber der Nationalfeiertag kommt mir ein bißchen wie unser Muttertag vor. Man soll seiner Mutter ja auch nicht nur einmal im Jahr dankbar sein, sondern am besten jeden Tag!
Vor der Wiedervereinigung war bei uns in Westdeutschland der Tag der Deutschen Einheit am 17. Juni und sollte an den Volksaufstand im Ostteil des Landes im Jahr 1953 erinnern. Das war ein trauriges Ereignis und entsprechend ernst und schlecht besucht waren die öffentlichen Gedenkveranstaltungen. Das Volk genoß vielmehr einen arbeitsfreien Tag im Sommer.
Statt das Datum nach der Wiedervereinigung zu lassen, musste ein neuer Tag mit neuem Inhalt gefunden werden. Wenn die damalige Regierung wenigstens den 9. November gewählt hätte, denn an dem Tag fiel die Mauer und die Bevölkerung beider Teile war im Freudentaumel. Aber der 9. November ist anscheinend ein besonders schicksalshafter Tag in der deutschen Geschichte, an dem auch schon viel Unheil angerichtet wurde. Und daher hatte sich die Regierung Kohl gescheut, dieses Datum zu einem Feiertag zu erheben.
Schließlich wurde der 3. Oktober zum Nationalfeiertag erklärt, weil dieser Tag des Jahres 1990 für den staatsrechtlichen (!!!) Wiedervereinigungsakt vorgesehen war.
Für mich ist das ein willkürliches Datum ohne besondere Emotionen. Natürlich gibt es seit 1990 öffentliche Veranstaltungen mit ermunternden Politikerreden und Feuerwerk, aber ich kann mich für solche Feierlichkeiten nicht erwärmen. Vor allem nicht an einem nasskalten Oktobertag. Da halte ich es (wie Cristobal) auch lieber mit Georges Brassens !!!
Ich kopiere mein Posting aus anderer Stelle mal nach hier:
Der Herr Präsident lässt die Puppen tanzen - und wir Deutschen diskutieren über die Feinstaubplakette für’s Auto.
Man muß Herrn Sarkozy ja ein Kompliment machen, er kümmert sich um sein Volk. Er ruft und schon kommen 600.000 Menschen in Paris auf dem Mars- Feld zusammen um sich Nelly Furtado, Michel Polnaref und Tokio Hotel anzuschauen bzw. mehr anzuhören, denn viele werden von den Künstlern ja wohl nichts gesehen haben.
Schon bei der Parade zum 14. Juli hat er ja die Staaten der europäischen Union geschickt eingebunden und somit die Berichterstattung über den französischen Nationalfeiertag in allen Mitgliedsländern gesichert, die über die Beteiligung der eigenen Soldaten an den Feierlichkeiten zum 14. Juli in Paris berichteten.
Dann ließ M.Sarkozy seinen Paradewagen anhalten und nahm ein kleines Bad in der Menge.
Es war, glaube ich, Cäsar der den Bürgern Brot und Spiele versprochen hat. Oder kommt dieser Begriff aus dieser Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Panem_et_circenses
Gut, dass wir über die Feinstaubplakette diskutieren können .
Nicht, dass diese Diskussion unwichtig wäre, aber das Volk etwas zu motivieren ist auch ein Weg. Wohin dieser Weg führt, ist eine andere Sache. Ich habe vor wenigen Tagen eine ältere Ausgabe der Zeitschrift « Frankreich-info » gefunden, in der ein Bericht über Nicolas Sarkozy stand, sehr interessant, was man vor 18 Monaten über ihn berichtete, absolut richtig. Er ( Sarkozy ) handelte und er handelt absolut punktgenau und zielorientiert.