In diesem 2023 erschienenen Buch nimmt der Mathematiker und Essayist Benoît Rittaud Stellung zu politischen und wissenschaftlichen Reaktionen auf den Klimawandel unserer Zeit.Er weist hin auf den trotz ökologischer Probleme erkennbaren Fortschritt in vielen Bereichen unseres Lebens und Meinungsver- schiedenheiten von Wissenschaftlern hinsichtlich der Wahrnehmung der Klimaentwicklung und der damit verbundenen Reaktionen der Gesellschaft. Der Autor glaubt, dass viele Klimatologen,Politiker,Wirtschaftsführer und Medi-en dazu neigen, kritische Stimmen, die die bevorstehende Klimakatastrophe und radikale ökologische Maßnahmen hinsichtlich ihrer Effizienz in Frage stel-len, zu diskriminieren und in einem unverantwortlichen Ausmaß auszugren-zen. In einer zunehmenden Behinderung der freien wissenschaftlichen For-schung und politischen Diskussion sieht Rittaud für unsere Freiheit, für die Stabilität unserer auch auf fossilen Energieträgern beruhenden Wohlstand sowie für den Sozialstaat erhebliche existenzielle Gefahren. Damit ist aus der Sicht des Autors letztlich auch unsere Demokratie durch einen ökologisch orientierten Totalitarismus gefährdet. Dieses Buch geht zwar oft von Fakten aus und regt zum Nachdenken über den allseits thematisierten Green Deal der EU an, aber es weist auch viele Mängel auf. Es fehlen ein Literaturverzeichnis und eine nachvollziehbare klare Zuord-nung der direkten und indirekten Zitate. Auch einen geduldigen und interessier-ten Leser könnten die vielen in diesem Buch deutlich erkennbaren Weitschwei-figkeiten stören. Etliche sehr nebulöse Passagen und vor allem die meist sehr polemisch formulierten Werturteile des Autors weisen einen Grad an Gehäs-sigkeit auf,der es einem für Reflexion und Diskussion bereiten Leser er-schwert, die Position des Autors ernst zu nehmen. Man hat den Eindruck, dass dieses Buch sich hauptsächlich an überzeugte Anhänger der Thesen des Au-tors richtet. Dennoch ist dieser Essay insgesamt als Anregung zum Nachden-ken über ökologisch sinnvolles Handeln akzeptabel, auch wenn er kaum neue Argumente liefert.