Michèle Audin, Mathematikerin.

Im Dezember des vergangenen Jahres wurden, wie jedes Jahr um diesselbe Zeit viele Leute vom Republikpräsidenten mit dem höchsten französischen Orden „Légion d’honneur“ ausgezeichnet. Unter ihnen die 55jährige Michèle Audin, Mathematikprofessorin an der Strassburger Universität, die Sarkozy einen Brief schickte , in dem sie erklärt, aus welchem Grund sie die Auszeichnung verweigert.

Als ich jung war(ich, michelmau), zur Zeit des Krieges in Algerien, war Maurice Audin, Michèles Vater, Mathematikprofessor an der Algier-Universität, Kommunist und Kolonialismusgegner.

Er wurde , als solcher,von den französischen Parachutistes/Fallschirmjägern, im Alter von 23 Jahren, entführt, und verschwand für immer. Die Fallschirmjäger berichteten damals, daß er aus dem Jeep gesprungen , und verschwunden sei. 1958 stellte der berühmte Historiker und Kolonialismusgegner Pierre Vidal-Naquet Nachforschungen über die Verschwindung Audins an und entdeckte, daß Audin gefoltert und anschließend am 21. Juni 1957 hingerichtet worden war.
Als Sarkozy zum Präsidenten gewählt wurde, schickte ihm Josette Audin, Maurices Witwe(achtundsiebzig) einen Brief, in dem sie ihn bat,als Präsident alles Mögliche in Gang zu setzen, damit die Wahrheit endlich ans Tageslicht kommt…keine Antwort!
In dem Brief an den Präsidenten schreibt Michèle: „Daß Sie meiner Mutter, die seit fünfzig Jahren auf die Wahrheit wartet, keine Antwort gegeben haben, zeugt von Ihrer Hochverachtung.“
Sie fügt hinzu: „Ich wüsnche deswegen nicht, mit diesem Orden ausgezeichnet zu werden.“

Den ganzen Brief an Sarko, können Sie hier lesen:

heute kriegt jeder heini die légion d’honneur :frowning:
ist das mit dem bundesverdienstkreuz auch so???
ich habe einen angeheirateten onkel,der berufssodat in der französischen armee war.man kann kann diesen beruf respektieren,ich war zivi :open_mouth:
er hat sein leben und alles für sein land eingesetzt,unteranderem im indochinakrieg und ist mit mehreren sehr hohen medalien ausgezeichnet worden
man muss natürlich kein soldat sein um seinem land zu dienen,aber was heute als « verdienst » angezeigt wird… :imp:

Herbert Marcuse schreibt: „Nicht das Bild einer nackten Frau, die ihre Schamhaare entblößt, ist obszön, sondern das eines Generals in vollem Wichs, der seine in einem Aggressionskrieg verdienten Orden zur Schau stellt.“

Ein Spruch, der langsam in Vergessenheit gerät. Zeit, ihn mal wieder zu zitieren.

:top: :top: :top:

viele kriegsveteranen sind heute die aktivsten pazifisten

Bin nicht davon überzeugt! :frowning:

Es gibt welche schon, aber , ob die meisten ???

cri-zi:meinem onkel sind seine orden heute egal,seineFrau stellt sie stolz in einer vitrine im wohnzimmer aus!!

Ich schätz der Onkel hats einfach gecheckt: Er hat ein Gewissen und kriegt den Orden. Der Staat dem er dient der hat kein Gewissen und verteilt den Orden.
Wems dabei besser geht bleibt kein Geheimnis

Mein Vorschlag wäre für alle Länder und alle Zeit … Das bisserl Blech mit Silberbeschichtung kann man getrost dem Recycling übergeben…

Last but not least, bekommt heute crizi ausnahmsweise mal ein :top: von mir :mrgreen:

Napoleon, der große Zyniker habe einmal von den Orden gesagt:« C’est avec ces hochets qu’on mène les hommes ».
Etwa;« Mit solchen Kinderklappern werden Menschen regiert. »…In puncto Menschenregieren war der Mann ein unbestreitbarer Kenner! :imp: