Marseille

@Aperdurus,

oder ihr gönnt euch eine Fahrt mit dem „Touristenbähnle“, dem Petit train touristique (Abfahrt nahe mairie am vieux port) und habt eine nette Tour zur Notre Dame de la Garde hoch. Natürlich kann man auch zu fuß hochgehen. Die Fahrt entlang der Küste ist aber recht nett und man spart Puste für übrige Unternehmungen :mrgreen: Oben werdet ihr mit einem gigantischen Ausblick auf die Stadt und das Meer belohnt.

Wir hatten letzte Woche mit einem Ausflug auf die Frioul-Inseln begonnen (Abfahrt Vieux port, navette pour les îles Frioules-If), Château dIf besichtigt und rüber nach Frioul gefahren mit dem nächsten Boot. Dort legger gegessen (Moules frites). Auf der Bootsfahrt hat man einen tollen Blick auf den neuen Hafen, die Festung, das MUCEM.... Dann noch Petit Train mit o.g. Tour. Das ganze dauerte knapp 8 Stunden. Da hättet ihr noch ne Stunde Luft :slight_smile:

CathyM

Wir hatten damals eine einheimische Stadtführerin und zum Essen haben wir uns im Panier mit einem Bekannten aus Marseille getroffen. Ich weiß jetzt leider nicht mehr den Namen des Restaurants wo wir waren, sie hatten eigentlich auch schon geschlossen und haben extra für uns noch was Nettes gezaubert. Wir waren aber dem Auto, sind damit zur Bonne Mère hochgefahren, anschließend zum Corbusier, zurück am Stadion vorbei und haben dann in der Nähe der Prefecture in einem Parkhaus geparkt, den Rest haben wir zu Fuß erledigt. Nein, wir sind auch mit der Straßenbahn zum Palais Longchamp gefahren. Ein Tag war viel zu wenig, aber das wirst du ja wissen, wenn du schon da warst. :wink: Unsere Stadtführerrin hatte noch viel mehr auf dem Plan, aber unsere Kinder waren auch noch ziemlich klein…

Salut souris, CathyM et woolito,

erstmal ganz herzlichen Dank für Eure so prompten Ratschläge. So begeistert ich Bootstouren mache überall, wo ich ans Meer komme, soviel Bedenken habe ich beim Vorschlag von CathyM, wieder rechtzeitig zum TGV zu kommen. Also ich denke, diese schöne Tour müssen wir uns auf ein anderes Mal aufsparen.
Auf der Seite des OT habe ich über die Möglichkeit, einen Stadtführer zu mieten, gelesen. Der muss allerdings dort im Voraus gebucht werden, was mir nicht so recht passen will. Vor allem, wenn man vorher 9 Individuen unter einen Hut bringen muss.
Woolitos Vorschlag habe ich im Stadtplan nachverfolgt und das scheint mir für unsere Gruppe eine ideale Lösung zu sein. Vor allem kann man -je nach Gusto- verweilen, wo es einem gefällt, oder Langweiliges überspringen. Mir scheint, dass diese Tour auch ein Konzentrat der wichtigsten Sehenswürdigkeiten bietet, und trotzdem genügend Luft, zu variieren. Für mich war auf jeden Fall ein Muß die Fahrt entlang der Corniche und der Fußmarsch durchs Araberviertel . Vieux Port und la Canebière eingeschlossen.
Eins ist mir nicht klar, woolito: warum schickst Du uns vom Bahnhof zum Vieux Port mit der Metro? Das dürfte doch zu Fuß kein Problem sein.
Gäbe es für eine Fußtour dorthin Sehenswertes? Besonderen Dank übrigens Dir für Deine Mühe, die Du Dir gemacht hast.

Schönen Gruß aus der Drôme und für die hiesige Gegend biete ich auf Nachfrage auch meinen Vorschlag schönster, allerdings eher landschaftlich sehenswerter Touren an.

Aperdurus
Aperdurus

Weil ihr schon unten in der ubahn wärt und bei 9 stunden 15 min sparen würdet. :wink:

Oh das wusste ich nicht, wir hatten unsere damals direkt aus der Camargue mitgebracht. :wink: Sie macht ihre Touren normalerweise da, stammt aber aus Aubagne und hat lange in Marseille gewohnt. Daher haben wir auch unsere Tour ganz individuell gestalten können.

In Marseille gibt es im äußersten Südwesten der Stadt drei Fischerdörfer, die noch nicht mit der Stadt zusammengewachsen sind: La Madrague, Les Goudes und Callelongue. Die drei Dörfer haben sich, obwohl im Sommer und an schönen Wochenenden wegen ihrer Nähe zur Stadt recht überlaufen, eine gewisse Ursprünglichkeit bewahren können. Dominiert von den kargen, weißen Kalksteinhängen der Ausläufer der Marseilleveyre strahlen sie einen etwas herben Charme aus, aber sie sind ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die westlichen Calanques und natürlich auf die relativ wenig bestiegenen Höhen der Marseilleveyre, von denen man wohl den umfassendsten Blick auf die Stadt hat.
Im Sommer ist es dafür eigentlich zu heiß, aber jetzt, an klaren und kühlen Herbsttagen, sind besonders Les Goudes und Callelongue und die Marseilleveyre ein schönes Ausflugs- und Wanderziel.

:top: Wunderschön, danke!

Salut, die Marseille-Tipps waren prima. Hier einige Bilder:

Vieux Port

Mucem und Cathédrale de la Major

Notre Dame de la Garde

Préfècture

marché arabe

marché arabe

Mucem

An diesem 1 Tag haben wir unglaublich viel gesehen und sind abends erschöpft in unseren TGV Richtung Valence gestiegen. Beeindruckt haben mich die ungewohnte Aufgeräumtheit der Stadt und natürlich die vielen Neubauten. Auch die Entflechtung des Verkehrs rund um den Vieux Port.
Es hat sich gelohnt.
Gruß aus der Drôme
Aperdurus

Eine Viertelstunde von mir kommt man über eine kleine, aber zur Meerseite steil abfallende Passstraße in den in einer Calanque gelegenen kleinen Fischer- und Bootshafen Sormiou. Heute war gegen alle Vorhersagen ein strahlend blauer Tag mit angenehmen Temperaturen und Sormiou fast menschenleer. Auf der Ostseite der Calanque kann man einen kleinen Spaziergang bis zum Ende der Bucht machen (etwa hin und zurück eine Stunde) und sich besonders um diese Jahreszeit weitab vom Lärm von Marseille fühlen. :wink:

Marseille kenne ich ziemlich wohl, nicht nur weil ich in Aubagne geboren bin, aber weil ich zu dem LIF (laboratoire d’informatique Fondamentale de Marseille)- Luminy gehöre.
Als französiche Germanophile ist mir der Zuwachs der Anzahl der deutschen Marseillais aufgefallen. Ausserdem war es ganz zufällig,dass mein Doktorvater,ein neuer Kollegue meines Forschungsteams, der Ehemann meiner Beraterin für meine Arbeit über das Japanische alle Deutschen sind. Eigentlich hat meine Arbeit eher mit dem Japanischen als mit dem Deutschen zu tun
Ich stelle mir und Euch einige Fragen. Warum seid Ihr Deutschen von Marseilles angezogen. Die Gründe sollten tieferer als das genießen sönnigen Wetters und schönen Landschaften sein, nicht war?
Heute abend hat M6 eine sehr interessante Sendung über Maseilles gezeigt. Zwar geben es auch unvermeidliche Klischees über diese Stadt.
Hat jemand diesen Programm ferngesehen? Was denkt Ihr davon?
Ob Ihr Französisch versteht, Klickt Ihr mal hier 6play, regardez des programmes TV en Replay ou en Direct, um den Anfang des Programmes zu sehen.
Les éboueurs dictent leur loi
Die Müllarbeiter diktieren ihre Gesetze
les riches quartiers de Marseille
die reichen Stadtviertel Marseilles
Le Panier en tant que quartier touristique et culturel
Le Panier als Touristenattraktion und Künstleratelier

Bei mir hatte das nur private und berufliche Gründe. Die Alternative war Paris oder Marseille. Und nach einer Woche Informationsbesuch in Paris und grausiger Erfahrungen fiel dann die Entscheidung für Marseille. Man kann ganz gut hier leben und die Umgebung ist schön, aber prinzipiell gehöre ich zur „Nord-Fraktion“. Und für die spielt das Wetter eine zweitrangige Rolle.

@Woolito Danke für deine Antwort.
Ich denke das Leben ist angenehmer in Marseilles als in Paris, wenn man sich eine annehmbare Wohnung sich leisten kann. Charles Aznavour sang 'Il me semble que la misère. Serait moins pénible au soleil" (denn mir scheint, als ob die Sonne das Leiden der Menschen erhellt). Meiner Meinung nach ist das Elend unerträglich, wenn auch man in einem sönnigen Ort wohnt. Vieilleicht war es ein Traum des 19. Jahrhundertes aber das entspricht nicht mehr der Wahrheit unseres alltäglichen Lebens.

Tatsächlich glaube ich, das ist das Gegenteil, ich habe eigentlich niemals davon gehört, von einem Nordstaatler, der als illegaler Migrant am Bord eines Bootes sein Land zu verlassen versucht hat. Aber was mir über Marseilles auffällt, ist dass ich den Eindruck habe, diese Stadt ist gleichzeitig ein Empfangsort für die Leute von dem reichen Norden und dem armen Süden geworden.

Es gibt gar nicht soviele Deutsche (egal ob reich oder arm) in Marseille. Wenn Deutsche hier in die Gegend ziehen, dann in erster Linie nach Aix und Umgebung und in den Luberon. Im Rahmen des Städtetourismus, besserer Flug- und Zugverbindungen und nicht zuletzt als europäische Kulturhauptstadt 2013 und der damit verbundenen Werbung und Berichterstattung ist Marseille etwas angesagter geworden als noch vor ein paar Jahren. Aber auch in diesem Zusammenhang spielt bei Marseille die Sonne nur eine Nebenrolle. Kein „Nordtourist“ verbringt seinen Sommerurlaub an den Stränden von Marseille.

Eine Aktion der städtischen Verkehrsbetriebe RTM in Marseille, die vielleicht etwas an bestimmten Gewohnheiten ändert bzw. ändern soll. Abzuraten ist aber von direkten Appellen « an den zu entwickelnden 6. Sinn der « civilité » (gesittetes Benehmen) ». Die könnten besonders zu bestimmten Uhrzeiten lebensgefährlich sein.

rtm.fr/guide-voyageur/se-dep … ne-civisme

Das ist eigentlich eine gute Initiative, weil nicht nur Kleinkinder leider lernen müssen, was Höflichkeit ist. Obgleich ich nicht in Marseilles sondern in Pariser Vorstadt wohne, gehe ich oft in Marseilles. Allerdings benutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel, nur wenn ich in Luminy Universität gehen soll. Bis jetzt habe ich niemals unhöfliche Benehmen ertragen sollen. Im Gegenteil haben die Hilfsbereitschaft der Mitreisenden und die Sauberkeit der Innenausstattungen mir sehr überrascht.
In Paris sind die Sensibilisierungskampagnen in Bussen zahlreich. Leider reicht es nicht aus , um das Verhalten einiger Menschen zu ändern.

Nicht mehr gerade Badewetter bei 5 Grad plus gestern und 90 km/h - Mistral, aber ein Pustespaziergang an der Pointe Rouge in Marseille nach einem guten Mittagessen sollte auch jetzt immer drin sein. Im Hintergrund die Îles du Frioul und die Côte Bleue.

Ach Woolito, trotzdem würde ich gerne mal wieder dort am Meer stehen… :frowning:

Nur 25 km von Marseille und den Gestaden des Mittelmeers fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Wem es wie mir gestern nach einem borealen Herbstspaziergang gelüstet, ist im « verwunschenen » Vallée de St. Pons genau richtig. Ein kleiner Weg führt vom Parkplatz kurz hinter Gémenos entlang eines glucksenden Baches mit diversen Wasserfällen durch einen Wald, der eher an mitteleuropäische Breiten erinnert. Im Spätherbst erstrahlt der Wald in leuchtenden Farben. Am Ende eines etwa einstündigen Spaziergangs erreicht man die alte Zisterzienser-Abtei St. Pons. Auf der anderen Seite des Baches kehrt man zum Parkplatz zurück.

Wenn das Auge für die vielfältigen Herrlichkeiten am Wegesrand offen bleibt,
lassen sich die grauen Seiten des Alltags am ehesten ertragen.

ohh Woolito das Bild vom Meer ist ja mal Erstklassig :merci: schön die Stimmung eingefangen