Darf ich Euch mal fragen, was Eure Lieblingsstadt in F oder D (je nachdem, wo Ihr herkommt) ist.
Ich selber mag sehr gerne Metz: es ist die erste französische Stadt, wo ich von hier aus sehr billig mit dem Zug hinkomme. Sehr witzige Architektur, diese Mischung aus Französischem und Wilhelminischen. Ein FNAC und eine tolle Markthalle.
Und dann, wenn ich etwas mehr Geld habe, Arles.
Du steigst aus dem Zug und bist in einer anderen Welt: in Metz diese wilhelminische, klotzige Architektur. In Arles luftig, ebenerdig: du gehst über diese Brücke, und da ist nur diese Sonne, dieses Licht…
Ich erinnere mich daran, als ich zum ersten Mal diesen Weg ging (ich war damals verliebt), und dass ich mich fragte: will jemand, der sie noch alle beieinander hat, sonstwo leben?
Klar darfst du fragen, nur zu antworten ist etwas schwierig…
Ich war fasziniert von Marseille, die Stadt hat mich sofort in ihren Bann gezogen, ich kann es leider nicht beschreiben.
Ich fand auch Strasbourg knuffig, viel kleiner als ich erwartet hatte, aber einfach schön.
Unsere Stadt im Süden ist Montpellier. So modern und mediteran. Es gibt wunderschöne ruhige Ecken und dann wieder Orte die vor Leben so sprühen, Einkaufsmöglichkeiten ohne Ende und Cafés, Restos…
Aber eigentlich liebe ich kleine Orte, ich bin auf dem Land aufgewachsen und möchte auch nicht so gerne in einer Stadt leben, obwohl ich das tue. Den Charme kleinerer Orte kann, meiner Meinung nach, eine große Stadt nur touchieren aber nicht erreichen.
also,es ist unmöglich « die » lieblingsstadt zu benennen.
hier meine kleine liste:
nantes,montpeillier,cahors,toulouse
und ein gibt noch einege"dörfer"die ich mag,aber die gehören wohl hier nicht hin.
Arles würde ich auch als erstes nennen. Was ich dort ganz besonders liebe: mittwochs der Markt! Aigues Mortes mag ich auch, aber das ist halt sehr touristisch, während in Arles doch noch einige Einheimische leben
Ich finde Arles ist durch und durch eine Touristadt. Ich war da 4 Tage im September vor 2 Jahren in einem Hotel in der Innenstadt- ehemaliges Klostergebäude - schnuckelig. Aber die Stadt selber ist eine einzige Tourioase. Vor allem uns Deutsche scheint sie es angetan zu haben - in allen Altersgruppen tummeln wir uns darin von der Schulreisegruppe bis zum Rentner. Auch die Engländerströme sind beachtlich. Richtige Einkaufsmöglichkeiten gabs nur ausserhalb des Altstadtkerns. Drinnen nur so Läden die dir einen 5 € -Schirm für 15€ verkaufen, wenn es beginnt zu schütten. Die ganze Stadt selber hatte für mich ein bisschen den Charme einer bewusst alt gehaltenen Filmkulisse aus den 50er Jahren. Dafür gabs Fahrradspuren auf den Zufahrtsstraßen !
Montpellier war ich 2x 2 Wochen auch im September auf Sprachkurs - auch Innenstadt. Das ist eine jugendliche vor Lebensfreude sprudelnde eben Studenten-Stadt, wo man nicht unbedingt das Gefühl hat, dass hier der Touri den Ton im Hause angibt (auch wenn vielleicht so ist), wo es eine Unmenge an Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten gibt und das ganze doch in einen historischem Stadtkern.
Marseille ist irgendwie Mythos aber ich würde sie derzeit nicht als meine Lieblingsstadt bezeichnen. Mir ist zur Zeit nach Provinz.
Was D betrifft gibts nur eine Stadt über die ich so hemmungslos lästern kann wie sie mir geliebte Heimatstadt ist: Mein Millionendorf
Krass, dass wir den Thread noch nicht hatten, danke!
Meine Lieblingsstadt ist natürlich meine Heimatstadt: Le Havre! Mir ist es schon klar, dass es keine wunderschöne Stadt ist und dass ein Besuch nicht unbedingt wert ist, aber nirgendwo fühl ich mich so wohl wie dort. Es ist zwar eine Großstadt, doch herrscht eine Stimmung, die man fast nur in Dörfern findet. Die Menschen dort sind größtenteils bescheiden und lustig, der Dialekt (den ich ein bissl auch hab) ist köstlich. Die Luft des Meers, die schreienden Möwen sorgen für diese wunderschöne Stimmung.
Naja, objektiv bin ich auch nicht…
Ansonsten find ich Paris am tollsten. Ist zwar die Meinung, die fast jeder teilt, denk ich aber. Gründe zu erläutern ist sinnlos, denn es ist einfach nur logisch, warum man Paris so sehr mag.
Lille ist auch ganz hübsch, aber ich muss ja zugeben, dass ich in Frankreich leider zu wenig gereist bin, um festzustellen, welche Stadt ich am tollsten finde. Für Deutschland fällts mir viel einfacher.
Meine Lieblingsstadt in Frankreich ist natürlich Paris. Aber da bin ich nicht objektiv…
Sonst ist es schwer zu sagen. Erstens kann man Großstädte nur schwer mit Kleinstädte bzw. Dörfern vergleichen. Zweitens sind die Städte in Frankreich sehr unterschiedlich je nach Region, daher auch schwer miteinander zu vergleichen.
Mir haben besonders gefallen: Lille, Lyon, Montpellier, Strasbourg, Angoulême, Rouen (sorry Dresden ) und La Rochelle.
Gut in Erinnerung - aus unterschiedlichen Gründen - sind mir: Le Havre, Clermont-Ferrand, Avignon, Béthune, Nantes, Grenoble, Reims, Rennes, Albi, Figeac, Saint-Quentin und Bordeaux.
Sonderbar finde ich Annecy, Lourdes, Chamonix, Orange, Saint-Denis, Saint-Cloud, Ivry, Sête, Rocamadour, Chambéry, Poitiers, Orléans, Nimes, Metz (sorry Axel )
Für Arles hab ich durchaus ein faible - allerdings ausserhalb der Saison! Und es gibt doch auch ganz interessante Ecken, wie diese hier (merci Actes Sud!): lemejan.com/presentation.php
Was ist denn sonderbar an Ivry sur Seine ? Ich kenne das Städtchen nicht, stelle es mir als (offenbar nicht so tollen ) mehr oder weniger typischen Pariser Vorort vor?
Das trifft schon zu, ich hab ihn einfach als besonders gesichtslos erlebt, sowohl architektonisch wie soziologisch (und ich hab mich erst noch mal verfahren auf der Suche nach einer Kneipe. ).
Gleiches würde ich keineswegs behaupten von den Vororten im Norden und Osten, Saint-Denis, Saint-Ouen, Aubervilliers, Montreuil etc. die mir viel brüchiger, sozial gespannter aber gleichzeitig auch ungleich spannender erschienen. An Saint-Denis stört mich hingegen sehr die kommunistische Architektur im Zentrum (gleichs « Problem » in Sète).
Im Westen hab ich Saint-Cloud (wo Le Pen zu Hause ist) stellvertretend für bourgeoise Langeweile gewählt.
Ich war noch gar nicht in so vielen französischen Städten, ich bin eher Fan von Landschaften. Von den Städten, in denen ich war (vorwiegend im Süden) mag ich auch Montpellier. Das Flair ist toll, ich mag die Hitze und die Zikaden, aber auch wenn von der Küste her imposante dunkle Wolken aufziehen. Außerdem verbinde ich Kindheitserinnerungen mit dieser Stadt und eine mysteriöse alte Dose Bonbons:
Die Grisettes de Montpellier. Mein Vater mochte die immer und ich habe die leeren Dosen bekommen. Auf meinem Schreibtisch steht noch eine von 1997 und ich weiß, dass ich irgendetwas anderes da rein getan habe, aber ich krieg sie nicht mehr auf. Täglich gucke ich darauf und rätsle somit nicht nur über den Inhalt, sondern denke auch an viele Geschichten, die ich mit Montpellier verbinde.
Außerdem meine Lieblingsstadt: Wenn die ganze Côte d’Azur als Stadt zu betrachten ist, dann ist sie sicher meine absolute Lieblingsstadt. Wenn ich aber eine einzelne rauspicken muss, dann nehme ich zwei: Nizza und Menton. Menton ist wunderschön, Nizza ist wunderschön. Beide sind so unterschiedlich, aber gleich schön. In Nizza ist immer was los, aber ich würde lieber in Menton wohnen. Das Hintergrundbild meines PCs ist immer Menton, nie Nizza. Menton beruhigt mich, Nizza wühlt mich auf angenehme Weise auf. Nizza hat eine der zwei schönsten Welt-Promenaden neben der Copacabana und sie ist zurecht so berühmt. Ich mag die Altstadt und vor allem den Place Masséna, auch wenn es da kaum etwas zu gucken gibt. Ich aber könnte mir stundenlang die roten venezianisch anmutenden Häuser angucken, die silberne Tram in Wurmform, die dunklen Wolken über dem Mont Baron und diesen Springbrunnen, in dem es einen Delfin gibt, der Nasenlöcher hat. Warum hat er Nasenlöcher?
Es sind Details, die eine Stadt für einen persönlich liebenswürdig machen, und diese Details bestimmen das Gesamtbild.
Seltsam finde ich Nîmes. Das ist der Backofen der Camargue, es ist immer unerträglich heiß, selbst wenn es anderswo regnet und kalt ist. Die Arena ist nett, der Garten mit dem Aussichtturm auch, aber sonst ist alles seltsam. Besonders abends. Man glaubt, in jeder Ecke Drogendealer zu sehen. Ich glaube aber, dass man das nicht nur glaubt, sondern das auch so ist. Die Städte im Süden haben ja eine große und zentrumsnahe Drogenkarriere, was schade ist. Aber ausgerechnet ein Dorf ist die Dealerhochburg, nämlich Aigues Mortes.
@mislep: Wie liebe ich ihn doch den Wäana(Wiener) Schmäh
@ nebenstelle: Kommunistische Architektur am Canale Grande Musst du mir zeigen cher nebenstelle. Ich fand Sête unterhaltsam. Allein schon wegen der Herausforderung an der Kanalzeile ein vernünfiges Lokal für eine Macaronade zu finden
Marseille scheint auch bei dir Provinz zu sein. OK Arles kriegt den Nostalgie-Preis ausserhalb der Saison.
ich habe mir zum leben berlin ausgesucht und ich liebe es.
aber noch viel mehr liebe ich paris, wenn ich vom reisen träume, träume ich von paris,
wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wünschte ich mich dahin und nie wieder weg.
als ich das erste mal dort angekommen bin, an einem morgen im november 1990,
nach einer 14 stündigen holiday-busreise an der porte d’orleans wusste ich:
hier brauchst du länger als die 10 stunden, die die billig-busreise dir vorschreibt.
das wusste ich nach einem blick aus dem busfenster nach dem aufwachen,
als ich die fassaden der häuser sah…
der busfahrer sagte: wer jetzt schon weiß, dass er heute abend nicht mit zurück kommt, sage bitte bescheid.
ich sagte ihm bescheid und er fragte: « was willst du in paris? »
ich sagte: « was soll ich in deinem bus? »
…und begann meine bis heute andauernde erkundung der stadt
Okay, ich gebe zu, das war etwas salopp hingeschrieben mit Sète - ich meinte einfach diese pure Zweckmässigkeit im Sozialwohnungsstil, die jenseits des « canale » flächig die Szene dominiert in dieser Stadt, die seit den Sechziger Jahren die meiste Zeit von den Kommunisten regiert wurde. Das Zentrum von Saint-Denis ist ein ungleich « ambitiöserer » Wurf, eine echte « Vitrine » kommunistischen Gestaltungswillens, da geb ich Dir recht.
nein, ich kenne auch den hafen und einen leckeren vietnamesen - aber ich hatte nach dem konzert nur noch 1 stunde zeit dort, dann zeigten mir 2 freunde in der nacht noch cannes, antibes und nizza und kippten mich kurz nach sonnenaufgang in meinem hotel ab.
ich werde diesen tag und diese nacht nie nie vergessen, wann hat man so viele eindrücke und erlebnisse in 24 stunden???
Was hält ihr eigentlich von Fécamp ?
Ein Städtchen, das nicht allein vom Tourismus lebt, und deswegen nicht dahingeschleckt wirkt mit seinen leider kriegsbedingten Bausünden, aber mit einer vom Lauf der Erdgeschichte total abgerissenen Felskante, die wie von Gott mit dem Winkelschleifer abgeschnitten wirkt. Darüber die Rotoren von mind. 3 Windrädern… und links und rechts Falaise