In diesem 2024 erschienenen Sachbuch analysieren die beiden Journalisten G.Woessner und E. Seznec ökologische politische Entscheidungen in Frankreich und z. T. auch auf europäischer Ebene, aber vor allem Widersprüche und Probleme im Denken und Handeln ökologischer Parteien und Protagonisten. Die Thesen der Autoren sind gut doku-mentiert, auch wenn ein Quellenverzeichnis im Anhang fehlt. Aus der Sicht der beiden Journalisten sind viele politische Entscheidungen und Diskussionen (Verkehrspoli-tik, Agrarpolitik, Beschränkungen für gentechnisch veränderte Lebens-mittel, teilweiser Verzicht auf A-tomenergie, Kritik an Wasserspeicherung, düstere demographische Prognosen) schädlich für die Wirt-schaft und orientieren sich an wissenschaftlich nicht abgesicherten bzw. falschen statistischen Daten hin-sichtlich der realen Entwicklungen, auch im Bereich der Gesundheit. Hauptgründe für diese Fehlentwick-lung seien die systematische Lobby-Arbeit ideologisch einseitig geprägter ökologischer Bewegungen und Persönlichkeiten. Besonders interessant ist der Vergleich des realen politischen Handelns politischer Mandatsträger aus dem ökologischer Lager mit den wesentlich radikaleren politischen Programmen; es zeigt sich, dass „grüne” Bürgermeister wirtschaftlich vernünftige Entscheidungen treffen und Kompro-misse mit ihren ökologischen Prinzipien machen. Die beiden Autoren leugnen keineswegs die Problematik des Klimawandels und beurteilen etliche ökolo-gische Weichenstellungen durchaus positiv, versuchen aber Fehlentwicklungen aufzuzeigen, die der Menschheit schaden. Trotz etlicher Differenzierungsschwächen ist dieses informative Sachbuch, das mehr analytisch als polemisch wirkt, lesenswert