[b]http://www.leoparleur.com/Die Brüder Josef (Gesang, Gitarre, Trompete, Programmierung) und Simon Oster (Akkordeon, Gesang) sind in La Krutenau aufgewachsen, einem Straßburger Stadtteil, in dem vor allem sesshafte Roma und Sinti wohnten. Der Gitarrist Tchavalo Schmitt war ebenfalls dort zuhause, und die beiden Jungen entdeckten in dieser Umgebung schnell gewisse Parallelen zwischen Rockgitarren und der Musik der „Manouches“ - einer ethnischen Subgruppe von Sinti, die hauptsächlich in Frankreich und in Belgien angesiedelt ist. Auf Urlaubsreisen mit den Eltern sammeln sie Eindrücke in der Türkei und im Maghreb, während in Frankreich phantasievolle Musiker mit wilden Stilmischungen die Rockszene ordentlich durcheinander schütteln. Vor dieser Kulisse gründen Josef und Simon Oster im Jahre 1992 LéOparleur, vier Jahre später steigen Maya Martinez (Saxophon, Gesang, Posaune, Klarinette, Kastagnetten), Gregory Pernet (Kontrabass) und Eddy Claudel (Schlagzeug) ein und prägen die Musik der Band mit zusätzlichem Humor und großzügigem Talent.
Ihr erstes Album " Revoir la Mer" (2002) war das Album der Reisen, eine Art Bullauge mit Blick auf die offene See. LéOparleur tourt um die ganze Welt und gibt mehr als 350 Konzerte. Die zahlreichen künstlerischen und menschlichen Begegnungen der letzten Jahre inspirieren das zweite Werk „Tout Ce Qui Brille“ („Alles, was glänzt“), das im Jahre 2005 eingespielt wird. Mit „Tout ce qui brille“ kehrt LéOparleur eindeutig zur ersten Liebe für Rockmusik zurück, ohne die arabo-andalusischen Melodien und osteuropäische Fanfaren zu vernachlässigen, die zum Markenzeichen der Band geworden sind. Die Texte von Josef Oster und anderer Autoren (Alain Ligier, Jean-Michel Martinez, Michèle Oster, Christine Touboul) erzeugen eine Stimmung zwischen politisch engagiertem Knirschen à la Boris Vian und burlesker Komik im Stil von Boby Lapointe. Dabei gehen die Stimmen von Joseph Oster und Maya Martinez streckenweise einen gemeinsamen Weg, um sich an anderer Stelle zu kreuzen, abwechselnd klar und zart, zerbrechlich, fiebrig oder verrückt. Darüber legen sich die vielschichtige Seele des Akkordeons, verspielte Saxofonlinien, Klezmer Klarinetten, sonnengebräunte Kastagnetten, ein kräftiger Kontrabass, freche und überraschende Trompeten und Josephs Gitarre, mal flamenca, mal einem Tarentino Soundtrack entsprungen oder gar verzerrt wie bei den ersten Punks.
„Tout ce qui brille“ lässt eine farbenfrohe und poetische Welt entstehen, in der das Spanien der Gypsies und der Mauren sich kubanischer Rhythmen bedient, eine Welt ohne Grenzen, in der La Mano Negra, Boris Vian, Ibrahim Ferrer, Goran Bregovic, Django Reinhardt und The Clash riesige Freude an einer fantastischen Jam-Session hätten.
Mit Augenzwinkern und Talent strahlen LéOparleur auf dem Album wie auch auf der Bühne Großzügigkeit, jugendliche Frische, Humor und Virtuosität aus, und widersprechen dezidiert dem alten Sprichwort: Alles, was hier glänzt, ist zweifellos Gold!