La vie d'Adèle

Selten in den letzten Jahren wurde in den frz Medien so viel über einen Film so lange vor seinem Kinostart berichtet.

Der Film ist eine Verfilmung von der graphischen Novelle (also ein Comics mit mehr Text) Le bleu est une couleur chaude von Julie Maroh. Regie führt der tunesische Regisseur Abdellatif Kechiche, der schon 2005 und 2008 jeweils 3 Césars (bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch) für La graine et le mulet bzw L’esquive ausgezeichnet wurde.
Hauptdarstellerinnen sind Léa Seydoux und Adèle Exarchopoulos.

In diesem Film handelt es sich um eine junge Adèle, die ein ganz normales Leben führt, bis sie Emma kennenlernt…
Trailer

Im Mai wurde der Film im Rahmen des Cannes Filmfestivals vorgestellt, und gewann die goldene Palme. Seitdem folgen sich die Polemiken rund um den Film.
Die Produktion beschwerte sich über die Arbeitsbedingungen: verlängerte Dreharbeiten (5 Monate, statt geplante 2.5), unbezahlte Überstunden, schlechtes Arbeitsklima, Mobbingähnliches Verhalten, das zum Rücktritt von Techniker und Arbeiter geführt hat usw.
In einem Interview bestätigen die zwei Schauspielerinnen die körperlich sehr intensive Dreharbeiten. Ihre Aussagen werden im Sommer immer präsenter in den Medien, so dass die beiden die Situation klären wollen. Alles sei nicht ernst gemeint worden, so schlimm wie es die Journalisten beschrieben haben, sei es nicht gewesen.
Zu spät ! Der Regisseur ist beleidigt und kritisiert Seydoux sehr scharf. Sei sei unfähig gewesen, ihre Figur zu verkörpern, und extra für sie musste er die Dreharbeiten so verlängern. Seiner Meinung nach beschwert sie sich nur, weil sie der Elite gehört (Großvater ist Vorsitzender des großen Kinounternehmens Pathé). Sie sei Teil eines Systems, das Kechiche nicht wolle, weil er stört.
Seydoux’ Antwort: sie hat nicht ihn kritisiert, sondern seinen Ansatz zur Dreharbeit. Außerdem ist sie nie privilegiert worden: ihre Familie hat ihr nicht geholfen, Karriere zu machen.
Schlussfolgerung von Kechiche Ende September: der Film sollte man nicht zeigen, er wurde zu sehr verschmutzt…

Trotzdem kommt der Film langsam in den Kinos. In Frankreich seit Mittwoch. Im Ausland ab Ende Oktober. In Deutschland ab 19.12 unter dem Titel « Blau ist eine warme Farbe ».
Vielleicht hat ihn jemand schon in Frankreich gesehen ?

Kechiche gab heute auch bekannt, dass er eine längere Version für den DVD plant, und an eine Folge überlegt. Der vollständige Titel des Films ist ja La vie d’adèle: chapitres 1 & 2

Hier über die Polemik

Drei Stunden dauert der Film !!! :frowning: :frowning: :angry:
Na , im Winter , wenn es draußen regnet oder kalt ist …warum nicht.
Hab 'ne Kritik bei France Musique gehört ;
" Der Zuschauer kann während des Films ein Nickerchen machen , oder pinkeln gehen ; wenn er zurück kommt , ist er überhaupt nicht « verloren ».
Urteil vom Kritiker : « bof ».