La vie d´un homme

Salut

um welchen Pierre handelt es sich in dem Lied von Le Forester « La vie d´un homme » ?

esge

  • " La vie d’un Homme" hommage à Pierre Goldman ( le frère aîné de Jean Jacques ) mititant Gauchiste, mort dans des circonstances restées douteuses.*

source : www.ciao.fr (via google^^)

Pierre Goldman wird hier isioma.net/sds02101.html - in einem Atemzug mit Cohn-Bendikt und den 68ern genannt. Im Artikel geht es eigentlich um die politische Entwicklung von Joschka Fischer und Cohn-Bendikt - ganz interessant.

Ganz klar ist mir nicht, welche Rolle Goldman zukommt. Wurden die Raubüberfälle als Vorwand genommen, um ihn zu verurteilen, weil er ein 68er und Jude war?

Oder konnten ihm diese Überfälle nicht nachgewiesen werden und (nur) dies - also das Gerichtsverfahren - ist der eigentliche Skandal?

Die Geschichte Pierre Goldmans ist voll Unsicherheiten. Es gibt keinen Zweifel daran, dass er die Raubüberfälle begangen hat. Die hat er nie geleugnet. Aber die Hauptursache seines ersten Strafurteils war ein Doppelmord während eines anderen Raubüberfalls. Den hat er nie anerkannt; zunächst wurde er trotzdem zu lebenslanger Haft verurteilt.

War er schuldig? Ich glaube nicht, dass eine definitive Antwort dazu selbst heute bekannt ist. Er war ein heftiger Linksaktivist in einer Zeit, wo manche 68er noch von einer nahen Revolution sprachen, und andere nicht sehr entfernt vom Terrorismus waren: das hat ihm sicher nicht vor dem Gericht geholfen. Andererseits bin ich nicht sicher, dass die Intellektuelle und Künstler, die ihn unterstützt haben, alle von seiner Schuldlosigkeit überzeugt waren.

Schließlich kam es zu einem zweiten Prozess, in dem er von den Morden freigesprochen wurde. 4 Jahre später wurde er erschossen; auch die Umstände seines Todes sind sehr unsicher.

1977 hat Pierre Goldman ein Buch veröffentlicht, betitelt :« Souvenirs obscurs d’un Juif polonais né en France », etwa ;« Dunkle Erinnerungen eines in Frankreich geborenen polnischen Juden ». (Editions du Seuil-Points actuels)
:wink:

Danke Michelmau! Man findet scheinbar nirgendwo eine eindeutige Antwort. Vielleicht besorge ich mir das Buch aus der Bibliothek.

Ich habe versucht, den Liedtext zu übersetzen. Diese Strophe ist etwas schwierig:

Soyez contents, jurés, notables,
Vous avez vengé proprement
La vie tristement respectable
Que vous meniez depuis longtemps.
Qu’on vous soit différent suppose
Par obligation qu’on ait tort.

Seid zufrieden, Geschworene, angesehene Bürger,
Ihr habt das klägliche ehrenwerte Leben
dass Ihr seit langem führt,
sauber zurückgezahlt.
Dass man mehreren von euch unterstellen sollte,
auf Verlangen Unrechtes getan zu haben.

Ist das richtig so? :unamused:

Der letzte Satz ist zwar schwer, da stellt der Autor den Standpunkt der « jurés, notables » dar, aber bezeichnet sie trotzdem noch durch « vous ».

« Qu’on vous soit différent » ist eine etwa ungewöhnliche Variante zu « Qu’on soit différent de vous ». Diese Wörtergruppe ist das Subjekt des Satzes.

So:
Dass man anders als euch ist, impliziert unbedingt, dass man Unrecht hat.

Dieser Satz lässt sich sicher verschönern! :stuck_out_tongue:

:merci: - jetzt habe ich die Richtung, in die es gehen soll! Ich werde noch ein bisschen drüber nachdenken, wie´s sich formulieren lässt

Darf ich noch eine kleine Korrektur anbringen? « Anders als ihr », nicht als « euch ».
Das ist aber kein Schriftfranzösisch, « Qu’on vous soit différent », oder? Ist das nur wegen des Verses oder geht das umgangssprachlich, kann man das sagen?

p.s. Schön wäre vielleicht die altmodische Wendung:
Dass man anders als ihr ist, setzt einen ins Unrecht.

Ja, bitte! :slight_smile:

Ich glaube, es ist „poetische Lizenz“, also wegen des Verses. Es ist dank der ähnlichen Redewendungen verständlich: „cela m’est égal“, „elle m’est odieuse“, „cette pensée m’est étrangère“… Eigentlich wirkt es meiner Meinung nach literarisch, obwohl fast niemand so etwas schreiben würde!