La fille de papier Guillaume Musso
In diesem 2010 erschienenen Roman von Guillaume Musso erkennt man deutlich eine für ihn typische Mischung aus Elementen eines Kriminalro-mans, eines Liebesromans und eines Fantasy-Romans. Die einfühlsame Analyse zwischenmenschlicher Beziehungen und menschlicher Existenzkrisen, die Betonung der Bedeutung schicksalhafter Zufälle und von Missverständnissen, die zum Nachdenken anregenden zahlreichen literarisch-philosophischen Zitate und die witzige Konstruktion einer Serie von überraschenden Wendepunkten sowie die optimistische Schilderung eines Happyends sind weitere Kennzeichen dieses spannenden Romans. Im Mittelpunkt der Handlung steht der sich in einer Schaffenskrise befindliche depressive Erfolgsautor Tom Boyd, der nach dem Bruch seiner Liebesbeziehung mit der extravaganten französischen Pianistin Aurore Valancourt seine gesamte Existenz gefährdet sieht. Mit Hilfe seiner Jugendfreunde Milo und Carole, die wie Tom unter sehr schwierigen sozialen Verhältnissen aufgewachsen sind und unter trau-matischen Erinnerungen leiden, nähert sich Tom allmählich einer positiveren Realität und schreibt seinen Roman doch zu Ende. Das wesentliche Fantasy-Element des Romans besteht in der Rolle der einfühlsamen Romanfigur Billie, die im letzten unvollendeten Roman Toms in ihrer problema-tischen Existenz erfasst wird und für ihn zu einer Frau wird, die ihm mit Witz und Energie hilft bei seiner Rückkehr zu einer erfreulichen Reali-tät, woraus sich eine Liebesgeschichte entwickelt. In den Schlusskapiteln wird deutlich ,dass es sich nicht um einen Fantasy-Roman handelt. Insgesamt gesehen ist der Roman trotz der vielleicht etwas übertriebenen Aneinanderreihung vieler schicksalhafter Zufälle ein den Leser fesselnder Roman, der zu einem optimistischen Verständnis der menschlichen Existenz einlädt.