Ursprünglich ist " la chandeleur" ein christliches Fest (auf Deutsch : Darstellung des Herrn oder Mariä Lichtmess.)(2.Februar)
Ich denke , die meisten Franzosen haben diese religiöse Herkunft ganz uns gar vergessen. Das Wort Chandeleur kommt vom lateinischen „Festa candelarum = Fest der Kerzen“.Heidnische und christliche Traditionen haben sich dabei wie oft vermischt.
Für groß un klein ist la chandeleur : la fête des crêpes.
Ein ganzes Ritual muß dabei berücksichtigt werden.Der Pfannenstiel muß in der rechten Hand gehalten werden. In der linken Hand mußte man damals ein Goldstück haben und dies sollte für das ganze Jahr Glück und Reichtum bringen.Die erste Crêpe mußte man von der Pfanne aus in die Luft werfen, sie sollte sich dabei umdrehen und in die Pfanne richtig fallen.
Die erste Crêpe durfte man nicht essen; es heißt, man sollte sie oben auf einem Schrank das ganze Jahr liegen lassen.Merkwürdigerweise sollte sie nicht schimmeln.
La chandeleur wird nicht nur in Frankreich gefeiert, sondern auch in Belgien, in der Schweiz , in Kanada und in Vietnam.
Hier ein kleines gelungenes Beispiel , wie man „fait sauter“ die crêpes:
Es dürfte schwierig sein, ein Jahr lang oben auf dem Küchenschrank eine Crepe trocken und luftig zu lagern, es sei denn, ich koche (Wasserdampf) ein Jahr lang nicht. Es soll Leute geben, die benutzen nur noch ihre Mikrowelle. Und im Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer wollte ich nicht unbedingt eine auch wie immer geartete Crepe (trocken oder schimmelig) auf dem Schrank liegen haben.
(Achso: ich esse nur bretonische Crepes, am liebsten eine „Crepe complete“ (Kochschinken, Spiegelei).)
Klingt nach keinem guten „Chandeleur“- Plan. Chandeleur-Crepes sind süße Crepes, die eigentlich ganz lecker sein könnten, wenn man sie richtig macht (z.B. mit frischen Früchten, etwas Puderzucker und vielleicht ein bisschen Schlagsahne). Die meisten „Chandeleur-Crepes“, die ich hier gesehen habe, waren pampige Nutella-Crepes.
mit den "salzigen"Creépes bin ich mit euch einverstande.,wenn’s um süsse geht,allerdings : Vanilleeis und einen „Tropfen“ Calvados.
( das habe ich doch schon mal irgendwo geschrieben… doppel Faden ?? )
Und heute ist mal wieder Lichtmess / La chandeleur, der Tag, an dem man verstärkt Crêpes isst in Frankreich. Hätte ich glatt übersehen, wenn ich nicht zufällig gesehen hätte, dass meine hiesige Lieblingscreperie, die normalerweise montags geschlossen ist, heute deswegen extra auf hatte. Außerdem ist heute das Wetter zwar kalt, aber extrem sonnig, was nach dem Bauernkalender bedeutet, dass es einen späten Frühling gibt. Und in Deutschland kriegen Knechte ihren mehrtägigen Jahresurlaub und ein Paar neue Schuhe vom Chef. Steht jedenfalls so bei Wiki.
Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
Lustig in Frankreich die Runtersetzungssalamitaktik im Laufe der fast 6 Wochen des hiesigen WSVs. Heute einen Laden mit der „4. Demarque“ (Runtersetzung) gesehen, immer wieder liebevoll die Preise von Hand durchgestrichen: 89€ > 79€ > 69€ > 59€ > 49€ . Sieht auch irgendwie besser aus als einmal brutale 50% (44,50 Euro).