Ich dachte mir, ich teile heute mal mein Mittagessen mit euch. Ich habe Kräuterfisch mit gebackenem Fenchel und Bratkartoffeln gemacht, das war lecker und genau das Richtige für einen sonnigen ersten Frühlingstag wie heute , an dem man sich nach einem Hauch von Süden sehnt. Fisch und Fenchel sind schön leicht, die Bratkartoffeln erinnern einen daran, dass eben doch noch nicht Hochsommer ist und man einen Sattmacher braucht
Das besondere an diesem Gericht ist der gebackene Fenchel à la Provence. Für die deutsche Zunge mag das ungewöhnlich klingen, Fenchel kennen wir ja eher als Tee. Durch dieses Rezept aber schmeckt er fruchtig und würzig, das Beigemüse nimmt ihm den etwas durchdringenden Geschmack.
Die Einkaufsliste für zwei Personen:
Für den Fisch
500g Kabeljau oder Seelachs
2 EL Kräuter: Petersilie, Schnittlauch und Tymian mischen
1 Handvoll Kirschtomaten
1 EL Zitronensaft
Salz, Pfeffer
Für die Bratkartoffeln
500g festkochende Kartoffeln
1 Zweig Rosmarin
Für den gebackenen Fenchel
2 mittelgroße Fenchelknollen
2 große Fleischtomaten
2 kleine Zwiebeln
2 Knoblauchzehen (Ich habe den lilanen, milden genommen)
2 EL Olivenöl
100ml Weißwein
2 Lorbeerblätter, ein paar Nadeln gehackten Rosmarin, Nadeln von 1 Tymianzweig, 1 EL Petersilie
1.) Zuerst die Kartoffeln mit der Schale kochen, abpellen, auskühlen lassen und in Scheiben schneiden. Kirchtomaten überbrühen, die Schale abziehen, würfeln. Dann beides beiseite stellen.
2.) Jetzt geht es an den Fenchel: Tomaten überbrühen und die Schale abziehen, dann achteln. Nun den Fenchel waschen, ggf. die oberste. etwas holzige Schicht entfernen. Fenchel kleinschneiden und in Salzwasser fünf Minuten kochen. Dann abschrecken. Nun kommt der traurige Teil: Die Zwiebeln und der Knoblauch müssen geschält und geschnitten werden. Wer jetzt einen Tipp loswerden möchte, wie es ohne Tränen geht: Ich kenne alle und keiner funktioniert bei mir. Auf gar keinen Fall unter Wasser schneiden! Dann schwimmt das Aroma durch den Abfluss hinfort. Die Zwiebeln halbieren und in Halbringe schneiden. Den Knoblauch fein hacken.
Jetzt kommt der schöne Teil, die Kreation der Aromen: Alles in eine ofenfeste Form geben und mit dem Olivenöl gut durchmischen. Natürlich mit der Hand, man muss sein Essen schon spüren, oder? Jetzt salzen und pfeffern. Das sagt sich so leicht, aber ich weiß natürlich, dass das manchmal knifflig ist. Ich mache es so: Zweimal mit der Pfeffermühle drübergehen, zwischendurch umrühren. Mit dem Salz ebenso verfahren. Eine Mühle dafür habe ich nicht. Die richtige Dosis Salz ist erreicht, wenn man das Ergebnis auf dem Gericht auch sehen kann. Nicht zu viel natürlich, aber man sollte sehen, dass gesalzen worden ist. Bevor sich das Salz auflöst, natürlich. Die beiden Lorbeerblätter insgesamt vier Teile rupfen und untermengen. Jetzt mit den gehackten übrigen Kräutern ebenso verfahren. Zum Schluss den Weißwein drübergießen, mit Alufolie abdecken, in die mit einer Gabel viermal eingepiekt wurde, und bei 180°C (E-Herd) auf mittlerer Schiene 60min backen.
3.) Faulenzen und das Bleichgesicht in die Sonne halten
4.) Ofen einmal aufmachen und schnuppern. C’est le sud!!!
5.) Kartoffeln braten: In etwas Margarine oder Butter knusprig braten, währenddessen mit Salz und Pfeffer würzen, den Rosmarin drüberstreuen. Auf Speck verzichte ich immer. Außerdem ist das hier ja die leichte Variante und schmeckt auch so sehr gut. Auf eine schmackhafte Kartoffel achten, z.B. Linda. Ca. 15min braten
6.) Parallel dazu den Fisch braten, ebenfalls in Margarine oder Butter. Zunächst mit etwas Zitronensaft beträufeln. Das macht das weiße Fleisch etwas fester und verhindert, dass er in das Pfanne auseinander fällt. Salzen und pfeffern. Die Kräuter über den Fisch verteilen und alles von beiden Seiten anbraten. Die letzten drei Minuten vor dem Servieren in die Mitte der Pfanne die Kirschtomatenstücke geben und diese separat salzen und pfeffern. Vor dem Servieren die Tomaten auf dem Fisch verteilen.
7.) Wenn alles gut koordiniert wurde, ist es gleichzeitig fertig und die Küche riecht wie ein Stück Provence! Das ist aber noch gar nichts gegeb den Geschmack des Kredenzten. Es schmeckt fantastisch!