Wer den Film " Brust oder Keule" mit Louis de Funès und Coluche gesehen hat,kennt Julien Guiomar , der die Rolle des Großindustriellen Jacque Tricatel, Besitzer einer großen Kette von Fastfood-Restaurants und Schnellimbissläden spielt.
Er hat in manchen Filmen zur zweiten Garnitur gehört, immer mit großem Erfolg.
Der gebürtige Bretone aus Morlaix ( Guiomar ist ein typisch bretonischer Name) ist gestern in Monpazier (Dordogne) im Alter von 82 Jahren gestorben.
Ich kann mich noch gut an die Situation in der Plastiklebensmittelfabrik erinnern. Man musste richtig mitleiden und natürlich lachen als vor den Augen des Gourmetkritikers Louis de Funes die wabbrige Masse « Hähnchenfleisch » über das Hähnchenskelett auf dem Fließband floß und am Schluß ein Brathuhn ergab
Ich kann mich aber auch noch an andere Szenen mit ihm erinnern, ohne dass mir auf Anhieb der Name des Films einfällt…
Schade. Ich mochte ihn auch. Aber Julien Guiomar schien seine Rolle in „Brust oder Keule“ nicht gemocht zu haben. Es existiert kein klares Foto von ihm in seiner Rolle als Jacques Tricatel.
Kleine Anekdote:
ich hab das Glück gehabt ihn vor gut dreißig Jahren auf der Bühne zu sehen im Rahmen des " Festival d’Art Dramatique de Sarlat ( Dordogne)".
Damals gab’s immer ein Stück von Shakespeare, eins von Molière und ein modernes zu sehen.
Guiomar spielte in einem bekannten Molière-Stück . Kann mich nicht an welchen erinnern.
Auf einmal geschieht leider, was alle Schauspieler fürchten: das schwarze Loch !
Ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen, fährt er weiter. Was aber aus seinem Mund heraus kommt , sind keine Worte von Molière, sondern Töne, zwar ausdrucksvolle Töne aber keine Molièrschen.
Die Zuschauer sind zuerst sehr erstaunt, fangen aber bald an, die Leistung des Kunstlers zu bewundern.Viele lächeln sogar.
Endlich kommen alle Schauspieler auf die Bühne und verbeugen sich.Das Publikum klatscht begeistert in die Hände.Und Julien bekommt vom Publikum den lautesten Applaus.
Solche Erinnerungen kann man nicht vergessen !