Journées du patrimoine 2013

Jedes Jahr seit 30 Jahren finden in Frankreich (und ganz Europa) sogenannte journées du patrimoine statt. Ein Wochenende lang sind Orte besuchbar, die üblicherweise privat bleiben. Oder öffentliche Orte sind gratis zu besuchen, oft auch mit Führungen und besondere Veranstaltungen wie Konzerte, Sonderausstellungen usw. Ziel ist, dass die Franzosen ihre kulturelle und geschichtliche Erbe besser kennen. Ca. 12 mio Franzosen nehmen an diese Tage teil.

In Paris sind diese Tage besonders interessant, weil Gebäude wie das Elysee-Palast, Ministerien oder Botschaften zugänglich sind.

Ich war enttäuscht, dass im 50. Jahr des Elysee-Vertrags Deutschland nichts geöffnet hatte.
Dank Italien konnte ich mich trösten, und besuchte das hôtel de la Rochefoucauld-Doudeauville, Sitz der italienischen Botschaft. Es ist ein Palais aus dem 18. Jahrhundert, das erst seit 1937 Italien gehört.

Die besuchbaren Sälen sind im Rokoko-Stil dekoriert.

Hier der salle de la mapemonde

Und das sizilianische Theater

Ganz in der Nähe befindet sich ein viel bekannteres Palais: l’hôtel de Matignon, Wohnsitz und Büro des premier ministre.

Es geht auch um ein Palais aus dem 18. Jahrhundert. Zwischen 1889 und 1922 war es Sitz der österreichischen Botschaft. Seit 1937 offizieller Wohnsitz des Regierungschefs.
Wie man sich vorstellen kann, sind die Räume auch besonders reich dekoriert.
Das Büro des premier ministre

Das Konferenzzimmer. Das Ministerrat findet im Elysee statt, daher nicht in diesem Raum. Dort finden zB Treffen zwischen verschiedenen Ministern statt, oder die Pressekonferenz des Regierungschefs.

Le salon bleu

Le salon rouge

Der Garten

Und schließlich der aktuelle Mieter :wink:

Andere Sehenswürdigkeiten während dieser Tage: die Kirchen. Gratis Führungen mit Besichtigung von geschlossene Teile der Kirchen sind oft angeboten. Hier zB in der Kirche Saint-Vincent-de-Paul (eine der schönsten Kirchen in Paris, obwohl relativ unbekannt). Man konnte auf die Terasse hinauf und sich den ersten Stock anschauen, samt Orgel.



Und der Blick von der Terrasse aus

Hat jemand von euch dieses Jahr auch etwas besucht ?

Danke Mislep für die interessanten Bilder. Dieser Reichtum ist wohl heute nicht mehr realisierbar.

Ich war im Gebäude de Compagnie Financière de Suez,
vorher La Compagnie universelle du canal maritime de Suez
und heute unter GDF-Suez und Suez-Environnement bekannt.
Das Firmenmuseum erzählt die Geschichte des Sues-Kanals.
Da Suez das Gebäude verkauft, war dies wohl die letzte Gelegenheit, diese Säle zu besichtigen

@Mislep
Es gab im Rahmen des deutsch-französischen Jahres von September 2012 bis Juli 2013 einige Führungen durch die Botschafts Residenz (Palais de Beauharnais). Aber sonst wird das Haus nicht dem „gemeinem“ Volk geöffnet, wie man uns zu verstehen gab.
suezklein.JPG