Jean-Claude Izzo

Kennt vielleicht jemand von Euch den vor einigen Jahren verstorbenen Krimiautor Jean-Claude Izzo?
Er hat Kriminalromane geschrieben, die im wohl ziemlich realistisch wiedergebenen Millieu der Stadt Marseille spielen. In F sollen sie Bestseller gewesen sein.
Einer der Romane heißt « Total Cheops » und ist bei uns unter dem gleichen Titel erschienen. Das Buch ist mir empfohlen worden. Da ich aber nicht unbedingt eine Freundin harter Krimis bin (auch nicht, wenn sie in Frankreich spielen :wink:), würde ich gerne Eure Meinung dazu einholen.

Cristo, es gibt doch nichts unter dem blauen Himmel Marseilles, das Du nicht kennst, oder?

Endlich IZZO :jump: Hab ich weggefressen die Bücher. :laughing: Ich hab aber nicht unter der Marseille Trilogie angefangen. Darin sind die Romane Total Kheops, Chourmo und Solea zusammengefasst, die alle auch einzeln erhältlich sind (in D sogar auf französisch).

Ich finde gerade weil es sich dabei um Krimis handelt, geht die Spannung der Ereignisse in die Schilderung über diese spannende Stadt mitein. Mehr noch man kann eigentlich sogar sagen, Izzo beschreibt mehr Marseille, seine große Liebe, in Form von Krimis, die alle einen ziemlich sozialen und politischen Hintergrund haben (Maffia, Front National, Verstrickungen mit der Polizei und dem öffentlichen Apparat, Immigration etc.) Die Frage die du dir glaub ich stellen müsstest ist weniger „Magst du Krimis?“ sondern vielmehr „Magst du dich auf Marseille einlassen?“

Ich gebe natürlich zu, dass ich schon „Marseille-vorbelastet“ war bevor ich mit der Trilogie angefangen hab.
Der Titel Chourmo bezieht sich auf eine Platte von meiner Lieblingsband Massilia Sound System . So kam ich auch auf IZZO.

Ich hab sie kurz vor meinem ersten Besuch gelesen und hab dann praktisch das Buch unter dem Arm Marseille erkundet. Sogar die Restaurants aus dem Buch hab ich ausprobiert (sofern noch bestehend) und selbst da wurde ich nicht enttäuscht.

Ich hab übrigens IZZO schon mal in BF verewigt und in die Zettelsammlung unter der Rubrik „Bücher“ und „Schriftsteller“ ein paar nicht selbst verfasste Rezensionen und eine Kurzbio von J-C IZZO eingereiht.

http://www.bonjour-frankreich.com/de78--jean-claude-izzo.html

Endlich ist es raus. Ich bin ganz erleichtert :jump:

[size=150]La traduction en français: [/size] :fr:

Enfin IZZO ! :jump: J’ai mangé les livres. Mais j’ai commencé avec le „Marseille Trilogie“. C’est la collection des romans Total kheops (le grand bordel), Chourmo (galérien) et Solea. Ce sont quasiment une serie ces trois romans.

Je trouve justement parce qu’ils sont des polars la tension des événements s’abordent de la description de cette ville très passionnante. A plus forte raison, on peut dire, que Izzo peint son image de Marseille, sa grande amour, sous forme de polars - des polars avec une vue assez politique et sociale (la Mafia, la FN, des policiers et politiciens qui sont impliqué, de l’immigation etc). Je crois, la question qu’on se doit poser avant qu’on lise les livres, c’est pas „si on aime des polars“ mais plûtot „est-ce qu’on prêt de decouvrir Marseille“

Il me faut avouer, que j’ai été un peu désavantagé quant à Marseille, avant que j’aie lu les livres. Le titre „Chourmo“ fait référence à un disque de mon groupe preferé, le Massilia Sound System.

Avant ma premiere venu à Marseille j’ai lu la trilogie et puis à Marseille, j’ai découvert la ville avec le livre „sous men bras“. Même les restos, qui y sont décrit, je les ai essayé. Et il me faut dire j’en n’a pas été deçu.

D’ailleurs. Il y a déjà quelques „Zettels“ de moi sur le sujet JC Izzo dans la collection des „Zettels“ sur le site d’accueil du forum.

http://www.bonjour-frankreich.com/de78--jean-claude-izzo.html

Eh bien ça y est ! Enfin c’est dit :wink:

Grrrr! :blush:
Tut mir leid, Cristobal,
ich gestehe, dass ich die Zettelsammlungen nicht gelesen habe. :tomato:

Jetzt bin ich schon ein ganzes Stückchen schlauer und auch neugierig geworden. Mit welchem Buch sollte ich denn Deiner Meinung nach anfangen?

Total Kheops, damit beginnt Marseille in dir Gestalt anzunehmen. Wenns dir gefällt kannst du die Trilogie zu Ende lesen und auch die weiteren Bücher, oder aber es hat dir nicht gefallen… :wink:

Wenn dir zu viel Marseille fürs erste Mal zu viel ist, kannst du auch –>Die Sonne der Sterbenden lesen, der Roman beginnt in Paris und endet in Marseille. Ist aber eine die sehr traurige Geschichte eines Obdachlosen, und seinem sterbenden Lebenswillen bis hin zu seinem Ende in Marseille, dort wo einst sein Leben begonnen hat…

D’ailleurs maintenant on trouve une traduction de mon premier texte ci-dessus

Ich hab oben übrigens noch einen französischen Übersetzungsversuch eingefügt, damit die :fr: franz. Freunde auch was davon haben… :wink:

Zumindest was zum Lachen :laughing:
Au moins quelque chose pour rire :unamused:

Hört sich ja alles sehr interessant an. Würde am liebsten gleich mit der « Marseille-Trilogie » oder mit « Die Sonne der Sterbenden » anfangen. Da ich aber kaum Zeit für sowas habe, werde ich wohl noch bis zu den großen Ferien warten müssen… :wink: (aber bis dahin dauert’s ja nicht mehr allzu lange)

Ich wollte berichten, dass ich mir zwischenzeitlich die Marseille Trilogie zugelegt habe und mit Bd. 1 « Total Cheops » fertig bin.

Der Stil ist ein bißchen gewöhnungsbedürftig, der Plot blutrünstig, aber durchaus spannend und die Beschreibung des Verbrecher-Millieus ist atmosphärisch dicht und erschreckend. Am meisten hat mich die Beschreibung dieses unverblümten Rassismus beeindruckt.

Alles in allem ist es ein knallhartes Buch. Ich werde jetzt erst mal wieder was Erbauliches lesen, bevor ich mich an Bd. 2 « Chourmo » mache.

Bestimmt werde ich auch noch das dritte Buch lesen, denn man lernt eine ganze Menge über Marseille, seine Geschichte, seine Bewohner und die soziologischen Veränderungen, denen die Stadt unterliegt. Aber zwischendurch brauche ich ein wenig Abstand, um die ganze Eindrücke zu verdauen.

Blutrünstig :open_mouth: naja. Dennoch, das klingt so, als hätte ich Dir im Großen und Ganzen nicht zu viel versprochen. :smiley: Aber keine Angst. Solltest Du mal unten in Marseille sein, gehts - was die Handlung betrifft - weit weniger dramatisch zu als im Buch. Hingegen würd ich sagen triffst du hin und wieder auf eine Atmosphäre die im Buch gut beschrieben ist.

Es gibt übrigens auch eine Verfilmung der Trilogie - leider mit Alain Delon :imp: als Fabio Montale - aber für den der die Bücher gelesen hat und evtl. auch schon mal unten war - nicht schlecht (Lief allerdings im Jahre 2005 bereits im ZDF)

Übrigens: Es gibt noch einen Roman der in Marseille spielt - im Marseille der Vichy-Zeit - « Transit » von Anna Seghers. Wenig « blutrünstig » wird sehr anschaulich und bewegend das Drama der Emigranten beschrieben, die in Marseille gestrandet sind mit der Hoffnung ein Schiff besteigen zu können, dass sie vor den Nazis rettet.

…12 Tote, eine Vergewaltigung, eine verprügelte Frau, ein zusammengeschlagener Polizist…
und das auf weniger als 250 Seiten!!! :unamused:

Was liest Du denn sonst noch alles, wenn Du Total Cheops nicht blutrünstig findest? :stuck_out_tongue:

Aber ich kann Dich gut verstehen, wenn Du Dir den Izzo als Stadtführer unter den Arm klemmst. Die Straßen, Bistros und Tatorte lassen bestimmt gut wiedererkennen. Hast Du eigentlich auch das Kommissariat von Fabio gefunden? :wink:

:smiley: Hab vergessen mitzuzählen :wink: Aber bei der Statistik naja :unamused: da kann ich dir dann doch nur beipflichten. Allerdings finde ich steht das Morden nicht als Selbstzweck im Mittelpunkt - wie bei anderen Krimis.

Oui. Auf dem Weg von der Mayor-Kathedrale zum Korbmacher(Panier)-Viertel. Touristisch allerdings keine Attraktion, eher ein bunkerähnlicher Bau. Hab mich nicht getraut reinzugehen und nach dem Bureau von Fabio zu fragen :wink:

→ Allerdings muss hier auch erwähnt werden, dass das Panier-Viertel - also das älteste Viertel Marseilles - wo die ganze Zeit im Buch herumgerannt wird - sich im Lauf der Zeit vom Verfassen des Buches bis heute - wie auch beschrieben - sehr verändert hat. Das muss mal ziemlich düster und heruntergekommen gewesen sein. In den letzen 10, 15 Jahren wurde es dann totalsaniert. Heute schaut es teilweise so beschaulich aus wie ein Städtchen auf dem Lande, richtig spießig teilweise…

Schön! So möchte ich auch wohnen. :smiley:
(Vor allem im Erdgeschoss rechts) :stuck_out_tongue: