Jacques Attali ist als Wirtschaftswissenschaftler, Autor, Mitglied des französischen Staatsrates und Präsidentenberater seit Mitterand eine bekannte und bisweilen auch umstrittene Persönlichkeit in Frankreich. Schwer, diesen Mann zu beschreiben, aber eines ist gewiss: Attali hat in seinem Leben auf allen Hochzeiten getanzt und er ist ein 100-prozentiges Kind des französischen politischen Systems, eine Art „Mini-Richelieu“. Auch Präsidenten des konservativen Flügels haben ihm ihr Ohr geliehen. Jetzt hat er dem FOCUS ein Interview gegeben, und ich muss sagen, dass ich beim Lesen etliche Bauchschmerzen hatte.
Kaum zu glaube, wie schlecht die Interview ist… Allein die erste Frage… Wo hat der Journalist das her ? Kann er Beispiele geben ? Interviews mit Klischees anfangen ist kein gutes Zeichen für die Fortsetzung…
Außerdem ist es das klassische deutsch-französische Interview: der Deutsche ist stolz auf den Erfolg seines Landes, und will, dass der Franzose zu gibt, dass es Deutschland besser geht als Frankreich. Der Franzose kann das nicht, weil er ja Frankreich vertritt, und verteidigt sich. Wieder kommen dieselben Argumente: Exporte, Arbeitslosigkeit gegen Demografie und niedrige Löhne. Also nichts interessantes, nichts neues. Das hätte jeder deutsche Journalist mit jedem französischen Politiker sein können.
Ich finde es interessant, dass die Deutschen sich für Jacques Attali als Persönlichkeit der französischen politischen Bühne interessieren. Immer für die Franzosen, ist es klar wie Klärchen geworden, dass dieser Politiker unbeschreiblich ist. Bevor man eine Meinung über die französische Persönlichkeit ausdrückt, soll man sich vor Augen halten, das französische Schlüsselwört des Erfolges ist „Grandes Écoles“
Wie Wikipedia es geschrieben hat, ist Jacques Attali
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Und die Hauptsache ist, dass Frankreich auf ein Doktordiplom viel weniger Wert als die Grandes Écoles legt.
Meiner Meinung nach, hat diese wirtschaftspolitische Persönlichkeit auch immer gewusst, wie man mit dem Strom schwimmen kann.
Vielleicht ist es aus diesem Grund, dass er drei Staatsoberhäupter beraten können hat.
Dagegen, obgleich er die EBWE (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) gegründet hat und der ersten Präsident dieser Organisation war, ist er ,nach meiner Ansicht, ganz und gar nicht „die richtige Person zum richtigen Moment am richtigen Ort“ um über die deutsche Politik mit Deutschen zu sprechen.
Manchmal denke ich, man sollte (diese) « Experten » wegschließen und lieber Bürger fragen, die mit den Problemen leben. Man kann nicht eigene Probleme lösen, in dem man nicht darauf eingeht und mit Fingern auf Andere zeigt.