Guinée (Hauptstadt Conakry), 10 mio Einwohner, liegt im Westafrika und war bis 1958 französische Kolonie.
Sprachlich gesehen ist das Land ein typisch afrikanisches Land : viele afrikanische Sprachen mit französisch als Verknüpfung (einzige Amtsprache, Unterrichtsprache) zw. den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Es wird geschätzt, dass über 6 mio Menschen französisch können.
Nach der Unabhängigkeit wird Sékou Touré Präsident, und verwandelt das Regime in einer Diktatur. Er stirbt 1984 und eine militärische Gruppe kommt an die Macht. Lansana Conté wird zum Staatschef und lässt sich als Präsident 1993 durch eine unfreie Wahl wählen. (Und das nochmals 2003).
Ab 1996 wird das Land immer unruhiger und verschiedene Demos, Streike usw werden blutig niedergeschlagen.
Ende 2008 stirbt Conté und andere Soldaten ergreifen die Macht. Dadis Camara wird zum Staatschef, aber ein Jahr später schwer verletzt und muss die Macht dem General Sékoubé Konaté überlassen. Er verspricht freie Wahl zu organisieren, selber nicht zu kandidieren und keinen Kandidat zu unterstützen. Was er tatsächlich macht.
Jedoch erlebt das Land heute eine endlose Präsidentschaftswahl. Die erste freie und demokratische Wahl der Geschichte dieses Landes. Der erste Wahlgang fand am 27.06 statt. Am 2.07 wurden die Ergebnisse offiziell angekündigt, und von vielen Kandidaten in Frage gestellt. Die Wahlkommission hat sich Zeit gelassen, um das Ganze nochmals zu prüfen, und das Datum für den 2. Wahlgang verschoben. Jetzt steht es fest : 19.09 !
Unter den Kandidaten findet man viele Spitzenpolitiker der Conté-Ära. Cellou Dallein Diallo, ehemaliger Premierminister, hat es mit über 43% der Stimmen in 2. Wahlgang geschafft, sowie der ewige Oppositionsführer (schon 1970 zum Tode verurteilt…) Alpha Condé mit über 18%. Die Wahlbeteiligung lag bei 77% und die Wahl ist friedlich verlaufen.