Gorges du Verdon – Die Verdonschlucht

Wer nicht gerne mit dem Flugzeug verreist, wem die Zeit für eine Amerikareise fehlt oder wer die finanziellen Mittel dafür nicht aufbringen will und trotzdem zum Grand Canyon reisen möchte, dem empfehle ich einen Abstecher nach Frankreich. Genauer gesagt in die Provence und noch genauer gesagt in das Département Alpes-de-Haute-Provence.

Dort befindet sich eine der interessantesten Schluchten die Europa zu bieten hat. Gorges du Verdon. Der Fluss Verdon entspringt in der Nähe des Col d´Allos im Bergland Trois Évéchés und mündet nach ungefähr 175 km in der Nähe von Vinon-sur-Verdon in den Durance. Der spannendste Teil des Flußlaufs befindet sich zwischen Castellane und der Galetas-Brücke kurz vor dem Stausee Lac de Sainte-Croix.

Wir hatten unser Urlaubsdomizil in Vence, das von Castellane ungefähr 80 km entfernt liegt, was aufgrund der Topographie des Geländes und der großteils verwendeten Nebenstraßen, eine Anreisezeit mit dem Auto von knapp eineinhalb Stunden bedeutete.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert sich zumindest einen Tag für diese Region Zeit zu nehmen und am Besten bald am Morgen loszustarten. Je länger der Tag dauert desto mehr Menschen durchfahren die Schlucht, angefangen von Radfahrern die die kurvige Strecke bergab mit teils waghalsigen Manövern bewältigen, ein Umstand der auch für die vielen Motorradfahrer gilt. Neben etlichen PKWs befinden sich auch Reisebusse, Wohnmobile, Wohnwagen und LKWs am Weg durch die Schlucht. An mänchen Stellen ist es für die Busse und auch für LKWs notwendig sehr mittig zu fahren um den manchmal überhängenden Felsen nicht zu nahe zu kommen. Auch manche Tunneldurchfahrten verlangen den Lenkern von Bussen und Lastwagen ein gutes Augenmaß ab. Um Schäden an ihren Fahrzeugen zu vermeiden sind diese Verkehrsteilnehmer dann sehr, sehr langsam unterwegs. Und es gibt nicht viele Überholmöglichkeiten. Und noch weniger davon sind risikolos.

Ein kurzer Ausflug in die Erdgeschichte und die Entstehung der Schlucht: Im Trias senkte sich das gesamte Gebiet der Provence ab, woraufhin sich das Gebiet mit Meerwasser füllte. In den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden lagerten sich dann mehrere Schichten Kalk am Boden des so geschaffenen Meeres ab. Während der sich anschließenden Zeitepochen trocknete das Gebiet mehrmals aus und wurde wieder neu überflutet, bis der Fluss Verdon schließlich in der Jura-Epoche sein endgültiges Bett fand.

Der Ausgangspunkt für die Fahrt durch die Schlucht ist bei vielen Urlaubern die von der Cote d´Azur oder anderen Teilen der südlichen Provence kommen, das sehr hübsche Städtchen Castellane. Hier sollte man sich auf jeden Fall die Zeit nehmen einen Kaffee zu trinken und einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen. Ab diesem Ort folgt man dem Fluß Verdon 21 km auf seinem Weg durch die Schlucht. Selbst ist man mit seinem Fahrzeug teilweise über 700 m über dem Flußlauf, dann aber auch wieder fast auf gleicher Höhe. Alle die mit ihren Fahrzeugen gerne Alpenpässe überwinden, werden an der Fahrt ihre helle Freude haben!

Die Ausblicke sind an manchen Stellen atemberaubend, es lohnt sich an jeder Stelle an denen es kleine Parkplätze oder Ausweichen möglich machen, anzuhalten und den Blick in die Tiefe oder die gegenüberliegende Seite der Schlucht zu genießen. Manchesmal bewegt man sich tief im Tal fast auf dem Niveau des Flusses. Dort gibt es Campingplätze bzw. einmal am Weg besteht die Möglichkeit von einem Rastplatz mit Restaurant aus, über Stiegen den Weg in die Schlucht zu beschreiten. Auch dies sollte man unbedingt wahrnehmen, der umgekehrte Blick vom Tal nach oben ist ebenso interessant.

Am Ende der Schlucht, wenn sich die Landschaft öffnet und der Fluss in den Lac de sainte-Croix mündet gibt es wieder einen Rastplatz andem man sich unter anderem Tretboote ausborgen kann und damit ein Stück in die Schlucht fahren kann, ein ungefährliches Vergnügen der Verdon ist hier bereits sehr langsam und bedächtig unterwegs.

Wer mehr Zeit in dieser Gegend verbringen möchte, kann auf die in Frankreich, buchstäblich an jedem Ort, zahllosen Campingplätze zurückgreifen. Die Infrastruktur auf den Plätzen ist sehr unterschiedlich, ein aktueller Campingführer oder diverse Online-Recherchen sind hier hilfreich um das für sich passende Angebot zu finden.

Die Schlucht ist bei Wassesportlern sehr beliebt, Kajakfahren, Rafting und Canyoning werden als professionell geführte Touren angeboten. Die Hänge bieten Wanderern und Kletterern vielfältige Möglichkeiten in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden.

Herr Alfred M. aus München :question:, es freut mich Ihnen kennenzulernen.
Aber bitte vermeiden Sie Ihre eigenen Beiträge oder Bücherrezensionen aus Zeitungen zu kopieren dann einzufügen.
Ob Sie Beiträge wie

kopieren und einfügen möchten, vielleicht wäre es viel besser auch die Bezüge zu erwähnen.
Zwar ist es nur meine Meinung, weil ich keine Moderatorin bin.

  • 1 :top:

Ich denke Reiseführer haben wir Frankreichliebhaber alle selber zu Hause, hier im Forum tauschen wir unsere eigenen Erfahrungen und Bilder aus!
Halte dich bitte daran amreist, und wir haben auch einen Faden in dem man vorstellen kann, du wurdest bereits darauf hingewiesen…

Und ich hatte gestern Gewissensbisse nachdem ich auf seinen ersten Artikel reagiert hatte … :laughing:

Damit wir hier auch ein paar Bilder haben, biete ich Euch einen Link zu meiner Homepage an, im mittleren Teil sind auch ein paar Bilder dieser grandiosen Landschaft. Viel Spaß: ledramont.de

Salut,

ich finde das Naturerlebnis Verdonschlucht einfach fantastisch. Werde beim nächsten Besuch mal ein Wanderung durch die Schlucht probieren.

Der Lac St Croix und die umliegenden Lavendelfelder sind auch sehr sehr schön.

Habe hierzu einen tollen Provence-Blog mit vielen Bildern über die Provence gefunden.

provence-guide.de

Der Artikel über den Gorge du Verdon hat aber leider wenige Bilder.
provence-guide.de/landschaft … du-verdon/

Liebe Grüße

Elisa

Na hier kann ich ja meinen Senf auch nochmal dazugeben.
Ich bin vor vielen Jahren zu Fuß in die Schlucht. Damals war nach ein paar Kilometern schluss für Otto-Normalverbraucher. Linke Seite, wenn man vom See aus reinschaut.
Es war definitiv ein unglaubliches Naturerlebnis.Sportlich sehr Ambitionierte können weiter, war Damals aber nicht ohne. Ob es heute überall schon Wanderwege gibt weiß ich nicht. Ich bin schon sehr lange nicht mehr dort gewesen.
Hab auch kein Buch darüber geschrieben. :frowning:

In dieser Gegend Frankreichs bin in als Kind, es war im Sommer 1981. mit meiner Famile mal im Urlaub gewesen. Wir haben am Lac de Sainte Croix, irgendwo zwischen Les Salles sur Verdon und der Bruecke die ueber den Eingang vom See in die Schlucht fuehrt, haben wir wild-gecampt, war zu jener Zeit noch erlaubt. Wildcampen ist, soviel ich weiss, kurz darauf verboten worden, was wohl auch ganz vernuenftig ist. Wie auch immer, es war einer meiner schoensten Urlaube. Die Landschaft um die See herum, der See selber, die kleinen Ortschaften in dieser Región, u. .a Moustiers de Sainte Marie, es war einfach nur traumhaft. Ich hatte im diesem Sommer gerade ein Jahr Franzoesisch in der Schule gelernt, und hatte mich dazu noch gefreut, es mal in der Praixs anwenden zu koennen. Einmal haben wir uns auch Kajaks gemietet und sind damit ein Stueckchen in die Schlucht hineingefahren, und dann haben wir ebenfalls auch mal den einen oder anderen Ausflug per Auto gemacht, um die Gegend zu erkunden. Nach Les Salles sur Verdon sind wir immer zum einkaufen gefahren. Und wenn wir in der Abenbdaemmerung vor dem Zelt sassen lief dort fast jeden Abend eine Rotte Wildschweine vorbei, anscheinend waren die wohl auf dem Weg zum See um zu badén. Aber die lieben Tierchen hatten, ein ganz anderes Ziel. Und zwar wurden an der Strasse grosse Muellcontainer aufgestellt, wo Wildcamper ihre Abfaelle entsorgen konnten. Ja und da sind die lieben Schweinchen hin, haben diese echt umgeworfen, um nach Essensresten zu durchwuehlen, und am naechsten Morgen lag der ganze Muell schoen ueber die Landstrasse verteilt.

Wir liebten es dort durch die Natur zu streifen und im See zu badén. Jeodch hatten w ir ziemlich am Ende des Urlaubs recht heftigen Regen, und das war weniger schoen, da der Bogen dort sehr lemig war und sobald war aus dem Zelt kamen und irgndwo herumliefen hatte mal den Schuhen, und es erinnerte mich an Ton, den wir in den Schule zum toepfern hatten.

Und was ich nie vergessen werde, meine Erfahrungen mit Crêpes. Ich habe zum ersten mal Crêpes dort gegessen, ein Einheimischer aus der Gegend hat auf seinem Grundstueck eine Crepebude eroeffnet, und ich liebte die Dinger. Jedoch eines Tages habe ich ein paar Crepes zuviel gegessen und mir war total schlecht, so dass ich mich bis zum heutigen Tage nie wieder an diese Dinger herangetraut habe, und mir teilweise heute noch nur vom Geruch uebel werden kann.

Das sind meine Erinnerungen an die Gegend um die Verdonschlucht. Leider war ich nie wieder dort.